
Allmählich muss man Carsten Gerdey, den Trainer des SC Sperber als Meister der Improvisation bezeichnen. Es vergeht wohl kein Spiel, in dem personelle Ausfälle zu immer wieder neuen Aufstellungen führen. Nur fünf Akteure aus der Startformation, die es zuletzt zu einem 2:0 gegen den Eimsbütteler TV gebracht hatten, standen auch gegen den USC Paloma auf dem Feld. Diesmal fehlten auch noch die beiden Last-Minute Neuzugänge Lukas Behem (Rückenprobleme) und der rot-gesperrte Stefan Suermann.
Diejenigen, die sich gegen die favorisierten Gastgebern in den Dienst der Sache stellten, demonstrierten mit viel Leidenschaft und guter Einstellung, was möglich ist und verdienten sich den einen Zähler vollkommen.
In Halbzeit Eins ging das Spiel weitestgehend in eine Richtung. Paloma drückte auf die Abwehr der Gäste, die aber nur wenige zwingende Aktionen zuließen, von denen eine Dirk Savelsberg hatte, der rechts im Sechzehner frei zum Schuss kam, dabei aber an Sperbers Schlussmann Sven Lund scheiterte, der den Ball so gerade noch mit den Fingerspitzen zur Ecke abwehren konnte (26.). Drei Minuten später hatte auf der anderen Seite Sperbers einzige Spitze, Timon Richter den ersten Hauch einer Torchance, die dann jedoch verpuffte. Zehn Minuten vor der Pause hätte es dann aber im Kasten des SC Sperber klingeln müssen. Dennis Pannen stand blank vor Keeper Lund, fand dann aber den Abschluss nicht rechtzeitig, den dann Timo Adomeit nachholte, dessen Schuss aber rechts neben das Tor ging.
In Minute 40 behinderten sich Sperbers Benjamin Marschall und Wojciech Zlotowski gegenseitig derart, dass es aus guter Position nicht zum möglichen Torschuss kam.
Nach dem Seitenwechsel spielte sich das Geschehen häufig zwischen den Strafräumen ab, wobei die Gäste nun etwas mehr für die Offensive taten. So fiel dann auch der Führungstreffer des SC Sperber nicht ganz so überraschend. Nicolas Sideris gewann auf der linken Seite einen Zweikampf, der Ball kam zu Andre Ziller, der im gegnerischen Strafraum Durchsetzungsvermögen zeigte und dann den Ball über die Linie beförderte (61.)
Paloma, nun an der Ehre gepackt, antwortete umgehend und drehte den Rückstand innerhalb von fünf Minuten in eine 2:1 Führung. Kevin Franz gelang nach Klassezuspiel von Christoph Wegner der Ausgleich (63.). Andre Lohfeldt gelang dann das 2:1, als er Turbulenzen im Strafraum des SC Sperber zu nutzen wusste, und aus kurzer Distanz vollendete (68.).
Nun schien das Pendel zu Gunsten der Hausherren auszuschlagen. Dennis Pannen stand kurz vor dem 3:1, doch Torwart Sven Lund vereitelte dessen Chance bravourös (75.).
Nur zwei Minuten danach war es Sperbers Benjamin Marschall, der sich auf der rechten Seite durchsetzte und dann mit einer gedachten Flanke hoch über Palomas Keeper Christian Johanson hinweg ins lange Toreck traf. Der Ausgleich kam glücklich zu Stande, doch die Floskel „Glück muss man sich erarbeiten“ fand hier seine Berechtigung.
Bis zum Spielende versuchte Paloma noch einmal alles, konnte aber keinen Stich mehr setzen, denn die Sperber Abwehr hatte immer noch einen Fuß dazwischen.
Große Freude herrschte nach dem Schlusspfiff auf Seiten der Raubvögel, bei denen es keinen Ausfall gab.
hvp