Bezirksliga Süd: Magisches Viereck macht 93-Reserve froh


Offiziell wohnten nur 63 zahlende Zuschauer am Freitagabend dem Bezirksliga-Süd-Spiel von Altona 93 II gegen den SV Vorwärts 93 Ost bei. Tatsächlich waren es aber wohl doch ein paar Gäste mehr ‒ darunter zahlreiche stimmgewaltige Altonaer Anhänger, die ihre „Lieblinge“ lautstark anfeuerten. Und das mit Erfolg: Altona 93 II feierte einen 7:2-Kantersieg gegen den SV Vorwärts 93 Ost. Während Matthias Ribeau, Spielertrainer der Altonaer Zweitvertretung, verständlicherweise „sehr zufrieden“ war, erkannte Mario Weiß, Sportlicher Leiter von Vorwärts Ost, neidlos die Überlegenheit des Gegners an: „Die Altonaer hatten einige Spieler dabei, die lange Jahre höherklassig am Ball waren und den Unterschied ausgemacht haben.“

Hiermit meinte Mario Weiß natürlich Benjamin Lipke, Ribeau und Jakob Sachs, die schon zahlreiche Oberliga-Schlachten erfolgreich schlugen. An ihrer Seite blühte am Freitagabend auch Johannes Asbahr auf, der mit den drei erfahrenen Akteuren zusammen quasi ein „magisches Quartett“ bildete. Wobei: Lennart Schmidt glänzte auf der Zehner-Position, obwohl er sie erstmals überhaupt bekleidete, mit starken Pässen in die Spitze ‒ also sollte er ebenfalls positiv hervorgehoben und von einem „magischen Quintett“ geschrieben werden.

Der diesjährige Neuling aus Georgswerder musste in seinem Auftritt auf der altehrwürdigen Adolf-Jäger-Kampfbahn gleich auf sieben (!) Stammkräfte verzichten. „Der Freitagabend ist für uns kein guter Spieltermin“, klagte Mario Weiß, der trotzdem „eine passable Anfangsphase“ seines Teams sah. So hätten die Gäste sogar in Führung gehen können, doch ihr an diesem Abend bester Spieler, Neuzugang David Stanijevic, scheiterte knapp. Dann legten die Hausherren innerhalb von nur 19 Minuten eine 5:0-Führung vor: Lipke (13. Minute), Johannes Asbahr (14., 17.), Ribeau (21.) und erneut Lipke (30.) trafen dabei.

„Wir haben in der ersten Halbzeit extrem gut gegen den Ball gearbeitet“ erklärte Ribeau. Sogar ein noch höherer Vorsprung wäre möglich gewesen, doch nach Querpässen zielte jeweils ein 93-Akteur zu hoch ‒ trotzdem lobte Ribeau in der Kabine „eine gute Chancenverwertung“. Nach dem Seitenwechsel, daraus machte Ribeau keinen Hehl, habe sein Team „die Zügel zu sehr schleifen gelassen“. Analog dazu stellte Mario Weiß zufrieden fest, dass sich das Vorwärts-Team trotz des deutlichen Rückstands nicht hängen ließ: „Wir haben das Geschehen im zweiten Durchgang ausgeglichen gestaltet.“

So betrieb Mazlum Okur noch etwas Ergebniskosmetik für die Gäste, als er dem 6:0, das Lipke mit seinem dritten Tor des Tages erzielte (61.), immerhin einen Doppelpack folgen ließ (66./73.). Sein zweites Tor war allerdings ein erst im Nachschuss verwandelter Elfmeter ‒ den mittig kommenden Strafstoß hatte 93-Keeper Mats Bente mit seinen Fäusten nach vorne abgewehrt ‒, dessen Berechtigung im Anschluss an einen Freistoß zudem sehr zweifelhaft war. Trotzdem sagte Ribeau, dass Schiedsrichter Anton Zaak (vom HSV Barmbek-Uhlenhorst) „eine gute Leistung gezeigt“ und „jede aufkommende Hektik schnell in den Griff bekommen“ habe.

In der 77. Minute verwandelte der Altonaer Mike Keyser einen 20-Meter-Freistoß direkt in das linke Eck zum 7:2-Endstand ‒ Gäste-Keeper Jörn Möller verharrte regungslos auf seiner Torlinie. „Damit war der letzte Treffer des Tages auch der schönste“, sagte Ribeau, der folgendes Urteil fällte: „Aufgrund unserer guten ersten Halbzeit haben wir auch in der Höhe verdient gewonnen.“

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