Landesliga Hammonia: HEBC siegt ohne Coach Fagin


Nein der Hammonia-Landesligist HEBC hat sich nicht von seinem Trainer Marco Fagin getrennt! Am Sonntag stand der 41-Jährige lediglich aus dem Grund, dass er bei einem privaten Termin in Würzburg war, nicht an der Seitenlinie. Und ohne ihren Chefcoach konnten die Eimsbütteler prompt ihre jüngsten Sieg- und Torlos-Serien beenden: Mit einem 3:2-Erfolg gegen den TSV Uetersen kehrte der diesjährige Neuling auf die Erfolgsspur zurück und feierte im vierten Anlauf endlich seinen ersten Heimsieg dieser Saison.

Zwar gab der Uetersener Mittelfeldmann Till Mosler, der sich nach eigenem Bekunden „auf Kunstrasen sehr wohl fühlt“, auf dem Professor-Reinmüller-Platz, der vor anderthalb Jahren aus einem Grand- in einen Kunstrasenplatz umgewandelt wurde, den ersten Torschuss ab ‒ dieser flog jedoch über den Absperrzaun und landete auf dem Klubheim. Danach trugen dann die Hausherren mehrere schnelle Angriffe vor und deckten damit Schwächen in der TSV-Abwehr auf. Als der Uetersener Phillip Kuschka im Mittelfeld an einem Ball vorbei gegrätscht war, flankte HEBC-Akteur Matthias Ebert aus dem rechten Halbfeld und von halblinks aus schob Rogerio Almeida Ferreira flach zum 1:0 ins lange Eck ein (5.). In den folgenden Minuten gab es noch drei weitere Großchancen für die Hausherren: Einmal verhinderte TSV-Torwart Christopher Knapp stark das mögliche 2:0 (7.) und hatte danach gleich zweimal Glück, als Mike Pegel es zunächst freistehend mit einem Lupfer versuchte, der sich auf das Tornetz senkte (9.), und kurz darauf nach einer Rechtsflanke ebenfalls freistehend den Ball nicht richtig traf, weshalb er ihn links am Ziel vorbei schoss (11.). „Wir hätten nach zehn Minuten auch schon mit 0:3 zurückliegen können“, gab TSV-Trainer Peter Ehlers unumwunden zu.

Vollkommen überraschend gelang den Uetersenern dann plötzlich der Ausgleich: Einen langen Abschlag von Keeper Knapp klärten die Eimsbütteler nicht: Verteidiger Sebastian Benson agierte unbeholfen und HEBC-Keeper Tino Nennhaus kam nicht entschlossen genug aus seinem Tor heraus. Der lachende Dritte war TSV-Stürmer Jannek Laut, der den Ball listig zum 1:1 ins Netz bugsierte (16.). Nun hatten die Gäste Oberwasser und deutlich mehr vom Spiel, wodurch sich auch Chancen zum Führungstor ergaben. Florian Blaedtke scheiterte aber von halblinks aus an Nennhaus (24.), der auch einen Kopfball von Kevin Koyro, abgegeben nach einer Freistoßflanke von Mario Ehlers, noch auf der Torlinie abwehrte (34.). Kurz darauf schoss Kuschka bei einem Klärungsversuch den Eimsbütteler Ole Natusch an, der dieses „Geschenk“ dankbar annahm und von halbrechts aus die Hausherren erneut in Führung schoss (2:1/39.). Abermals war es der Uetersener Laut, der zum 2:2-Pausenstand egalisierte: Nach einem Gäste-Konter und einem langen Pass von Yannik Kouassi, der früh für Lennart Maack eingewechselt worden war, schoss Laut von halbrechts aus 18 Metern zum 2:2 ins lange Eck ein (43.).

Die zweite Halbzeit verlief ähnlich wie Großteile des ersten Durchgangs: Die Uetersener hatten mehr Ballbesitz und kontrollierten das Geschehen, leisteten sich aber immer wieder Fehler im Aufbauspiel. Einen dieser Ballverluste der Gäste im Mittelfeld nutzten die Eimsbütteler zu einem schnellen Angriff; als TSV-Rechtsverteidiger Raphael Friederich den Ball nicht klärte, versenkte ihn der unmittelbar zuvor eingewechselte HEBC-Stürmer Andy Asaré-Kumi Poko zum 3:2 (78.). Dies war der Endstand, weil Kouassi sowie Mosler, der aus acht Metern freistehend an Nennhaus scheiterte, ihre guten Chancen vergaben. Damit verloren die Uetersener erstmals in dieser Saison zum zweiten Mal in Folge. Insgesamt gingen die TSV-Kicker damit am neunten Spieltag schon zum vierten Mal ohne Punkte vom Platz. „Mehr ist momentan wohl bei uns nicht drin“, stellte Peter Ehlers nüchtern fest und kündigte an: „Damit müssen wir uns beschäftigen!“ Ein Lob erhielt nach der 2:3-Pleite nur Doppeltorschütze Jannek Laut von seinem Coach: „Er hat seine Sache gut gemacht!“ Der HEBC verbesserte sich unter der Regie von Co-Trainer Christian Wriedt vom elften auf den zehnten Platz.

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