Das war zu erwarten – und ist aus Sicht der Verantwortlichen des FC Voran Ohe auch ein absolut nachvollziehbarer Schritt! Daniel Schmitt, Vorsitzender des Reinbeker Vereins, hat am Mittwochvormittag gegen die Nichtberücksichtigung des Vizemeisters der Landesliga Hansa für die kommende Saison in der Oberliga Hamburg Protest eingelegt und eine mündliche Verhandlung beantragt.
Zur Erinnerung: Am Dienstag hatte der HFV-Spielausschuss die Einteilung der Oberliga für die Spielzeit 2024/2025 veröffentlicht und dabei auf die Möglichkeit verzichtet, die Liga auf 19 Mannschaften aufzustocken, um Voran Ohe als dritten Aufsteiger berücksichtigen zu können. Die Oher hatten sich im Mai in den Entscheidungsspielen der Landesliga-Vizemeister gegen den Hammonia-Staffel-Zweiten FC Eintracht Norderstedt II behauptet (2:0 daheim, 3:1 auswärts) und berufen sich darauf, dass der HFV-Spielausschussvorsitzende Frank Flatau dem Sieger dieser Duelle vorab den Aufstieg zugesichert habe.
Weil Altona 93 jedoch in der Aufstiegsrunde zur Regionalliga Nord scheiterte, ist in der Oberliga kein Platz mehr für einen dritten Neuling neben den beiden Landesliga-Meistern Hamburger SV III und SC VW Billstedt 04 frei. Den FC Türkiye als Tabellen-15. zusätzlich zu den drei Regelabsteigern Düneberger SV, FC Union Tornesch und SV Rugenbergen aus der Oberliga absteigen zu lassen, gibt das Regelwerk nicht her. Obwohl unter anderem SportNord mehrmals auf diesen Umstand hingewiesen hatte, war von Verbandsseite lange Zeit eine andere Sichtweise kommuniziert worden, ehe es am 22. Mai in Jenfeld zum Umdenken kam und das Aufstiegsversprechen revidiert wurde.
Vor knapp zwei Jahren hatte der Hamm United FC, der in der damaligen Oberliga-Abstiegsrunde vier Teams hinter sich gelassen hatte, schon einmal erfolgreich gegen seinen Abstieg aus der Oberliga Protest eingelegt. Sollten die Oher nun ebenfalls Erfolg haben, würden dadurch auch der TuS Osdorf (als Bezirksliga-Vizemeister mit dem zweitbesten Punkte-Quotienten in die Landesliga), die SV Billstedt-Horn (als Kreisliga-Zweiter mit dem fünftbesten Punkteschnitt in die Bezirksliga), Inter Hamburg (als A-Kreisklassen-Drittplatzierter mit dem zweitbesten Punkte-Quotienten in die Kreisliga) und UH-Adler III (gilt als viertbester B-Kreisklassen-Siebtplatzierter und käme in die A-Kreisklasse) aufsteigen.
Sollte das Oher Ansinnen abgewiesen werden, könnten Schmitt und seine Mitstreiter noch vor das HFV-Verbandsgericht ziehen.
(Johannes Speckner)