Landesliga 1: Rasensport Uetersen stellt neuen Trainer vor

Seite an Seite planen der neue Coach Andre Kordts (links) und der Vorsitzende Carsten Vater die Zukunft von Rasensport Uetersen.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Die Hoffnung, dass der im Frühjahr 2020 als Trainer verpflichtete Matthias Jobmann junge Spieler von seinem Ex-Klub Niendorfer TSV, der bekanntermaßen über eine hervorragende Jugendarbeit und ein riesiges Reservoir an Talenten verfügt, mit zu Rasensport Uetersen bringt, erfüllte sich nicht. Den „Umbruch und die Verjüngung des Kaders“, so die Ausdrucksweise des Rasensport-Vorsitzenden Carsten Vater, soll nach der Mitte November 2021 erfolgten, einvernehmlichen Trennung von Matthias Jobmann nun ein anderer Coach vornehmen: Andre Kordts, der in den letzten elf Jahren den 2005er-Jahgang des Wedeler TSV betreute und bis in die B-Junioren-Oberliga Hamburg führte, steht in der kommenden Saison im Rosenstadion an der Seitenlinie.

„Wir sind davon überzeugt, dass er genau der richtige Trainer für unseren Verein und die vor uns liegende Aufgabe ist“, erklärte Vater, der Kordts im Januar kontaktiert hatte. Kurz darauf unterzog sich Kordts zunächst einer Knie-Operation in der Hamburger Endo-Klinik („Ich konnte kaum noch schmerzfrei gehen, geschweige denn joggen“), ehe er die Gespräche mit der Rasensport-Führung intensivierte. „Wir haben schnell gemerkt, dass es zwischen uns passt“, so der 42-Jährige, dem die Philosophie seines neuen Vereins, die unter dem Motto „Unser Weg“ steht, gut gefällt: „Wir wollen mit Spielern aus Uetersen und der Umgebung arbeiten, denen wir wohlgemerkt kein Geld, wohl aber unsere hohe Spielklasse, eine starke Gemeinschaft und Unternehmungen auch außerhalb des Platzes bieten können“, betonte der frühere Stürmer.

Ob die Rasensportler in der kommenden Serie wirklich noch der Landesliga angehören, ist allerdings fraglich und entscheidet sich im schlechtesten Fall erst nach dem letzten eigenen Saisonspiel, wenn nämlich feststeht, wie viele Teams, die dem Hamburger Fußball-Verband angehören, aus der Regionalliga Nord absteigen und ob im Gegenzug ein Hamburger Oberligist aufsteigt. Während das Schlusslicht und der Vorletzte der Landesliga 1 definitiv absteigen, droht dem Tabellen-Neunten – je nach Quotient –ebenfalls der Gang in die Bezirksliga und sogar den Rang-Achten könnte es noch erwischen. „Ich traue es der Mannschaft aber definitiv zu, dass sie Siebter wird“, betonte Kordts, der nach den beiden jüngsten Siegen gegen die SV Halstenbek-Rellingen (3:0) und beim FK Nikola Tesla (4:2 nach 0:2-Rückstand) feststellte: „Die Jungs befinden sich auf dem richtigen Weg.“

Welche Spieler den Rasensport-Weg mit Kordts weitergehen werden, ist noch fraglich. „Ich werde jetzt zeitnah die Gespräche mit den Akteuren aus dem aktuellen Aufgebot suchen – und dann natürlich auch mit potentiellen Neuzugängen reden“, kündigte Kordts an. Unbestritten ist, dass Kordts exzellente Kontakte im Jugendbereich hat. Von den Kickern, die er teilweise elf Jahre lang in Wedel trainierte, ehe das Team im Dezember 2021 nach zahlreichen Abgängen so ausgedünnt war, dass es vom Spielbetrieb abgemeldet werden musste, könnten einige den Weg in die Rosenstadt finden: „Viele von ihnen sind jetzt in der Jugend der Groß Flottbeker SV oder beim SC VW Billstedt 04 aktiv – im Herren-Bereich sind sie allerdings erst ab 2023 spielberechtigt“, musste Kordts zwar einschränkend zu bedenken geben. Trotzdem könnte sich bei ihm die Hoffnung der Rasensport-Führung erfüllen, dass er vielversprechende Talente mitbringt.

(Johannes Speckner)

 Redaktion
Redaktion Artikel