
Nachdem die Erste Mannschaft der KSV Holstein Kiel Meister in der Regionalliga Nord wurde und den Aufstieg in die Dritte Liga schaffte (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), ist auch klar: Es wird zwischen dem Hamburger Oberligisten FC St. Pauli II und dem Schleswig-Holstein-Ligisten KSV Holstein Kiel II zwei Aufstiegsspiele zur Regionalliga Nord geben!
Das Hinspiel am Mittwoch, 10. Juni, steigt in Hamburg. „Nach dem derzeitigen Stand werden wir an der Waidmannstraße spielen“, erklärte Jörn Großkopf, Coach der St. Pauli-Reserve, die auch all ihre Oberliga-Heimspiele im Norden von Altona im schmucken Stadion des SC Union 03 ausgetragen hatte. Einschränkend fügte Großkopf hinzu: „Es sei denn, die Polizei hat noch irgendwelche Auflagen, dann müssten wir eben im Millerntor-Stadion spielen.“ Der Norddeutsche Fußball-Verband, der die Aufstiegsspiele offiziell ausrichtet, hatte gegen das Stadion Waidmannstraße als Spielstätte keine Einwände.
Gefragt, ob er auf Unterstützung aus der Ersten Mannschaft bauen könnte, entgegnete Großkopf geheimnisvoll: „Wir werden wohl den einen oder anderen Akteur aus unserem Zweitliga-Kader dabei haben ...“ Auf Nachfrage von SportNord verriet der Trainer dann: „Jan-Philipp Kalla wird uns im Hinspiel zur Verfügung stehen, anschließend tritt er seinen Urlaub an. Davidson Drobo-Ampen wird ebenfalls mitwirken, während der Einsatz von Dennis Daube noch fraglich ist.“ Zur Erinnerung: Daube hatte kurz vor dem Saisonende in der Zweiten Liga einen Muskelfaserriss erlitten. „Ob er spielen kann, werden wir kurzfristig entscheiden“, so Großkopf.
Von den Spielern, die dem Reserve-Team angehören, sind allerdings auch nicht alle Akteure top-fit. Großkopf dazu: „Christoph Pfützenreuter hat einen beträchtlichen Trainingsrückstand, Davide Pedroso-Bussu fehlte zuletzt ebenfalls bei zahlreichen Trainingseinheiten, und Thiemo Kieckbusch war zuletzt krank und musste Antibiotika nehmen – ob wir ihn bis Mittwoch rechtzeitig fit bekommen, ist fraglich.“ Für das Hinspiel, betonte Großkopf, habe er „kein Wunschergebnis“, sondern sagte mutig: „Im Fußball ist alles möglich. Selbst, wenn wir daheim verlieren sollten, wären wir auch dazu in der Lage, das Rückspiel in Kiel zu gewinnen.“
Überhaupt sucht man Nervosität oder Angst vergeblich in den Reihen des Kiez-Klubs. Großkopf berichtete: „Wir gehen mit großer Freude und absolutem Spaß an diese Aufstiegsspiele heran, denn wir haben null Druck. Wenn es nicht klappt mit dem Aufstieg, wäre das überhaupt kein Beinbruch.“ Großkopf, der die Holstein-Reserve am Sonnabend am letzten Schleswig-Holstein-Liga-Spieltag bei ihrem 2:2 beim SC Comet Kiel beobachtete, weiter: „Wir würden in die Regionalliga gehen, wenn wir es sportlich schaffen, weil es der Verein möchte. Und die Qualität der Gegner wäre natürlich eine Spielklasse höher besser, was für unsere jungen Spieler sicher ein Vorteil wäre.“
Darüber, dass sein Team bei einem Aufstieg in die Regionalliga dort seine Heimspiele in der kommenden Saison nicht mehr im schmucken Stadion an der Waidmannstraße, sondern im großen Millerntor-Stadion austragen müsste, macht sich Großkopf „momentan noch gar keine Gedanken“. Einen Umzug ins Victoria-Stadion an die Hoheluft (in der eigentlichen Heimspielstätte des Oberligisten SC Victoria trug Altona 93 in dieser Saison seine Regionalliga-Heimspiele aus) schloss Großkopf jedoch kategorisch aus: „Wenn wir aufsteigen, spielen wir am Millerntor, auch wenn es dort natürlich bei weniger Zuschauern auch weniger stimmungsvoll sein würde.“ (JSp)