Testspiel: Groß Flottbek gewinnt in Schenefeld


Hart im Nehmen war am Sonntag Felix Schubert: „Meine Kontaktlinse war nur kurz verrutscht“, schilderte der Kapitän der Groß Flottbeker SV eine Szene in der 37. Minute des Testspiels bei Blau-Weiß 96 Schenefeld, in der er Lewe Luis Tiede an der Seitenlinie per Grätsche attackierte, woraufhin ihn der Schenefelder beim Fallen unabsichtlich (!) mit dem Fuß im Gesicht traf. „Ich dachte erst, er hätte mich mit seinem Ellenbogen getroffen“, so Schubert, der sich kurz schüttelte und dann weiterspielte. Eine ähnlich starke Einstellung legten auch seine Mitspieler an den Tag, weshalb der Kreisligist den Test beim Süd-Bezirksligisten mit 4:2 gewann.

„Sehr zufrieden“ zeigte sich anschließend GFSV-Coach Andre Härtel, während 96-Fußball-Abteilungsleiter Andreas Wilken haderte: „Das war kein guter Auftritt von uns.“ Auch an Schiedsrichter Sohail Sasani (vom SV Lurup) sowie dessen Assistenten Rohit Choudhry und Kevin-Justin Lohse ließ Wilken kein gutes Haar: „Ihnen war die lange Pause anzumerken – ich hoffe für sie, dass sie nicht ausgerechnet bei dieser Partie von einem Beobachter in Augenschein genommen und benotet worden sind.“ Einzig die Groß Flottbeker („Sie haben gut gespielt“) und speziell deren Keeper Jonathan Halx, der „überragend gehalten“ habe. nahm der Fußball-Abteilungsleiter aus seiner Kritik aus.

Fakt ist: Die Schenefelder verzweifelten immer wieder an Halx. Auf der Gegenseite brachte Gabriel Valentin Lourenco de Aquino die Gäste nach 22 Minuten in Führung. Dieser wurde kurz nach der Pause ausgebaut: Eine Aktion von 96-Verteidiger David Wilke, der im eigenen Strafraum laut Wilken „Ball und Gegner traf“, wertete der Referee als Foul und entschied auf Elfmeter, den Daniel Sebastian Schnoor verwandelte (47.). Als 96-Torwart Fynn Ritter zu weit vor seinem Gehäuse stand, nutzte erneut Schnoor dies, um ihn per 30-Meter-Heber zum 0:3 zu überwinden. Das 1:3 lag in der Luft, als sich der Schenefelder Fabio Bandow mit einem schönen Sololauf behauptete, dann aber sehr zum Ärger seines Vaters von einem Abseitspfiff gestoppt wurde (76.). „Dabei stand nur ein Mitspieler im passiven Abseits“, haderte Wilken.

Darüber ärgerte sich auch der erst 17-jährige Schenefelder Tobias Rademann, der wegen Meckerns die Gelbe Karte sah („Lächerlich“, tobte Wilken), was insofern folgenschwer war, da er sechs Zeigerumdrehungen später für ein Foul „Gelb-Rot“ bekam. 0:4 hieß es, als eine weitere 50:50-Aktion von Pechvogel Wilke abermals eine Strafstoß-Entscheidung nach sich zog und nun Michael Bühs verwandelte (82.). Bemerkenswert war, dass sich die Hausherren, obwohl sie in Unterzahl waren, in der Schlussphase noch einmal aufraffen und Ergebniskosmetik betreiben konnten. Zunächst verkürzte Lamin Jadama, der zuletzt der A-Jugend entwuchs, auf 1:4 (87.), ehe Tiede das 2:4 gelang (90.). Als Bandow in der Nachspielzeit alleine auf das 96-Gehäuse zusteuerte und das 3:4 vor Augen hatte, wurde er erneut von einem Pfiff gestoppt – dieses Mal war es Sasanis Schlusspfiff.

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