Am Sonntag untermauerte der SV Eidelstedt mit einem 5:1-Kantersieg gegen den TSV Holm seine Tabellenführung in der Bezirksliga West. TSV-Trainer Bernd Bressem war allerdings der Meinung, dass diese deutliche Niederlage leicht vermeidbar gewesen wären – wenn, ja wenn seine Spieler ihm zugehört hätten. „Ich frage mich, warum ich unsere Gegner überhaupt beobachte, wenn meine Spieler mir dann sowieso nicht zuhören, wenn ich ihnen die Spielweise des Gegners erläutere“, haderte Bressem. Der Ex-Profi hatte seinem Team vor dem Spiel am Redingskamp deutlich erklärt, dass die Eidelstedter fast ausnahmslos mit langen Bällen agieren – doch genau mit diesem Stilmittel kam der Tabellenführer immer wieder zu Toren. „Wenn die Spieler nicht zuhören, wird das auf dem Niveau, auf dem wir uns in der Bezirksliga bewegen, bestraft“, stellte Bressem trocken fest.
Zunächst hatte es für die Holmer noch wunschgemäß begonnen: Kevin Kleinwort drang in den SVE-Strafraum ein, wo er gefoult wurde. Über die Elfmeter-Entscheidung von Schiedsrichter Luca Jürgensen (vom TuS Germania Schnelsen) musste nicht diskutiert werden und Fabian Tiede verwandelte den Strafstoß sicher zum 0:1 (15.). „Danach waren wir weiterhin spielerisch klar besser“, stellte Bressem zufrieden fest. Die Gäste hatten zwar keine Torchance, um das 0:2 nachzulegen, gestatteten dem Gegner zunächst aber ebenfalls keine Gelegenheit. Dann kam die aus TSV-Sicht verhängnisvolle 26. Minute: Die Holmer schlugen eine überhastete Flanke aus dem Halbfeld, anstatt den Ball in den eigenen Reihen zu halten; SVE-Keeper Marco Hiebenga fing die Hereingabe ab und leitete mit einem schnellen Abwurf einen Konter ein. woraufhin ein Eidelstedter frei vor Sasa Mihajlovic auftauchte. Der TSV-Torwart hatte den Stürmer schon gut zur Seite abgedrängt, als Fabian Jensen den Angreifer um grätschte. Den fälligen Elfmeter nutzte Christoph Matthias Heinrichs zum 1:1 und Bressem fluchte: „Es darf nicht sein, dass wir uns in Führung liegend auskontern lassen!“
Kurz vor der Pause brachte Julian Peters die Hausherren nach einem der besagten langen Bälle in Führung (44.). „Wir hätten wenigstens das 1:1 in die Kabine retten müssen“, haderte Bressem. Das 3:1 (Daniel Tannenberg/52.) und 4:1 (Timo Sebastian Gehrke/65.) erzielten die Eidelstedter wiederum nach langen Pässen, bei denen jeweils ein Holmer unter dem Ball hindurch sprang. Als die Gäste offensiver wurden und ihren Abwehrverbund lockerten, traf Jimoh Amoa Kolake zum 5:1-Endstand (76.). „Wir sind einfach noch zu grün hinter den Ohren“, befand Bressem nach der vierten Saison-Niederlage, während Eidelstedt als einziges Team seiner Staffel ungeschlagen bleibt.
(JSp)
