
Nach neun Spieltagen stand der SC Sternschanze verlustpunktfrei an der Tabellenspitze der Kreisliga 2. Dann verlor der SCS allerdings drei Mal in Folge und musste sich drei Mal mit einem Unentschieden begnügen, ehe am ersten November-Wochenende gegen Inter Osdorf 96 endlich der zehnte Saison-Sieg gelang.
SportNord sprach nun mit SCS-Coach Orlando Estevez über die Berg- und Talfahrt ...
SportNord: Wieso mussten Sie so lange auf den zehnten Saisonsieg warten?
Orlando Estevez: "Wir sind vom ersten Spieltag an auf einer Welle der Euphorie geritten, die uns zu einer sagenhaften Serie von neun Siegen in Folge getragen hat. Diese Erfolge kamen relativ unerwartet für uns, und deshalb sah ich auch die darauf folgenden Niederlagen nicht als gravierend an. Dass wir nach neun Siegen in Folge drei Mal verloren und dann drei Mal eine Punkteteilung erreicht haben, ist ein kurioser Zufall ... Aber man darf keinesfalls davon sprechen, dass es bei uns eine Krise gab!"
SportNord: Mit welchem Ziel ging der SCS in diese Saison?
Estevez: "Nachdem wir in den vergangenen Jahren Zehnter und Neunter geworden waren, wollten wir nun so schnell wie möglich den Klassenerhalt schaffen. Auch, wenn es jetzt, wo wir auf dem zweiten Platz stehen, blöd klingt: Der Nicht-Abstieg war unser offizielles Saisonziel ..."
SportNord: ... das mit momentan 33 Punkten fast schon erreicht ist. Trauen Sie es Ihrem Team zu, bis zum Ende oben mitzuspielen?
Estevez: "Das hängt davon ab, wie meine Spieler sich präsentieren. Wenn sie bereit sind, weiterhin alles zu geben, kann ich mir gut vorstellen, dass wir noch mal eine ähnliche Erfolgswelle wie zum Saisonstart erwischen. Wir können zwar nun keinen mehr überraschen, sondern alle Gegner nehmen uns mittlerweile ernst - aber einen Platz unter den ersten fünf sollten wir am Ende erreichen können!"
SportNord: Ist auch die Meisterschaft ein Thema an der Schanze?
Estevez: "Nein, denn wir liegen jetzt fünf Punkte hinter dem FC Porto, der als Spitzenreiter zudem noch zwei Partien mehr zu absolvieren hat. Porto spielt in einer anderen Sphäre als alle anderen Teams dieser Klasse, und verfügt über ganz andere finanzielle Möglichkeiten als unser Verein. Die FC-Spieler sind sehr erfahren und spielen einen schönen Fußball. Porto versucht seit vielen Jahren, den Sprung in die Bezirksliga zu packen - schon in der Vorsaison hatte ich eher Porto neben Fatihspor auf meiner Meister-Rechnung, aber dann ist neben Fatihspor für mich überraschend der SV West-Eimsbüttel aufgestiegen ... Ich denke aber, in dieser Spielzeit wird der portugiesische Klub aufsteigen, weil seine Akteure auch schwere Spiele positiv gestalten können!"
SportNord: Am kommenden Sonntag empfängt Ihre Mannschaf den fünftplazierten SV Vahdet - gelingt da der elfte Saisonsieg?
Estevez: "Ich hoffe darauf, und machbar wäre es ... Aber sieht man einmal vom FC Porto ab, dann kann in dieser Staffel jeder jeden schlagen, da ist vieles von der Tagesform abhängig - wir müssen also auf der Hut sein!"