
(Foto-Credit: Johannes Speckner)
Die viel diskutierte Entscheidung des Vorstands, den VfL 93 Hamburg II für die kommende Saison in der Bezirksliga nicht mehr zu melden, sorgte in der Nachbarschaft für Jubel. Die Verantwortlichen des DSC Hanseat, dessen Sportplatz an der Vogesenstraße rund dreieinhalb Kilometer östlich vom Borgweg liegt. verkündeten via Instagram, sie seien nun sicher in die Bezirksliga aufgestiegen. Aber ist das wirklich so? Oder kann stattdessen der SC Eilbek II, der an der Fichtestraße rund vir Kilometer südöstlich vom Borgweg beheimatet ist, den Klassenerhalt unabhängig davon, ob sich der Hamburger Meister Altona 93 in der Aufstiegsrunde zur Regionalliga Nord behauptet, feiern?
Die eine Sichtweise ist die, dass die Eilbeker Reserve, die in einem verrückten Saison-Finale in der Bezirksliga Ost noch vom 15. auf den 14. Platz geklettert war, als schlechtester der vier Tabellen-14. nicht mehr in die Kreisliga absteigen muss. Denn in der Bezirksliga wäre selbst bei einem Scheitern der Altonaer in der Aufstiegsrunde, dank der Nichtmeldung des VfL 93 II auch ohne einen vermehrten Abstieg noch Platz ist für alle acht Kreisliga-Meister, die ein Aufstiegsrecht haben.
Die andere Sichtweise ist die, dass der DSC Hanseat, der mit Abstand den besten Punkte-Quotienten aller acht Kreisliga-Vizemeister aufweist und nur, weil er am letzten Spieltag mit einem unglücklichen 0:1 gegen den direkten Konkurrenten TSV Sasel II seine erste Saison-Niederlage kassiert hatte, nicht als Meister direkt aufgestiegen war,in die Bezirksliga aufsteigt.
Fakt ist, dass es in der vom Hamburger Fußball-Verband am 30. Januar 2025 veröffentlichten Auf- und Abstiegsregelung unter dem Punkt „Abstieg Bezirksliga“ heißt: „Die Vereine, die nach dem letzten Spieltag die zwei letzten Tabellenplätze belegen, steigen in die Kreisliga ab. Zusätzliche Absteiger, die benötigt werden, um auf die Staffelgröße von 16 Mannschaften in der nächsten Serie zu kommen, werden unter den jeweils nächstplatzierten Mannschaften per Quotienten-Regelung ermittelt. Die Zahl der absteigenden Mannschaften wird sich im Zusammenhang mit einem Abstieg von HFV-Mannschaften aus überregionalen Spielklassen erhöhen, wenn es dadurch zu mehr Absteigern aus der Landesliga kommt und die Staffelgröße von je 16 Mannschaften überschritten wird. Die vorgegebene Staffelgrö0e von 16 Mannschaften wird nicht erhöht. Dazu beachtet bitte die möglichen Szenarien am Ende der Auf- und Abstiegsregelung.“
Und beim Punkt „Kreisliga Aufstieg“ heißt es etwas weiter unten: „Die jeweiligen Meister der Kreisliga-Staffeln steigen in die Bezirksliga auf (acht Regelaufsteiger). Anrecht auf in der Bezirksliga freiwerdende Plätze (die Anzahl der Mannschaften in der Bezirksliga ist weniger als 64) haben die Tabellenzweiten entsprechend der Quotienten-Regelung.“
Fakt ist auch: Unterhalb der Bezirksebene kann sich auf jeden Fall eine Mannschaft über das Aus für den VfL 93 II freuen: Der Bramfelder SV III steigt nun als A-Kreisklassen-Vizemeister mit dem schlechtesten Punkte-Quotienten sicher in die Kreisliga auf. Und die SV Blankenese II würde diesen Sprung ebenfalls vollziehen, wenn sich Altona 93 in der Regionalliga-Aufstiegsrunde behauptet oder es noch mindestens eine weitere Nichtmeldung für die Ober-, Landes-, Bezirks- oder Kreisliga gibt.
(Johannes Speckner)