Oberliga: Stier wird doch nicht SVCN-Trainer

Marco Stier kehrt (noch?) nicht an die Seitenlinie in der Oberliga Hamburg zurück.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Ambitionierter als die Verantwortlichen des Vereins – das war Marco Stier schon im Frühjahr 2020 beim HSV Barmbek-Uhlenhorst. Deshalb trat er zum 30. Juni 2020 zurück beim damaligen Oberligisten, dessen Führung zuvor auf eine Meldung für die Regionalliga Nord verzichtet hatte. Zweieinhalb Jahre später stand der Ex-Profi, der seine aktive Karriere im Sommer 2012 verletzungsbedingt im Alter von nur 28 Jahren hatte beenden müssen, nun kurz vor der Rückkehr in die Oberliga Hamburg – doch dann entschieden sich die Offiziellen des SV Curslack-Neuengamme doch gegen eine Verpflichtung des 38-Jährigen.

In einer Pressemitteilung, die der SVCN-Vorstand auf der vereinseigenen facebook-Seite veröffentlichte, hieß es dazu: „Nach weiteren vertrauensvollen Gesprächen steht nun fest, dass Stier seinen Posten als neuer Cheftrainer SV Curslack-Neuengamme nicht wie geplant antreten wird. Was etwas kurios anmuten mag, ist das Ergebnis tiefgründiger Gespräche über die zukünftige Ausrichtung des Vereins.“ Der Curslacker Liga-Manager Robert Mimarbachi präzisierte in der Mitteilung: „Stier ist zweifellos ein ehrgeiziger und zielstrebiger Trainer, den wir über alle Maßen schätzen. Dennoch gibt es manchmal Dinge, die ein Verein einfach nicht erfüllen kann.“

Weiter wollten die SVCN-Verantwortlichen „betonen, dass es weder monetäre Gründe noch Meinungsverschiedenheiten gab, weshalb ein Engagement nicht zustande kam.“ Sie wünschten Stier, der vor seinem zweijährigen Engagement an der Dieselstraße bereits beim BFC Wolfratshausen und den Sportfreunden Aying im Freistaat Bayern als Übungsleiter tätig gewesen war, „alles Gute für die Zukunft“. Zudem würden sie sich „wünschen uns, ihn bald wieder am Spielfeldrand begrüßen zu dürfen“. Dies wiederum dürfte nach Stiers geplatztem Engagement am Gramkowweg zumindest noch etwas dauern.

Ihre Mannschaft, die nach der am vergangenen Freitagabend bezogenen 3:4-Niederlage beim FC Süderelbe das Tabellenende der Oberliga ziert, sehen die SVCN-Offiziellen „bei Interimstrainer Marcello Meyer in besten Händen, sodass wir die bereits laufenden Gespräche mit den potentiellen Trainerkandidaten in aller Ruhe intensivieren können“. Die Trendwende schaffte Meyer allerdings noch nicht: Nachdem Sven Schneppel Anfang Oktober nach fünf Pleiten am Stück gehen musste, verloren die Vierländer unter Meyer sowohl den wichtigen Kellerkick gegen den SV Rugenbergen (1:3 nach 1:0-Führung) als auch den am Kiesbarg. Weiter geht es am Sonnabend, 22. Oktober gegen den HEBC, einem weiteren direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt.

(Johannes Speckner)

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