Testspiel: Teutonia 05 siegt erst spät standesgemäß


„Straff dich langsam mal.“ Diese klare Ansage gab es von Davidson Eden, dem Abwehrchef des FC Teutonia 05, kurz vor der Pause des Testspiels beim TuS Hasloh in Richtung Irwin Pfeiffer, der bis dahin auf der rechten Seite relativ lustlos sein Pensum abgespult hatte. Weil die Hasloher umso mehr Lust hatten, ihren drei Klassen höher spielenden Gegner zu ärgern, bot sich ihnen mehrmals die Chance zum Ausgleich. Bis zur 66. Minute stand es nur 1:0 für den Regionalligisten, der dann aber nach fünf späten Treffern doch noch standesgemäß mit 6:0 beim West-Bezirksligisten gewann. TuS-Trainer Fabian Trama, der in seiner Jugend so wie Teutonias Interimscoach Jan-Philipp Rose beim FC St. Pauli ausgebildet worden war, konnte mit dem Ergebnis aber gut leben: „Das war ein achtbares Resultat – wir wollten auf keinen Fall zweistellig verlieren, und das haben wir geschafft.“

Dieses Minimalziel der Hasloher schien in Gefahr zu geraten, als die Gäste auf dem Gerd-Buhr-Sportplatz schon in der sechsten Minute in Führung gingen. TuS-Torwart Lars Buck wurde aus Nahdistanz überwunden, als sein Vater noch nicht einmal richtig im Klappstuhl am Spielfeldrand saß. Von dort aus sah Buck Senior in der Folge, wie sein Sohn mehrere Schüsse und Flanken, die auf sein Gehäuse kamen, sicher wegfing: „Nach dem 0:1 haben wir bis zur Pause kaum weitere klare Chancen des Gegners zugelassen“, stellte Trama zufrieden fest. Trotzdem lag das 0:2 in der Luft, als sich Eden nach einer eigenen Balleroberung in das Angriffsspiel einschaltete und mit einem wuchtigen Fernschuss die Latte traf (37.). „Wir haben es aber auch immer wieder geschafft, uns mit schönem Dreiecksspiel von hinten nach vorne zu kombinieren“, berichtete Trama. Nach einem solchen Angriff über die rechte Seite hätte sogar der Ausgleich fallen können: Stefan Köpf behauptete sich stark gegen mehrere Teutonen, traf dann aber nur flach knapp neben dem kurzen Pfosten das Außennetz, anstatt das lange Eck anzuvisieren (41.).

Auch kurz nach der Pause hätte das 1:1 fallen können, als Ray Jotzer frei vor Yannick Zummack auftauchte und beim Versuch, Teutonias Torwart auszuspielen, an ihm hängen blieb. Daraufhin sprang der Ball zu Köpf, dessen Nachschuss von der vielbeinigen Gäste-Abwehr abgeblockt wurde (49.). Dass Trama in der Anfangsphase der zweiten Halbzeit insgesamt sechsmal wechselte, hatte zur Folge, dass beim Außenseiter die Ordnung verloren ging. Dies nutzten die Teutonen, um innerhalb von nur acht Minuten auf 4:0 davonzuziehen: Fabian Istefo (66.), Ömer Akyörük (68.) und Eden (73.) waren die Torschützen. In der Schlussphase legte der frisch eingewechselte Fabian Donner noch einen Doppelpack (87./88.) zum 6:0-Endstand nach.

„Auch, wenn wir den Ehrentreffer verpasst haben, war es für uns ein rundum gelungener Nachmittag“, so Trama, dem vor allem die Leistung seines Teams in der ersten Halbzeit „richtig gut gefiel“. Im zweiten Auftritt nach der Corona-Zwangspause – zuvor hatten die Hasloher am Dienstagabend den Eimsbütteler TV II (Kreisliga 2) mit 3:2 geschlagen – hätten seine Schützlinge „viel besser gespielt als in den ersten Auftritten nach dem ersten Lockdown“, befand Trama. Die Teutonen müssen sich dagegen deutlich steigern, wenn sie am Sonnabend, 26. Juni, im DFB-Pokal-Entscheidungsspiel gegen ihren Regionalliga-Rivalen FC Eintracht Norderstedt bestehen wollen. Ab 15.30 Uhr rollt der Ball im Edmund-Plambeck-Stadion, das nur rund sechs Kilometer vom Hasloher Sportplatz entfernt ist.

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