Bezirksliga West: Osdorf gewinnt in Elmshorn


Der Rang-Zweite TBS Pinneberg musste sich am Sonntagnachmittag gegen den diesjährigen Neuling SV Halstenbek-Rellingen II (Tabellen-Zehnter) mit einem 1:1-Unentschieden begnügen. Zwar brachte Fadil Bal die Hausherren an der Müssentwiete in Führung (30.), doch nachdem HR-Coach Bernd Bressem in der Pause wieder auf das gewohnte 4-2-3-1-System umstellte, konnte seine Elf besser mithalten. Jannick Lingmann glich per Handelfmeter zum Endstand aus (77.).

Der Spitzenreiter TuS Osdorf nutzte die Gunst der Stunde und vergrößerte durch seinen 1:0-Sieg beim FC Elmshorn II, dem bereits neunten (!) „Dreier“ in Folge, seinen Vorsprung auf TBS auf drei Punkte. Am Ramskamp begannen die Osdorfer konzentriert: „Wir haben versucht, durch überlegte Ballstafetten auf dem tiefen Rasen die Kontrolle über das Spiel zu gewinnen“, berichtete TuS-Pressewart Alexander Voß. Dies wurde früh mit dem Führungstor belohnt: In der 14. Minute spielte René Massoud einen schönen langen Ball auf Phillipe Trovo, der in den gegnerischen Strafraum lief und Sascha Patrick Blume bediente, der zum 0:1 einschob. Anschließend zeigten die Gäste weiter eine starke Leistung und gestatteten der FCE-Reserve kaum eine Möglichkeit, in den TuS-Strafraum vorzudringen. „Nur durch kleine Abspielfehler in der Osdorfer Hintermannschaft schaffte es Elmshorn II zu gelegentlichen Abschlüssen, jedoch ohne Erfolg“, so Voß. Die Osdorfer Offensive dagegen hatte gute Möglichkeiten zum Ausbau der Führung – so beispielsweise durch Sascha Patrick Blume, der den Ball aber über das Tor lupfte, anstatt den neben ihm frei mitlaufenden Torben Krause zu bedienen (44.).

Nach der Pause kontrollierten die Gäste vom Blomkamp weiterhin das Spielgeschehen. In der 61. Minute tankte sich Torben Krause durch die Elmshorner Abwehr hindurch und lief alleine auf FCE-Keeper Tim Kleinworth zu, der aber den zu weit vorgelegten Ball in letzter Sekunde aufnehmen konnte. Kurz darauf spielten die Hausherren nur noch mit zehn Mann weiter, nachdem FCE-Verteidiger Veysel Celik als letzter Mann den Osdorfer Robert Schulz von den Beinen holte und dafür die Rote Karte sah (65.). „Dieses Foul hat der Schiedsrichter als ‚Notbremse‘ ausgelegt“, so FCE-Coach Jan Hildebrandt. Voß berichtete: „Nun wurde das Spiel hektischer und ein paar Minuten später sah der nächste Elmshorner die Rote Karte, nachdem er sich gegen Ziyed Hassani mit dem Ellenbogen Luft verschaffen wollte (75.). Tobias Wisemborsky (trug bis vor kurzem noch den Nachnamen „Stender“) musste somit ebenfalls vorzeitig duschen gehen. Trotz Überzahl konnten die Osdorfer den Sack nicht zu machen und ließen gute Chancen, unter anderem nach einem Dribbling von Krause und einem Schuss vom eingewechselten Patrick Herbrand, ungenutzt. Die Gastgeber warfen daraufhin in der Schlussphase alles nach vorne.

In der 89. Minute bot sich noch die Großchance zum 1:1-Ausgleich, aber Damian Chijioke Adioha vertändelte den Ball freistehend an TuS-Torwart Sascha Alexander Imbusch. „Da hätten wir ein Tor schießen müssen“, ärgerte sich Hildebrandt, während die Osdorfer durchatmeten. In der 90. Minute sah dann mit Patrick Hübner (wegen Meckerns) ein Osdorfer noch die Gelb-Rote Karte, doch das änderte am Ergebnis nichts mehr. „Spielerisch war Osdorf uns schon überlegen, aber wir haben das mit Kampf wettgemacht und hätten in Unterzahl durchaus ein Unentschieden verdient gehabt“, so Hildebrandt, der abschließend betonte: „Jetzt wird jeder sagen, dass der Favorit erwartungsgemäß gewonnen hat – und wenn Osdorf in der ersten Halbzeit das 2:0 nachgelegt hätte, wären wir wohl auch nicht mehr ins Spiel zurückgekommen. Aber so trauere ich doch ein wenig der vergebenen späten Ausgleichschance hinterher!“

(JSp)

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