DFB-Pokal: Paloma empfängt Hoffenheim


Am Sonntagabend wurden, live im Fernsehen übertragen in der ARD, von Fernanda Brandao und Horst Hrubesch die Erstrunden-Duelle des DFB-Vereinspokals der kommenden Saison 2014/2015 ausgelost. Dem USC Paloma, der sich durch den Gewinn des Oddset-Pokals für den DFB-Pokal qualifizierte (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), wurde dabei ein Erstligist zugelost: Die Palomaten, die als Vizemeister der Landesliga Hammonia in zwei Aufstiegsspielen gegen den FC Süderelbe noch den sofortigen Wiederaufstieg in die Oberliga Hamburg schaffen können, empfangen die TSG 1899 Hoffenheim. Vermutlich wird Paloma die Kraichgauer im Victoria-Stadion an der Hoheluft, wo gegen den Oberligisten SC Condor bereits der Oddset-Pokal gewonnen wurde, empfangen.

Die Hoffenheimer erzielten in der nun zu Ende gegangenen Saison 2013/2014 mit 72 die drittmeisten Treffer aller Erstligisten (hinter Meister FC Bayern München und Vizemeister Borussia Dortmund). Dass es für das Team von TSG-Trainer Markus Gisdol trotzdem „nur“ zum neunten Platz reichte, lag an der hohen Anzahl an Gegentreffern: 70 Mal schlug es im TSG-Gehäuse ein – nur der Hamburger SV (75) kassierte noch mehr Gegentore. Die Kraichgauer fühlten sich bisher in der Freien und Hansestadt Hamburg nicht besonders wohl: Aus ihren ersten fünf Gastspielen beim HSV holten sie nur einen Punkt. Zuletzt feierte TSG aber ihren ersten Sieg in der Imtech-Arena, der am 17. August 2013 mit 5:1 dafür umso deutlicher ausfiel. Als die TSG noch Zweitligist war, hatte sie beim FC St. Pauli einmal verloren und einmal gewonnen. Paloma hatte bei seiner ersten und bisher einzigen DFB-Pokal-Teilnahme am 1. September 2002 eine 0:5-Niederlage gegen den damaligen Erstligisten 1. FC Kaiserslautern kassiert. Der damals frisch gebackene „WM-Held“ Miroslav Klose traf seinerzeit doppelt, zudem waren Vratislav Lokvenc (ebenfalls zweimal) und Mario Basler erfolgreich.

Der Zweitligist FC St. Pauli muss beim FSV Optik Rathenow, der im Mai als Schlusslicht der Regionalliga Nordost in die Oberliga Nordost (fünfthöchste Spielklasse) abstieg, antreten. Der Rückstand von Rathenow auf den Tabellen-14. SV Babelsberg 03 betrug am Ende vier Punkte. Jene Babelsberger schlug der FSV im Finale des Krombacher-Pokals am 28. Mai mit 3:1 (Süleyman Kapan traf dabei doppelt). Damit verteidigte Rathenow im Verbandspokal-Wettbewerb von Brandenburg seinen Titel und qualifizierte sich zum zweiten Mal in Folge und insgesamt für den DFB-Pokal. Dort hatte das Team von FSV-Langzeit-Trainer Ingo Kahlisch (seit 1989 im Amt) am 4. August 2013 gegen den Zweitligisten FSV Frankfurt erst nach Verlängerung mit 1:3 verloren. St. Pauli will es nun im Stadion Vogelsang besser machen als in den letzten vier (!) Jahren, als es jeweils eine peinliche Erstrunden-Niederlage setzte (0:1 beim SC Preußen 06 Münster, 0:3 beim VfB Stuttgart II, 1:2 beim SV Eintracht Trier 05 und 0:1 beim Chemnitzer FC). Die Zweite Runde erreichte der Kiez-Klub letztmals im August 2009 auch nur mühevoll (2:0 nach Verlängerung beim FC 08 Villingen).

