Testspiel: Eintracht feiert zwei 5:1-Kantersiege


Der SSC Phönix Kisdorf ist einer der wenigen Vereine, gegen den Jens Martens zu seiner Zeit als Trainer des SV Henstedt-Ulzburg beziehungsweise dessen Vorgängerklub SV Henstedt-Rhen weder im Segeberger Kreispokal noch in den Ligen des Schleswig-Holsteinischen Fußball-Verbandes ein Pflichtspiel absolvierte. Der Grund dafür: Das Phönix-Team verbrachte die ersten Jahre nach der 2011 erfolgten Vereinsgründung in der Kreisliga und traf erst in der Saison 2016/2017 in der damaligen Verbandsliga auf den SVHU, bei dem Martens im März 2016 als Coach ausgeschieden war.

Am Sonntag gastierte Martens mit dem Nord-Regionalligisten FC Eintracht Norderstedt zum Testspiel am Strietkamp und freute sich über einen 5:1-Kantersieg bei den Kisdorfern, die in Schleswig-Holsteins Landesliga Holstein um Punkte kämpfen. Batuhan Evren (18. Minute), Michael Igwe (20.), Hamajak Bojadgian (45./Foulelfmeter), erneut Igwe (71.) sowie Kangmin Choi (90.) trafen für die Norderstedter. Daniel Buhrke gelang der Ehrentreffer der Heim-Elf (82.). Eine Stunde lang als Testspieler dabei war Ex-U19-Nationalspieler Philipp Müller (26), der sich im Januar den FC Viktoria 1989 Berlin angeschlossen hatte. Zuvor war der gebürtige Hamburger für den SC Preußen Münster und SV Wehen Wiesbaden 70 Mal in der Dritten Liga am Ball gewesen. In seiner Jugend war der Offensivmann unter anderem bei der Eintracht ausgebildet worden.

Ebenfalls mit 5:1 schlugen die Norderstedter am Sonnabend den Hamburger Oberligisten SV Rugenbergen, dessen Trainer Michael Fischer der Austragung der Partie zugestimmt hatte, „um Martens einen Freundschaftsdienst zu erweisen“. Der Eintracht-Trainer war nämlich nach der kurzfristigen Absage des Viertliga-Rivalen HSC Hannover auf der Suche nach einem Ersatz-Gegner gewesen. „Wir haben monatelang gar nicht trainiert und in den letzten sechs Wochen vornehmlich kontaktlos – insofern war es kein normales Testspiel“, stellte Fischer klar. Der 53-Jährige kam aber zu dem Schluss, dass sich seine Schützlinge „gegen ein Team, das zur Regionalliga-Spitzengruppe gehört und über eine deutlich höhere individuelle Qualität verfügt, teuer verkauft“ hätte.

Im Edmund-Plambeck-Stadion brachte Evans Nyarko den Favoriten nach einem schönen Spielzug und einer Flanke von Fabian Grau bereits nach zehn Zeigerumdrehungen via Innenpfosten in Führung. Doch quasi aus dem Nichts gelang den Gästen, die bis dahin offensiv gar nicht in Erscheinung getreten waren, der Ausgleich: Bei einem langen Abschlag von SVR-Keeper Patrick Hartmann verschätzte sich der Norderstedter Yannik Nuxoll, woraufhin Edouard Mesenholl frei vor Eintracht-Torwart Lars Huxsohl auftauchte und an ihm vorbei zum 1:1 einschob (18. Minute). Dieses Ergebnis hielten die Gäste knappe 20 Minuten lang, wobei sie „sogar noch zwei gute Konterchancen besaßen“, wie Fischer berichtete.

In der Schlussphase der ersten Halbzeit schossen Johann von Knebel nach einer weiteren Grau-Hereingabe (37.) sowie Nick Gutmann nach einem Pass von Jan Lüneburg (43.) die Segeberger zu einer 3:1-Pausenführung. Auch im zweiten Durchgang waren die Segeberger klar tonangebend und im Pech, als Graus Kopfball nach einem Freistoß von Rico Bork nur an die Latte sprang. Zudem zeigte Hartmann einige gute Paraden. Schließlich schnürte von Knebel doch noch seinen Doppelpack, als er einen Eckstoß von Philipp Koch via Lattenunterkante einköpfte (73.), ehe Choi so, wie tags darauf in Kisdorf, den 5:1-Endstand herstellte (83.).

Am kommenden Sonnabend, 26. Juni, geht es für die Norderstedter mit dem DFB-Pokal-Entscheidungsspiel gegen den FC Teutonia 05 weiter. Vielleicht ein gutes Omen: Seine beiden bisherigen Pflichtspiele als Eintracht-Trainer gegen die Teutonen gewann Martens, nämlich am 9. August 2020 im Lotto-Pokal-Viertelfinale der vergangenen Saison mit 1:0 und am 18. Oktober 2020 das erste Regionalliga-Duell mit 2:1.

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