Landesliga 1: NTSV-Reserve verpasst die Tabellenführung

Nikolas Aslanidis (Mitte), hier gegen die Pinneberger Dominik Füßmann (links) und Finn Johannsen, musste sich mit der NTSV-Reserve an der Fahltsweide mit einem 1:1-Remis begnügen.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte? Nicht immer! Nachdem sich bereits am Freitagabend die beiden direkten Konkurrenten, der Rang-Dritte TuRa Harksheide und der Spitzenreiter SV Halstenbek-Rellingen, mit einem 0:0-Unentschieden getrennt hatten, war für den Niendorfer TSV II eigentlich der Weg an die Tabellenspitze der Landesliga 1 geebnet. Doch diesen konnte das Team vom Sachsenweg nicht erfolgreich beschreiten, denn es musste sich am Sonntag seinerseits mit einem 1:1-Remis beim starken VfL Pinneberg begnügen und bleibt somit auf dem zweiten Platz, weil es bei Punktgleichheit mit HR eine um neun Treffer schlechtere Tordifferenz aufweist.

Im VfL-Stadion 1 an der Fahltsweide schienen die Niendorfer zunächst kurz vor dem Sprung auf den ersten Rang zu stehen, weil sie in den ersten 20 Minuten klare Vorteile hatten. Doch VfL-Torwart Bastian Buß, der von VfL-Coach Marc Zippel so, wie eine Woche zuvor im Lotto-Pokal-Drittrunden-Wiederholungsspiel beim Bezirksligisten FC Elmshorn (2:3), den Vorzug vor dem reaktivierten Torben Kleindienst erhalten hatte, verhinderte zweimal stark eine mögliche Gäste-Führung. Dann übernahmen langsam, aber sicher die Hausherren das Kommando. In der 34. Minute gingen sie auch in Führung: Aleksandar Pavlovic fand mit einem Freistoß aus dem rechten Halbfeld Dimitrios Kokaridas, der in Co-Produktion mit einem Gäste-Akteur den Ball zum 1:0 einköpfte.

Pavlovic, der unter der Woche berufsbedingt nicht trainieren konnte, wurde in der Pause ausgewechselt: „Ich habe einen wirklich heftigen Pferdekuss erlitten“, erklärte der 32-Jährige, wieso er humpelnd und nur noch als Zuschauer aus der Kabine ins Stadion zurückkehrte. Er traf gerade rechtzeitig ein, um zu sehen, wie der Niendorfer Mohammed Fahim Vari von halbrechts aus nicht ins Tor, sondern den im Weg stehenden Pinneberger Bennet Holos traf (55.). Zwei Zeigerumdrehungen später blieb NTSV-Akteur Nikolas Aslanidis, der in der Saison 2020/2021 noch beim VfL-Stadtrivalen TBS Pinneberg gekickt hatte, freistehend am erneut stark reagierenden Buß hängen.

Statt 1:1 hätte es nach einer knappen Stunde aber auch 2:0 stehen können, als sich Ramy Mansour im Mittelfeld stark behauptete und halbrechts Kokaridas fand, der den Ball jedoch aus 18 Metern über die Latte jagte (59.). In der 75. Minute leistete sich VfL-Linksverteidiger Holos dann im eigenen Strafraum ein Foul. Den laut Marc Zippel „berechtigten Elfmeter“ verwandelte Sercan Eray Er zum 1:1-Endstand. Für Marc Zippel war dieses Ergebnis „definitiv mehr als ein Achtungserfolg“, wie er auf der facebook-Seite seiner Mannschaft betonte. Dort präzisierte der 52-Jährige: „Das war ein Stück ganz harter Arbeit gegen einen gefühlten Oberligisten – und nach dem 1:1 bei HR konnte uns auch der andere Titelfavorit nicht besiegen.“ Abschließend gratulierte Marc Zippel den Niendorfern – nicht zur Tabellenführung, wohl aber „zu ihren vielen starken Talenten“.

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