Bezirksliga West: Roland schafft den Sieg-Hattrick


In der vergangenen Saison in der Kreisliga 7 war der FC Roland Wedel noch „Serientäter“ und feierte einen Sieg nach dem anderen. Am Sonntag konnten die Wedeler nun auch eine Etage höher erstmals in dieser Saison zum dritten Mal in Folge gewinnen, als sie beim TSV Uetersen II mit 3:1 triumphierten. „Es war kein unverdienter, aber auch ein etwas glücklicher Sieg“, urteilte der sympathische Roland-Coach Dirk Kahl, der sein Team in der ersten Halbzeit als „spielbestimmend“ sah. Den Uetersenern, die ihre vorherigen beiden Heimspiele klar gewonnen und dabei jeweils fünf Tore erzielt hatten, wollte zunächst gar nichts gelingen. „Im ersten Durchgang haben wir katastrophal gespielt“, nahm Lennard Witt, Betreuer der TSV-Reserve, kein Blatt vor den Mund.

Die Gäste waren überlegen und bekamen viele Freistöße aus aussichtsreichen Positionen zugesprochen. „Wir haben uns zu viele überflüssige Fouls geleistet“, sagte Lennard Witt, der es „symptomatisch“ fand, dass das 0:1 in der 28. Minute ebenfalls aus einem Freistoß resultierte. Ein Schuss von Josip Dilber, der zuvor schon mehrere Freistöße neben oder über das TSV-Tor geschlagen hatte, setzte direkt vor TSV-Torwart André Huppertz noch einmal auf; der Keeper berührte den Ball noch, der dann aber vom Innenpfosten zum 0:1 ins Netz sprang. „Der passte gut“, freute sich Dirk Kahl über die verdiente Pausen-Führung. Nach dem Seitenwechsel kamen die Hausherren besser ins Spiel und auch zügig zum Ausgleich: Tim Tiedemann spielte aus dem Mittelfeld einen schönen Pass in die Schnittstelle der Gäste-Abwehr auf Nils-Marvin Schwarz; nach dessen Weiterleitung umkurvte Jon Schwertfeger noch Roland-Torwart Dominik Subbe und schob zum 1:1 ein (52.). „Danach hatten die Uetersener dann eine Drangphase“, gab Dirk Kahl unumwunden zu. Gleich mehrmals schnupperte die Heim-Elf am Führungstreffer: Nach einem Bilderbuch-Konter blieb Christoph Ketelhohn am Wedeler Michael Claußen hängen (62.) und Schwertfegers Versuch nach einer Freistoßflanke von Mehmet Deniz blockte Roland-Akteur Marcel Kludas noch ab (65.). Als Schwertfeger den folgenden Eckstoß dann kurz ausführte und Tim Tiedemann von rechts flankte, köpfte Murat Özkan knapp am langen Pfosten vorbei (66.).

Dann kam die 76. Minute: Huppertz wollte nach einem Rückpass den auf ihn zulaufenden Wedeler Roger Jose Macias Mora ausspielen, verzettelte sich dabei aber. So sprang der Ball zu Roland-Stürmer Marco Meins, der ihn aus 25 Metern zum 1:2 ins leere Tor schoss. „Das war ein dämlicher Fehler“, fand Lennard Witt klare Worte. Möglicherweise war Huppertz übermotiviert, weil er erstmals, seitdem er sich am 9. August beim 3:1-Sieg gegen den TSV Seestermüher Marsch verletzt hatte (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), wieder zwischen den Pfosten stand. Die Uetersener versuchten zwar in der Schlussphase noch einmal, zum Ausgleich zu kommen, doch mit höchsten Einsatz blockten die Gäste mehrere Torschüsse ab. Und in der 89. Minute hatte Schwertfeger Pech, dass sein Freistoß nur an die Latte klatschte. In der Nachspielzeit machten die Gäste dann alles klar, als bei einem Konter gleich drei Wedeler alleine auf Huppertz zuliefen und Ali Gürbüz den 1:3-Endstand herstellte (92.). „Für Gürbüz freue ich mich ganz besonders“, sagte Kahl, der „die drei Punkte gerne mitnahm“, während Lennard Witt zugab: „Wir haben verdient verloren!“ Schiedsrichter Torsten Roolfs (vom SC Hamm 02) verhängte in der Schlussphase noch zwei Gelb-Rote Karten: Neben Roland-Akteur Frank Unbehaun (89.) erwischte es auch den Uetersener, der nach einer Diskussion mit Roolfs bei einem Einwurf zunächst die Gelbe Karte bekommen und dann für ein Foul die Ampelkarte erhalten hatte (85.).

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