Landesliga Hammonia: UH-Adler überrascht in Uetersen


Eigentlich ist es für einen Sechstligisten positiv, mit dem Hamburger SV verglichen zu werden. Doch dieser Tage gibt der „Bundesliga-Dino“ ein trauriges Bild ab und taumelte am Sonnabend konzeptlos in eine 0:2-Derby-Pleite gegen den SV Werder Bremen. Insofern war es für den TSV Uetersen definitiv kein Lob, als ein Zuschauer am Sonntagnachmittag in der zweiten Halbzeit des Heimspiels gegen UH-Adler rief: „Es ist hier ja wie beim HSV!“ Anders, als einen Tag vorher der HSV gegen Bremen, waren die Uetersener ihren Gästen von Beginn an überlegen. „Wir hatten deutlich mehr Ballbesitz, während UH-Adler auf Konter gesetzt hat“, analysierte TSV-Team-Manager Oliver Engl. Einer der langen Bälle, mit denen die Gäste immer wieder operierten, brachte ihnen tatsächlich die erste Torchance des Spiels, bei der Götz Oludele Botchway aber den Ball am TSV-Tor vorbeijagte (17.).

Zehn Minuten später hätten die Hausherren in Führung gehen müssen: Yannik Kouassi hatte vollkommen freie Bahn, scheiterte aber am stark reagierenden Gäste-Keeper Jo-Daniel Krohn. In der 39. Minute leisteten sich die Uetersener in der Vorwärtsbewegung einen folgenschweren Ballverlust: Dieses Mal nutzte Botchway den langen Pass zum 0:1. Nach der Pause war den TSV-Spielern das Bemühen, zum Ausgleich zu kommen, keinesfalls abzusprechen. Es fehlten jedoch, und hier sind Parallelen zum HSV-Auftritt vom Sonnabend zu finden, die klare spielerische Linie und die nötige Zielstrebigkeit. So lupfte Christian Förster, als er links frei durch war, den Ball nur ins Außennetz (48.). Die Gäste hatten im zweiten Durchgang noch genau eine Torchance, die aber beinahe das 0:2 zur Folge gehabt hätte: Als Leandro Indulto nach einer Rechtsflanke zum Torschuss ansetzte, konnte ihn Dennis Weber soeben noch entscheidend stören (55.). Nach einem Förster-Fehlpass gab es einen weiteren Konterversuch der Gäste, den Eddy-Morton Enderle mit einem taktischen Foul unterband, für das er die Gelbe Karte sah (58.). In der vergangenen Saison war Eddy-Morton Enderle gegen die Uhlenhorster mit „Rot“ vom Platz geflogen (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link) – damit sich dieses Szenario nicht wiederholt, wurde er nun ausgewechselt.

In der 63. Minute hatten die Uetersener die einzige Großchance, um zum 1:1 zu kommen: Einen 20-Meter-Schuss von Maik Stahnke wehrte Krohn aber ebenso stark ab wie den ersten Nachschuss von Kouassi. Der zweite Abpraller gelangte erneut zu Kouassi, der den Ball von links aus spitzem Winkel über das Tor jagte. Symptomatisch für das vergebliche Anrennen war ein Freistoß, den Parvis Sadat-Azizi aus aussichtsreicher Position nicht aufs Tor schoss, sondern kurz zu Philipp Ehlers spielen wollte, was aber total misslang (71.). In der Nachspielzeit verletzte sich der Uetersener Till Mosler bei einem Foul auch noch am linken Knöchel. Kurz darauf ertönte der Abpfiff und die Spieler von UH-Adler feierten lautstark ihren Auswärtssieg. TSV-Trainer Peter Ehlers gab derweil nach der ersten Heimniederlage dieser Saison zu: „Gegen uns muss man nur mit 1:0 in Führung gehen, dann gewinnt man auch ...“ Der Coach wusste, dass UH-Adler „keinesfalls überragend war“, stellte aber auch fest: „Bei uns hat kaum ein Spieler zu seiner Bestform gefunden!“ Jannick Prien und Kevin Koyro fehlten als Alternativen für den Angriff, da sie sich im Training am Freitagabend verletzt hatten.

(JSp)

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