Kreisliga Segeberg: Hartenholm lässt erstmals Federn


Nachdem der TuS Hartenholm seine ersten 21 Saisonspiele in der Kreisliga Segeberg allesamt mehr oder weniger deutlich gewonnen hatte (in den letzten beiden Heimspielen gegen den SV Henstedt-Ulzburg III und TSV Weddelbrook gab es jeweils 12:0-Kantersiege), musste er sich am Sonntag gegen seinen „Angstgegner“ TuS Garbek mit einem 2:2-Unentschieden begnügen und hatte dabei noch Glück, nicht die erste Saison-Niederlage zu kassieren.

Zur Erinnerung: In der vergangenen Saison hatten die Hartenholmer am 17. August 2008 eine 2:3-Heimpleite gegen Garbek kassiert – auch deshalb wurden sie am Ende mit einem Punkt Rückstand auf den SC Kisdorf trotz einer grandiosen Saison „nur“ Vizemeister und verpassten den Aufstieg in die Verbandsliga Süd-West denkbar knapp. „Weil wir in der letzten Saison in Hartenholm gewonnen hatten wusste ich schon vorher, dass unsere Spielweise dem Titelfavoriten nicht liegt“, erklärte der Garbeker Trainer Michael Voß, der sich nach dem Abpfiff allerdings nicht über den Punktgewinn freuen konnte, sondern zwei verlorenen Zählern hinterher trauerte: „Wir hätten in Hartenholm gewinnen müssen, denn der Sieg war für uns wirklich schon zum Greifen nah!“

Nachdem Jan Jakobs die Hausherren in Führung gebracht hatte, fand Oliver Mester für die Gäste die passende Antwort (40.). In der zweiten Halbzeit lieferten sich beide Teams weiterhin ein Duell auf hohem Niveau, und Philipp Noack gelang tatsächlich das 1:2 für die Garbeker (76.). Als dann der Hartenholmer Regisseur Robert Kuberka wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte sah (80.), schien die erste Saison-Niederlage des Tabellenführers Form anzunehmen. Doch dann sah auch der Garbeker Torjäger Daniel Mester „Gelb-Rot“, weil er die Ausführung eines Hartenholmer Freistoßes verhindert haben soll (ihm war der Ball an den Rücken geschossen worden). „Ohne diesen Platzverweis hätten wir in der Schlussphase noch das 1:3 geschossen und gewonnen“, vermutete Voß.

Nachdem nun mit Leif Ilinsch (83.) und Johannes Sielas (89.) jeweils wegen wiederholten Foulspiels zwei weitere Gäste-Akteure die Gelb-Rote Karte von Schiedsrichter Ulrich Melzer (vom SV Henstedt-Ulzburg) bekommen hatten, waren die Hartenholmer mit zehn gegen acht in doppelter Überzahl. „So kamen sie zwangsweise noch zu Chancen“, ärgerte sich Voß. Arne Westphal, der für den SV Henstedt-Rhen einst in der alten Oberliga Nord kickte, holte dann abgeklärt einen Foulelfmeter heraus, als er sich an der Torauslinie stehend nach einem zu hohen Bein eines Garbeker Verteidigers fallen ließ. Arvid Käselau verwandelte den Strafstoß in der dritten Minute der Nachspielzeit nervenstark zu seinem neunten Saison-Tor und zum 2:2-Endstand.

Die Garbeker, die im Hinspiel gegen Hartenholm am 18. Oktober 2009 noch eine 1:5-Klatsche kassiert hatten, sind im Klassement der Kreisliga Segeberg mit 36 Punkten aus 21 Partien weiterhin Tabellen-Sechster. Hartenholm hat mit 64 Punkten nun 15 Zähler Vorsprung auf den zweitplatzierten SV Weede (49 Punkte), der das Verfolger-Duell gegen den SC Rönnau 74 (46 Zähler) mit 1:2 verlor. Ein Tor von SVW-Stürmer Rico Grotherr (42.) war zu wenig, um die zweite Heimpleite in Folge zu vermeiden. Stephan Plötz (8.) und Ex-Profi Hendrik Alexander Koep (52., Foulelfmeter) sorgten mit ihren Treffern dafür, dass Rönnau dank der 0:3-Pleite von Fetihspor Kaltenkirchen (44 Zähler) beim SV Todesfelde II auf Platz drei kletterte.

(JSp)

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