
Nach sechs Punkten am Osterwochenende, darunter einem 2:1-Sieg beim Aufstiegsanwärter ETSV Weiche Flensburg als besonderen Husarenstreich (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), empfing der SV Schackendorf am Sonntag mit Flensburg 08 den zweiten Schleswig-Holstein-Ligisten aus der Fördestadt.
Im heimischen Travestadion erwischten die Schackendorfer einen Traumstart: Schon in der achten Minute zirkelte Maik Groß einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld mit viel Effet aufs 08-Gehäuse. Mehrere Gäste-Verteidiger versuchten vergeblich, an den Ball zu kommen; Florian Sax sagte, er hätte den Ball mit seinem Kopf noch minimal berührt. Fakt ist: Die Kugel landete zum 1:0 im langen Eck, vermutlich muss Groß als Torschütze angegeben werden. „Wir haben uns richtig gut in die Partie herein gekämpft und hervorragend gearbeitet“, lobte SVS-Coach Dietmar Hirsch die Leistung seines Teams in der Anfangsphase. Das 2:0 war dann fast identisch mit dem 1:0, denn erneut trat Groß auf der rechten Seite zu einem Freistoß an. Diesmal kam ein Gäste-Verteidiger an den Ball und köpfte diesen an den Kopf von Sax, von wo aus er ins Tor flog – beim 2:0 kann nun also Sax als (wenn quasi auch „unabsichtlicher“) Torschütze genannt werden (27.). „Dafür, dass wir in der ersten halben Stunde richtig viel investiert haben, sind wir belohnt worden“, lobte Hirsch. Als sich 08-Akteur Tanju Hassanoglu ein grobes Foulspiel an Mirco Mädler leistete und dafür von Schiedsrichter Björn Krüger (von Eintracht Norderstedt) glatt „Rot“ sah (31.), schienen die Schackendorfer endgültig die allerbesten Chancen auf einen Heimsieg zu haben. „In Überzahl haben wir dann aber ein paar Gänge zurückgeschaltet“, ärgerte sich Hirsch darüber, dass es sein Team nach dem Platzverweis ruhiger angehen ließ, anstatt weiter Gas zu geben: „Dadurch wurde die Überzahlsituation zu einem Nachteil für uns“, gab Hirsch zu.
Und die Gäste kamen noch vor der Pause zum Anschlusstreffer, der erneut ins Kuriositäten-Kabinett eingereiht werden kann: Nach einem langen Pass, den 08-Akteur Joran Blaue fast von der Mittellinie nach vorne geschlagen hatte, waren sich SVS-Keeper Christopher Newe und sein Verteidiger Torben Blunk nicht einig und plötzlich lag der Ball im Schackendorfer Gehäuse – hier muss wohl ein Eigentor von Torben Blunk, der als letzter den Ball berührte, angegeben werden (35.). „Zum Glück konnten wir trotzdem noch mit einem Tor Vorsprung in die Pause gehen“, so Hirsch, der sein Team in der Halbzeit „wachrüttelte“. Im zweiten Durchgang waren die Hausherren die aktivere Mannschaft und hätten bei mehreren Konter-Gelegenheiten auf 3:1 erhöhen können, ja müssen. Tjorven Spieler vergab eine Großchance (82.) und Sax hatte Pech bei einem Pfostenschuss (89.) – doch es reichte auch so zum dritten Sieg in Folge, weil SVS-Kapitän Sebastian Semtner als Fels in der Abwehrbrandung dafür sorgte, dass die Flensburger keine klare Chance mehr zum 2:2-Ausgleich hatten. Hirsch haderte trotzdem damit, dass sein Team das entscheidende 3:1 nicht nachgelegt hatte: „Wir hatten drei hundertprozentige Torchancen in einer Halbzeit, was angesichts der hohen Qualität in der Schleswig-Holstein-Liga relativ viel ist – aber da hätten wir mindestens einen Treffer erzielen müssen“, urteilte der Ex-Profi. Ein Geheimnis der jüngsten Schackendorfer Siegesserie könnte auch ein Maskottchen sein, das neuerdings neben Stadionsprecher Armin Seifert im Sprecherturm Platz nimmt – genauere Informationen über das Maskottchen wollte Seifert allerdings noch nicht verraten.
(JSp)