Der Bundesligist Hamburger SV reist ebenfalls nach Brandenburg, muss allerdings noch etwas weiter fahren, denn es geht zum FC Energie Cottbus, der im Mai nach zuletzt sechs Jahren in der Ersten Liga und elf Spielzeiten in der Zweiten Bundesliga als Zweitliga-Schlusslicht in die Dritte Liga abstieg. Dies konnten auch der frühere HSV-Stürmer Boubacar Sanogo und St. Paulis ehemaliger Spielmacher Charles Takyi nicht verhindern – beide werden die Lausitzer nun vermutlich verlassen, sind aber noch ohne neuen Verein. Im Stadion der Freundschaft trat der HSV bisher sechsmal an und gewann nur einmal, nämlich bei seinem bis dato letzten Auftritt (2:1 am 5. Oktober 2008). Zuvor hatte es für die „Rothosen“ drei Niederlagen und zwei Unentschieden in Cottbus gegeben. 1997 schaffte es der FC Energie als damaliger Regionalliga-Meister sensationell bis ins DFB-Pokal-Finale (0:2 gegen den VfB Stuttgart), 2011 als Zweitligist immerhin bis ins Halbfinale (1:2 beim MSV Duisburg). Für die Elf von HSV-Coach Mirko Slomka hätte es natürlich vermeintlich leichtere Aufgaben, beispielsweise den Sechstligisten SV Waldkirch, gegeben – aber auch in Cottbus ist ein Sieg Pflicht!


Alle Erstrunden-Duelle auf einen Blick:

FC 08 Homburg (Pokal-Sieger Saarland, Regionalliga Südwest/4. Liga)
– VfL Borussia Mönchengladbach (1. Bundesliga)

Chemnitzer FC (Pokal-Sieger Sachsen, 3. Liga)
– 1. FSV Mainz 05 (1. Bundesliga)

FSV Optik Rathenow (Pokal-Sieger Brandenburg, Oberliga Nordost/5. Liga)
– FC St. Pauli (2. Bundesliga)

SV Eintracht Trier 05 (Pokal-Sieger Rheinland, Regionalliga Südwest/4. Liga)
– SC Freiburg (1. Bundesliga)

BSV Schwarz-Weiß Rehden (Pokal-Finalist Niedersachsen, Regionalliga Nord/4. Liga)
– VfR Aalen (2. Bundesliga)

SC Preußen 06 Münster (Pokal-Finalist Westfalen, 3. Liga)
– FC Bayern München (1. Bundesliga, Titelverteidiger)

Bremer SV (Pokal-Sieger Bremen, Bremen-Liga/5. Liga oder Regionalliga Nord/4. Liga)
– TSV Eintracht Braunschweig (2. Bundesliga/A)

Holstein Kiel (Pokal-Sieger Schleswig-Holstein, 3. Liga)
– TSV 1860 München (2. Bundesliga)

SV Alemannia Waldalgesheim (Pokal-Sieger Südwest, Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar/5. Liga)
– TSV Bayer 04 Leverkusen (1. Bundesliga)

SG Dynamo Dresden (3. Liga/A)
– FC Schalke 04 (1. Bundesliga)

1. FC Magdeburg (Pokal-Sieger Sachsen-Anhalt, Regionalliga Nordost/4. Liga)
– FC Augsburg (1. Bundesliga)

VfL Bochum (2. Bundesliga)
– VfB Stuttgart (1. Bundesliga)

MSV Duisburg (Pokal-Sieger Niederrhein, 3. Liga)
– 1. FC Nürnberg (2. Bundesliga/A)

FC Viktoria Köln (Pokal-Sieger Mittelrhein, Regionalliga Nordost/4. Liga)
– Hertha BSC Berlin (1. Bundesliga)

