Oddset-Pokal: HR siegt im Elfmeter-Roulette


Am Mittwoch schaffte die SV Halstenbek-Rellingen als dritte Mannschaft nach ihrem Oberliga-Rivalen Oststeinbeker SV und dem Süd-Bezirksligisten Camlica Genclik den Einzug ins Halbfinale des Oddset-Pokals. Im dritten Viertelfinale setzten sich die „Baumschuler“ mit 4:2 im Elfmeterschießen (nach 90 und 120 Minuten hatte es jeweils 2:2 gestanden) beim klassentieferen Nachbarn SV Rugenbergen durch.

Im Sportzentrum Bönningstedt waren die Gäste von Beginn an das bessere Team, doch ein Tor gelang ihnen erst unmittelbar vor der Pause: Sascha Richert, der im Sommer 2010 bekanntlich zum Serien-Meister SC Victoria wechseln wird, setzte sich auf der linken Seite schön durch und schlug eine scharfe Flanke in den Rugenbergener Strafraum, wo HR-Torjäger Antonio Ude mit einem herrlichen Flugkopfball dem SVR-Keeper Jasper Meyer keine Abwehrchance ließ. Für die Hausherren war dieser Rückstand zum Seitenwechsel sehr ärgerlich, hatten sie doch zuvor selbst zwei gute Gelegenheiten zum Führungstreffer vergeben: Die beiden ehemaligen HR-Akteure Christian Dirksen (mit einem 20-Meter-Schuss) und Frank Ockens (per Freistoß) hatten jeweils in Gäste-Torwart Tim Langer ihren Meister gefunden.

Nach dem Wiederbeginn kamen die Hausherren mit neuem Mut aus der Kabine und SVR-Coach Ralf Palapies konnte das 1:1 bejubeln, nachdem Tim Weber einen Freistoß ins Netz jagte (50.). HR-Trainer Thomas Bliemeister antwortete prompt, indem er den offensiveren Benjamin Eta, der in der vergangenen Woche noch den Siegtreffer zum überraschenden 1:0-Erfolg bei Altona 93 erzielt hatte, für Verteidiger Benjamin Schmerberg einwechselte. Und für dieses Risiko schien er belohnt zu werden, als Richert einen 25-Meter-Freistoß zum 1:2 in den Winkel zauberte (85.). Aber die Bönningstedter mochten sich nicht mit dem Pokal-Aus abfinden, und obwohl Bliemeister mit Sören Warnick für den gelb-verwarnten Richert einen weiteren Verteidiger brachte, traf der Rugenbergener „Joker“ Henning Hülsebusch in der dritten Minute der Nachspielzeit zum 2:2.

So ging es in die Verlängerung, in der beide Teams dem zuvor vorgelegten hohen Tempo Tribut zollen müssen und das ganz große Risiko scheuten. So bat der gute Schiedsrichter Ralph Vollmers (vom SV Börnsen) nach einer 30-minütigen Extraspielzeit, in der kein Treffer mehr gefallen war, zum entscheidenden Elfmeterschießen. Mit Warnick, Robert Hermanowicz und Yannick Bräuer trafen die ersten drei Gäste-Schützen. Auf der Gegenseite waren Hülsebusch und Ex-HR-Kicker Maik Grabow für die Hausherren ebenfalls erfolgreich, ehe mit Tim Vollmer der dritte Schütze scheiterte. Als dann mit dem erfahrenen Daniel Stars auch ein Halstenbeker Nerven zeigte, hatte Ockens die Chance zum 3:3-Ausgleich – doch der 34-Jährige scheiterte, und so machte Ude mit seinem 4:2 alles klar; der fünfte SVR-Schütze brauchte nicht mehr anzutreten.

Damit stehen die „Baumschuler“, die im Achtelfinale am Karfreitag mit 5:3 nach Verlängerung beim Titelverteidiger SC Concordia gewonnen hatten, erstmals seit ihrer Endspiel-Teilnahme im Sommer 2005 (im Finale gab es damals eine 1:2-Niederlage gegen den damaligen Regionalligisten FC St. Pauli; SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link) wieder in der Vorschlussrunde. Dennoch gab es am Mittwochabend nicht nur Jubel bei HR, denn da der SV Lurup sein Nachholspiel gegen den Meiendorfer SV mit 2:1 gewann, rutschte das Bliemeister-Team im Klassement der Oberliga Hamburg auf einen Abstiegsplatz ab. Während Halstenbek-Rellingen weiterhin auf zwei Hochzeiten tanzt, kann sich Rugenbergen, momentan Tabellen-Vierter der Landesliga Hammonia, nun auf den Kampf um die Vizemeisterschaft und den Aufstieg in die Oberliga konzentrieren.

(JSp)

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