Hamburg-Liga: „Ich wurde nicht degradiert!“


Im Herbst 2007 wurde Oliver Zapel beim SC Concordia von der Landesliga-Reserve in den Liga-Kader berufen. Zukünftig wird der Offensivmann, der am 15. Januar seinen 40. Geburtstag feierte, allerdings nicht mehr im Hamburg-Liga-Team von „Cordi“ auflaufen. Im SportNord-Interview spricht er über seine Rückversetzung in die „Zweite“ und seine Zukunftspläne ...


SportNord: Wieso sind Sie bei Concordia aus dem Kader der Ersten Mannschaft ausgeschlossen worden?
Oliver Zapel: „Fakt ist, dass ich ab sofort nicht mehr für das Hamburg-Liga-Team spielen werde. Diesbezüglich das Wort Degradierung zu verwenden, das mancherorts gefallen ist, ist Quatsch, denn degradiert wird man, wenn man sich etwas zu Schulden kommen lässt – und ich habe mir nichts zu Schulden kommen lassen! Es gibt allerdings eine gewisse Historie und Entwicklung, die mich persönlich auch überrascht hat – und die Art und Weise, wie ich über diese Entwicklung unterrichtet wurde, fand ich doch sehr enttäuschend ...“

SportNord: Wie haben Sie denn erfahren, dass Sie nicht mehr im Hamburg-Liga-Team auflaufen sollen?
Zapel: „Man rief mich in aller Kürze an und teilte mir in einer unschönen Art und Weise, wie man es mit keinem Spieler machen sollte, mit, dass es für beide Parteien besser wäre, wenn die ‚Kooperation beendet’ werden würde. Diese Ausdrucksweise fand ich sehr merkwürdig – denn im Amateur-Fußball sollte man, weil man Spaß am Sport hat, für einen Verein auflaufen, und nicht nur von einer kühlen Zusammenarbeit sprechen können.“

SportNord: Aus welchem Grund hat SCC-Coach Andreas Klobedanz denn die ‚Kooperation beendet’?
Zapel: „Da müssen Sie die Verantwortlichen von Concordia fragen, vielleicht nennen sie Ihnen die wahren Gründe ... Ich kann dazu nur sagen, dass ich glaube, dass ich meine fußballerischen Fähigkeiten über einen langen Zeitraum unter Beweis gestellt habe, und deshalb diesbezüglich eine gewisse Immunität besitze. Ich muss mich sicher nicht mehr rechtfertigen, denn ich hatte genügend Möglichkeiten, den Fußball-Interessierten auf dem Platz zu zeigen, was ich kann!“

SportNord: Wie wird es jetzt mit Ihnen bei ‚Cordi’ weitergehen?
Zapel: „Ich werde jetzt ganz entspannt abtrainieren und versuchen, in den elf noch anstehenden Landesliga-Spielen der Zweiten Mannschaft mein 700. Pflichtspiel zu absolvieren und mein 400. Pflichtspiel-Tor zu erzielen – und wenn ich das geschafft habe, dann kann ich auch ganz ruhig in die Fußballer-Rente gehen und mich darum kümmern, mein Golf-Handicap zu verbessern, denn da habe ich noch Luft nach oben!“

SportNord: Wäre es auch möglich, dass Sie sich im Sommer einem neuen Verein anschließen?
Zapel: „Momentan gibt es in meinem Leben sehr viele andere Aufgaben, die mir wichtiger sind als der Fußball – und die Art und Weise, wie nun bei Concordia mit mir verfahren wurde, erleichtert mir den Abschied auch. Vor zwei Monaten hätte ich auf Ihre Frage nach meinem Karriere-Ende gesagt, dass ich daran noch nicht denken möchte ... Aber langjährige Wegbegleiter wie Oliver Hirschlein und Frank Rückert verschwinden ebenfalls langsam von der Bildfläche, und so bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich das Buch auch irgendwann einmal schließen sollte!“

SportNord: Beim TuS Hamburg und FC St. Georg-Horn waren Sie bereits als Spielertrainer tätig – könnten Sie sich vorstellen, zukünftig als Coach zu arbeiten?
Zapel: „In einigen Jahren könnte das eine Option sein – aber wenn ich mich auf die Trainerbank setze, dann ganz sicher nicht bei einem Hamburger Klub, denn in dieser Szene gibt es einfach zu viele Personen, die sich viel zu wichtig nehmen! Also wenn ich irgendwann Trainer werde, dann in der Peripherie von Hamburg, irgendwo 20 Kilometer hinter der Stadtgrenze ...“

SportNord: Würde es Sie beispielsweise reizen, den TuS Hoisdorf, für den Sie einst in der Oberliga kickten, der nun aber vor dem Abstieg in die Kreisliga Stormarn steht, zu übernehmen?
Zapel: „Es ist erstaunlich, dass Sie gleich auf Hoisdorf kommen – und ich muss zugeben, dass diese Vorstellung durchaus einen gewissen Reiz hat. In Hoisdorf stehen, denke ich, auf dem Fußballplatz noch immer zwei Tore – und warum sollte man dort nicht etwas bewegen und erfolgreich tätig sein können? Aber

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