A-Junioren-Bundesliga: Dreller hat noch Hoffnung


In der vergangenen Woche fand der SC Vier- und Marschlande mit Gerd Dreller einen Nachfolger für Alfred Gerdt und Mustafa Kaya, die ihr Traineramt bei der A-Jugend aufgegeben hatten (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link). Das erste Spiel in der A-Junioren-Bundesliga unter Drellers Regie verlor der SCVM am vergangenen Sonntag mit 0:3 beim FC Sachen Leipzig.

Anschließend sprach SportNord mit Dreller, der einst in Rendsburg als Liga-Spieler aktiv und beim Breitenfelder SV, SV Eichede und zuletzt SV Preußen 09 Reinfeld als Jugend-Trainer tätig war ...


SportNord: Wie kam der Kontakt zwischen Ihnen und dem SCVM zustande?
Gerd Dreller: "Einen ersten lockeren Kontakt gab es bereits im Mai und Anfang Juni: Nachdem ich erfahren hatte, dass mein Vertrag in Eichede nicht verlängert wird, habe ich Interesse am freien Trainerposten bei den Vier- und Marschländern bekundet, weil ich mich umorientieren wollte. Allerdings war es nur eine von vielen Bewerbungen, und es kam zunächst zu keiner Bindung, weil sich die Vereinsverantwortlichen bereits im April mit meinen Vorgängern geeinigt hatten. Aber nun haben sie sich an mich erinnert ..."

SportNord: ... Fühlen Sie sich jetzt nicht als "Not-Lösung"?
Dreller: "Was heißt Notlösung? Fakt ist, dass die Vereinsführung Handlungsbedarf sah, nachdem die Mannschaft nur eines der ersten zehn Spiele gewonnen und die anderen verloren hatte. Wir haben dann intensive Gespräche geführt und uns geeinigt - und es freut mich, dass mir zugetraut wird, das eigentlich unmögliche, also den Klassenerhalt, noch zu schaffen!"

SportNord: Wie viele Punkte sind Ihrer Rechnung nach nötig, um die Klasse zu halten?
Dreller: "Ich denke, 20 Punkte bräuchten wir, um nicht zu den drei Absteigern zu gehören! Der FC Hansa Rostock, der als Viertletzter den ersten Nichtabstiegsplatz belegt, hat jetzt bereits zehn Zähler eingefahren. Um an den Rostockern vorbeizuziehen, bräuchten wir also mindestens 13 bis 15 Punkte. Ich denke, wenn wir tatsächlich 20 Punkte holen, könnten wir den Klassenerhalt feiern - aber es wird ganz, ganz schwer!"

SportNord: Alles andere als schwer dürfte es Ihnen fallen, Ihr Team für das nächste Punktspiel, das am 25. November gegen den Hamburger SV steigt, zu motivieren, oder?
Dreller: "Das ist richtig! Das ist das Lokalderby, auf das sich die Jungs nach dem Aufstieg am meisten gefreut haben, und deshalb ist es so gesehen ein Selbstgänger."

SportNord: Noch vor dem Stadt-Derby gastiert Ihr Team im DFB-Pokal beim FC Rot-Weiß Erfurt, eine Woche nach der HSV-Partie steigt dann das Punktspiel in Erfurt - eine unglückliche Konstellation?
Dreller: "Natürlich ist es unglücklich, zwei Mal innerhalb von so kurzer Zeit auf denselben Gegner zu treffen. Aber das Pokalspiel, in dem wir nun wirklich gar nichts zu verlieren haben, gibt uns auch Gelegenheit, die Erfurter mit ihren Stärken und Schwächen kennen zu lernen, so dass wir dann im Punktspiel gut gewappnet sind."

SportNord: Sind in den Gastspielen beim Drittletzten Erfurt und am darauffolgenden Wochenende beim Viertletzten Rostock Siege Pflicht?
Dreller: "Sicherlich müssen wir beide Spiele gewinnen, und das wissen meine Jungs auch. Allerdings möchte ich nochmals betonen möchte, dass wir eigentlich im Klassement nicht auf die Erfurter gucken müssen, denn sie stehen dort genau wie wir unter dem ominösen Strich - wir müssen uns an Rostock orientieren! Ich möchte nun aber auch keinen zu großen Druck auf meine Spieler ausüben und werde deshalb nicht davon sprechen, dass aus diesen beiden Partien sechs Punkte Pflicht sind!"

SportNord: Werden Sie Ihrer Mannschaft dennoch eine offensive Ausrichtung verpassen?
Dreller: "Wir haben doch nichts mehr zu verlieren, und um noch eine Chance auf den Klassenerhalt zu haben, zählen für uns nur Siege - deshalb müssen wir offensiv spielen. Ich setze dabei auf ein 4-4-2-System und möchte, dass meine Spieler vor allem über die Flügel versuchen, zum Erfolg zu kommen. Bei der jüngsten 0:3-Pleite in Leipzig hat das phasenweise bereits ganz gut funktioniert, denn in der ersten Halbzeit waren wir das bessere Team ... Leider fehlte uns aber di

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