Bezirksliga West: TBS dreht gegen Blau-Weiß 96 spät auf

Gut in Schuss: Adrian Sousa (links), der hier gegen den Schenefelder David Kunze abgezogen hat, war gegen Blau-Weiß 96 doppelt erfolgreich.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

„Abwehr, Abwehr und nochmals Abwehr.“ Das war in der Pause das von Coach Mathias Timm erklärte Rezept, wie er mit Blau-Weiß 96 Schenefeld den zu erwartenden Sturmlauf von TBS Pinneberg überstehen wollte. Dies gelang eine halbe Stunde lang auch: Mit Glück und Geschick hielten die Blau-Weißen ihre 1:0-Führung bis in die 75. Minute hinein. In der letzten Viertelstunde trafen die Pinneberger aber noch vier Mal und gewannen das Topspiel der Bezirksliga West am Ende mit 4:1.

An der Müssentwiete ging Timms Taktik, tief zu stehen und schnelle Konter vorzutragen, zunächst voll und ganz auf. Denn nach einer knappen halben Stunde brachte David Wilke die Gäste nach einem Konter im Griff. „Sehr ärgerlich“ fand dies TBS-Trainer Berkay Kilinc mit Verweis darauf, dass seine Elf „das Spiel und den Gegner bis dahin im Griff gehabt“ hätte. Zwei gute Chancen, noch vor der Pause zum Ausgleich zu kommen, vergaben die Hausherren.

Direkt vor und zweimal kurz nach dem Seitenwechsel hätten die Schenefelder ihren Vorsprung allerdings auch gut und gerne verdoppeln können. Weys Karimi scheiterte zu Beginn des zweiten Durchgangs gleich zweimal nach einem schnellen Gegenstoß. „Das war der Knackpunkt“, haderte Timm, der sich zudem darüber ärgerte, dass ihm mit Fabian Arth und Timm Thau zwei Offensivkräfte fehlten, die „gerade in dieser Partie sehr wertvoll gewesen wären“.

Ein klares optisches Übergewicht und ein deutliches Plus an Ballbesitz hatten aber natürlich die Pinneberger. Nachdem Schüsse von Mark Hinze, Adrian Sousa sowie Rogerio Almeida Ferreira zunächst nicht genau genug kamen und 96-Keeper Fynn Ritter zahlreiche lange Bälle, die für Ilyas Afsin gedacht waren, abfing, schien sich der Favorit aber die Zähne auszubeißen an den unbequemen Schenefeldern. Bis zur letzten Viertelstunde: Dann war es der in der Pause eingewechselte Afsin, der mit einem Doppelpack (75., 77.) das Ergebnis zugunsten des Titel- und Aufstiegsanwärters drehte.

Daraufhin mussten die Schenefelder ihrerseits offensiver werden. Die dadurch entstehenden Räume nutzten die TBS-Angreifer weidlich aus. Erst holte Afsin einen Foulelfmeter heraus, den Sousa verwandelte (3:1/88.). Und nur eine Minute später nutzte Sousa eine weitere Unachtsamkeit der Gäste-Abwehr, um zum 4:1-Endstand zu erhöhen. Sousa ist nun mit 17 Saison-Treffern auch alleiniger Führender in der Torjägerliste der Bezirksliga West.

(Johannes Speckner)

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