
Am Freitagabend lieferten sich Blau-Weiß 96 Schenefeld und der SC Alstertal-Langenhorn, beides letztjährige Aufsteiger und nun Bewerber um die Plätze drei und vier in der Landesliga Hammonia, unter Flutlicht im Stadion Achter de Weiden einen offenen Schlagabtausch: „Für neutrale Zuschauer war es eine feine Sache – für die verantwortlichen Trainer dagegen der reinste Horror, was sich im Defensivverhalten der Teams abspielte“, so SCALA-Coach Carsten Gerdey.
Die Partie wogte hin und her und Gerdey gab ehrlich zu: „Auch das Ergebnis hätte in beide Richtungen ausfallen können!“ Allerdings fand Gerdey den Sieg seines Teams keinesfalls unverdient: „Da ich für meine Mannschaft im Verlaufe des Spiels noch ein kleines Plus an hundertprozentigen Torchancen ausmachen konnte, finde ich den Sieg nicht unverdient – aber wie gesagt, dieser Kampf mit offenem Visier hätte auch anders ausgehen können und hat sich für die Zuschauer allemal gelohnt!“ Die Gäste gingen nach 20 Minuten in Führung, als Jendrik Bauer nach einem Diagonalpass von Bennet Seeliger mit einem Flachschuss aus 16 Metern traf. In der 43. Minute glich Onur Bektas nach einem Freistoß, der von der rechten Seite in den Gäste-Strafraum geschlagen worden war, mit einem Kopfball aus zehn Metern in den Winkel zum 1:1 aus. Doch aus Schenefelder Sicht hieß es: Wie gewonnen, so zerronnen – denn nachdem 96-Torwart Yasin Hasan Aktepe einen Bauer-Schuss nur abprallen lassen konnte, staubte Marco Wagner aus fünf Metern zum 1:2 ab (44.).
Nach dem Seitenwechsel spielten die Hausherren jedoch unbeirrt weiter nach vorne und kamen nach einer guten Stunde zum Ausgleich: Nach einer Flanke von der gegenüberliegenden Seite war es Jan Düllberg, der den Ball mit einer Direktabnahme aus 16 Metern ins rechte obere Eck beförderte (62.). „Ein Traumtor“, wie selbst Gerdey zugab. In der 70. Minute ging Alstertal-Langenhorn zum dritten Mal in Führung: Nach einem Steilpass von Michael Gollasch umspielte der überragende Bauer nach einem Sololauf auch noch Keeper Aktepe und schob zum 2:3 ein. Doch postwendend glichen die Blau-Weißen auch zum dritten Mal aus, als Can Ünlü nach einem Eckstoß aus dem Gewühl heraus aus Nahdistanz zum 3:3 vollstreckte (72.). Den Tor-Schlusspunkt unter diese packende Begegnung setzte Bennet Seeliger, der nach Bauers Querpass seine Direktabnahme zum 3:4-Endatand ins linke obere Eck jagte (78.). „Dass wir dreimal den Ausgleich weggesteckt haben und nochmals nachlegen konnte, spricht für unsere Moral“, war Gerdey begeistert.
(JSp)