
In der vergangenen Saison schaffte der Hamburger SV II erst durch einen 2:1-Sieg gegen den VfL Wolfsburg II am letzten Spieltag den Klassenerhalt in der Regionalliga Nord (SportNord berichtete ausführlich per Live-Ticker, siehe unten stehenden Link). In dieser Saison ist die HSV-Reserve wohl schon vor dem 29. Spieltag gerettet, nachdem sie ihr Nachholspiel bei Türkiyemspor 1978 Berlin mit 1:0 gewann und mit nun 42 Punkten Tabellen-Fünfter ist.
Am Mittwochabend sahen die nur 123 Zuschauer im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark eine junge Hamburger Mannschaft, die das Spielgeschehen bestimmte, den Gegner aber mit leichtfertigen Ballverlusten immer wieder zu Kontern einlud. So hatte HSV-Keeper Tom Mickel Glück, dass ein Schuss von Süleyman Koç noch zur Ecke abgefälscht wurde (16.). Die anderen Distanzschüsse von Türkiyem verfehlten ebenso ihr Ziel wie die Versuche der Gäste, bis sich André Hahn ein Herz nahm und aus 22 Metern abzog, aber im guten Türkiyemspor-Torwart Konstantin Filatow seinen Meister fand (35.). Unverständlich, warum beide Teams aus den vielen Standard-Situationen, die sich ihnen boten, nichts machten. In der zweiten Halbzeit waren die „Rothosen“ weiterhin überlegen.
Dem Hamburger Stürmer Maximilian Beister, der in den letzten neun Regionalliga-Partien acht Mal getroffen hatte, bot sich aus elf Metern die große Chance zum 0:1 – der 19-Jährige zögerte aber einen Tick zu lange, und so konnte ein Berliner den Schuss des Deutschen U20-Nationalspielers noch abblocken. Wenig später brachte HSV-Coach Rodolfo Esteban Cardoso mit Joseph Olumide und Steven Lewerenz zwei neue Offensivkräfte, und zehn Minuten vor dem Abpfiff zog der 18-Jährige Leverenz aus 20 Metern ab, und sein Schlenzer, der noch leicht abgefälscht wurde, landete im rechten Eck. In der Schlussphase drängten die Hausherren vergeblich auf den Ausgleich, weil der Berliner Verteidiger Rocco Teichmann zwei Mal knapp an Freistößen vorbei segelte.
So konnte sich Cardoso über den vierten Sieg in Folge freuen und erklärte: „Meine Mannschaft belohnt sich für ihre guten Leistungen und wir haben uns das nötige Glück erarbeitet. Es hat mir gut gefallen, wie mein Team das Spiel kontrolliert hat. Unser Gegner war gefährlich bei Kontern, aber wir haben uns keinen Abwehrfehler geleistet!“ Türkiyemspor-Trainer Taskin Aksoy befand: „Ich bin sehr enttäuscht von diesem Ergebnis, denn es war eigentlich ein typisches 0:0-Spiel. Wir haben den Hamburgern zwar das Mittelfeld überlassen, aber auch nur zwei Chancen zugelassen – und eine davon war der Sonntagsschuss zum 0:1!“ Nach nun 14 Partien ohne Sieg hat Türkiyem als Tabellen-14. mit 29 Zählern nur noch einen Platz und zwei Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone.
(JSp)