Kreisliga 1: Komet Blankenese zeigt: Totgesagte leben länger

Sven Wiechmann trägt nur übergangsweise die Hauptverantwortung bei Komet Blankenese.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Schwere Monate liegen hinter der FTSV Komet Blankenese. Mit Ambitionen auf einen Spitzenplatz, mancherorts sogar aus Aufstiegsanwärter geltend in die Saison 2023/2024 gestartet, hatte die nach einem durchwachsenen Saisonstart im September 2023 vollzogene Trennung von Trainer Matthias Jobmann auch den Abgang zahlreicher Leistungsträger zur Folge. Der neu verpflichtete Coach Marcell Voß konnte das Ruder nicht herumreißen - die Personalnot wurde immer größer, und nach der vorzeitigen Trennung von Voß stand am Ende der Abstieg aus der Bezirksliga West.

Als wäre dies nicht schon bitter genug, gab es auch noch einen Massen-Exodus von Spielern. Der Ende April als neuer Übungsleiter für die Serie 2024/2025 verpflichtete Florin Pencea sprang kurzfristig wieder ab und übernahm stattdessen lieber den FK Nikola Tesla II (Kreisliga 2). Und schließlich sah sich Volker Tausend, Sport-Vorstand der "Komet-Kicker", gezwungen, die zweite Mannschaft vom Spielbetrieb der A-Kreisklasse 8 abzumelden, damit die Spieler des bisherigen Reserve-Teams - zuletzt Tabellen-14. der A-Kreisklasse 4 - den Kader der Liga-Mannschaft komplettieren können.

Dass die Blankeneser am 27. Juli in der ersten Runde des Lotto-Pokals dem Hammonia-Landesligisten Kummerfelder SV mit 0:9 unterlagen, war somit keine Überraschung. Umso überraschender war es, dass sie am Sonntag ihr erstes Punktspiel in der Kreisliga 1 gegen den SC Egenbüttel II mit 2:1 gewannen. Tausend nahm die Glückwünsche zum ersten Saisonsieg gerne entgegen, sagte aber auch: "Unser Gegner hat nicht viel angeboten." Nach Toren von Atakan Göremez (12. Minute) und Yasin Silvan Bagci (35.) verkürzte ausgerechnet Patrick Jobmann, der vom Juli 2020 bis zum Herbst 2023 noch das Komet-Trikot getragen hatte, für die SCE-Reserve (85.) - doch zum Ausgleich reichte es für die Rellinger nicht mehr.

Gegen die Egenbütteler stand so, wie schon im Pokalspiel gegen Kummerfeld, Sven Wiechmann verantwortlich an der Seitenlinie. Weil sich die Komet-Legende aber in der Rolle des Co-Trainers, die er vor den Engagements von Matthias Jobmann und Voß auch schon unter Joachim Dankowski sowie Kevin Reichmann innegehabt hatte, wohler fühlt, hatte sich Tausend via SportNord auf die Suche nach einem neuen Übungsleiter begeben - und konnte nun Vollzug vermelden: "Ab dem 1. September haben wir einen neuen Chefcoach." Dies lässt darauf hoffen, dass Totgesagte wirklich länger leben und vor Komet Blankenese erfolgreichere und bessere Monate liegen.

(Johannes Speckner)

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