SV Stuttgarter Kickers (Pokal-Zweiter Württemberg, 3. Liga) *
– Borussia Dortmund (1. Bundesliga)

FV Illertissen (beste Erste Mannschaft der Regionalliga Bayern/4. Liga)
– SV Werder Bremen (1. Bundesliga)

Pokal-Sieger Berlin (Viktoria 89 Berlin/Regionalliga Nordost/4. oder Tasmania 73 Berlin/Berlin-Liga/6.)
– SG Eintracht Frankfurt (1. Bundesliga)

RasenBallsport Leipzig (2. Bundesliga/N)
– SC Paderborn 07 (1. Bundesliga/N)

Sportfreunde Siegen (Pokal-Finalist Westfalen, Regionalliga West/4. Liga)
– FSV Frankfurt (2. Bundesliga)

SV Wehen Wiesbaden (3. Liga)
– 1. FC Kaiserslautern (2. Bundesliga)

SV Darmstadt 98 (2. Bundesliga/N)
– VfL Wolfsburg (1. Bundesliga)

Würzburger Kickers (Pokal-Sieger Bayern, Regionalliga Bayern/4. Liga)
– Fortuna Düsseldorf (2. Bundesliga)

FC Carl Zeiss Jena (Pokal-Sieger Thüringen, Regionalliga Nordost/4. Liga)
– FC Erzgebirge Aue (2. Bundesliga)

USC Paloma Hamburg (Pokal-Sieger Hamburg, Landesliga Hammonia/6. Liga oder Oberliga Hamburg/5.)
– TSG 1899 Hoffenheim (1. Bundesliga)

1. FC Neubrandenburg 04 (Pokal-Sieger Mecklenburg-Vorpommern, Oberliga Nordost-Nord/5. Liga)
– Karlsruher SC (2. Bundesliga)

DSC Arminia Bielefeld (3. Liga/A)
– SV Sandhausen 1916 (2. Bundesliga)

FC Astoria Walldorf (Pokal-Sieger Baden, Oberliga Baden-Württemberg/5. Liga)
– Hannover 96 (1. Bundesliga)

1. FC Heidenheim 1846 (2. Bundesliga/N)
– 1. FC Union Berlin (2. Bundesliga)

Kickers Offenbach (Pokal-Finalist Hessen, Regionalliga Südwest/4. Liga) **
– FC Ingolstadt 04 (2. Bundesliga)

FT Braunschweig (Pokal-Finalist Niedersachsen, Oberliga Niedersachsen/5. Liga)
– 1. FC Köln (1. Bundesliga/N)

FC Energie Cottbus (3. Liga/A)
–Hamburger SV (1. Bundesliga)

SV Waldkirch (Pokal-Sieger Südbaden, Verbandsliga Südbaden/6. Liga)
– SpVgg Greuther Fürth (2. Bundesliga)


Anmerkungen:
* Anders als im Pokal-Wettbewerb von Niedersachsen und Westfalen, wo aufgrund der Mannschaftsstärke der Verbände beide Pokalfinalisten für den DFB-Pokal qualifiziert sind, genügt im Württemberg-Pokal der zweite Platz eigentlich nicht zur Teilnahme am DFB-Pokal. Die Stuttgarter Kickers profitierten als unterlegenerr Finalist jedoch davon, dass der mit 4:2 siegreiche 1. FC Heidenheim 1846 als Drittliga-Meister und zukünftiger Zweitligist auch über seine tabellarische Platzierung den DFB-Pokal erreichte.

** Die Kickers Offenbach stehen zwar „erst“ im Pokal-Finale von Hessen, haben die Teilnahme am DFB-Pokal aber bereits sicher, weil ihr Gegner im Endspiel, das erst am Sonnabend, 19. Juli ausgetragen wird, der SV Darmstadt 98 ist, der als Drittliga-Dritter und zukünftiger Zweitligist auch über seine tabellarische Platzierung den DFB-Pokal erreichte.

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