
Am Sonntag gewann der TV Meckelfeld, der in der niedersächsischen Bezirksliga Lüneburg um Punkte kämpft, den Harburg-Pokal. Im Finale der 44. Auflage des Vorbereitungsturniers behielten die Meckelfelder mit 5:4 im Elfmeterschießen gegen den FC Türkiye, der zuletzt aus der Landesliga Hansa in die Bezirksliga Süd abgestiegen war, die Oberhand.
„In der ersten Halbzeit gab es zunächst wenig Höhepunkte“, berichtete Ingo Brussolo, der dem Spielausschuss des Harburg-Pokals angehört, gegenüber SportNord. Dennis Weihe brachte die Meckelfelder mit einem verwandelten Foulelfmeter in Führung (11.). Erst nach der Pause fand Türkiye besser ins Spiel. Kurios: Erneut war es eine Gelb-Rote Karte gegen Agni Maksutaj (der Ex-Landesliga-Spieler des TuS Hamburg musste damit beim Harburg-Pokal bereits zum dritten Mal vorzeitig duschen gehen), die dafür sorgte, dass die Türkiye-Spieler noch einmal Gas gaben. Auch, weil den Meckelfeldern zwölf Übungseinheiten und Spiele aus den vergangenen 14 Tagen in den Beinen steckten, hielten sie nicht mehr richtig dagegen. Als mit Bilge Sürek auch ein TVM-Spieler die „Ampelkarte“ gesehen hatte und damit das numerische Gleichgewicht wieder hergestellt war (78.), witterte Türkiye endgültig Morgenluft.
„Dann war es wie bei der jüngsten Europameisterschaft: Als eigentlich schon keiner mehr damit rechnete, kamen die Türken noch zum Ausgleich“, so Brussolo, der in der 84. Minute das 1:1 durch Ferhat Aycelebi sah. So sahen die 412 zahlenden Zuschauer (Brussolo: „Eine sensationelle Zahl!“) als finale Zugabe noch ein Elfmeterschießen. Von den ersten fünf Schützen trafen auf beiden Seiten jeweils vier – nur Türkiye-Stürmer Ilker Aslantürk und Erik Meyer-Urban, der nach einem Abstecher zum TSV Stelle nach Meckelfeld zurückkehrte, verschossen. Ahmet Ongun, sechster Türkiye-Schütze, scheiterte dann aber an TVM-Keeper Dennis Steffen, der mit seiner zweiten Elfmeter-Parade eine starke Turnierleistung krönte. Michael Kowol sicherte seinen Meckelfeldern dann den Titel, als sein halbhoch geschossener Elfmeter vom Innenpfosten ins Netz sprang. Brussolo dazu: „Es war der erste verwandelte Strafstoß, den ich von Kowol gesehen habe!“
Die exakte Torfolge im dramatischen Elfmeterschießen:
1:0 Harun Cagin
1:1 Dennis Weihe
1:1 Ilker Aslantürk scheitert an Dennis Steffen
1:2 Stefan Pröll
2:2 Sinan Demirci
2:3 Malte Witt
3:3 Erkan Hössöz
3:3 Erik Meyer-Urban verschießt
4:3 Selattin Demirci
4:4 Jan Gatzki
4:4 Ahmet Ongun scheitert an Dennis Steffen
4:5 Michael Kowol
Sven Zimatrys, der im zweiten Jahr Coach in Meckelfeld ist, betonte nach der Siegerehrung: „Als eine auf Rasen spielende Mannschaft sind wir in den Vorjahren, als wir fürs Harburg-Pokal-Achtelfinale gesetzt wurden, immer gleich gescheitert ... Nun konnten wir uns bei den Vorrunden-Spielen am Kiesbarg an den Grandplatz gewöhnen. Bei unserem Viertelfinal-Sieg gegen den TSV Buchholz 08 hatten wir das Glück des Tüchtigen, aber dieser Erfolg hatte für uns auch befreiende Wirkung. Im Halbfinale haben wir gegen den Harburger SC eindrucksvoll unsere Stärke demonstriert, ehe wir nun im Endspiel wieder mit dem Glück im Bunde waren!“ Türkiye-Trainer Dogan Inam erklärte: „Ich bin zufrieden, dass wir ins Finale eingezogen sind – dort hat dann im Elfmeterschießen der Glücklichere gewonnen!“
Mit der Leitung des Harburg-Pokal-Finales verabschiedete sich übrigens Schiedsrichter Volker Kleenloff (vom ASC Estebrügge) von der Hamburger Landesebene – zukünftig wird der Unparteiische im Bereich des Niedersächsischen Fußball-Verbandes pfeifen. „Er hat von uns zum Abschied einen Ball geschenkt bekommen“, so Brussolo, der Kleenloff und seinen Assistenten Olaf Drösemeier (vom FC Süderelbe) und Marco Neuwirth (FSV Harburg) „eine gute Leistung im Finale“ bescheinigte. (JSp)