
Eigentlich hätte sich Peter Ehlers am Sonnabend gedanklich auf das am Sonntag, 13. März anstehende Landesliga-Heimspiel seines TSV Uetersen gegen den FK Nikola Tesla vorbereiten wollen. Doch am Mittwoch wurde Peter Ehlers, der insgesamt elf Jahre lang Liga-Trainer bei den Rosenstädtern war, vom TSV-Gesamtvorstand entlassen. Am Donnerstag entschieden die Spieler der Ersten, Zweiten und Dritten Herren, nicht mehr für den TSV zu spielen (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link). Auf der facebook-Seite des neu gegründeten Vereins Rasensport Uetersen, dessen Erste Herren-Mannschaft Peter Ehlers in der kommenden Saison trainieren wird, nahm der 49-Jährige nun Stellung zu den jüngsten Geschehnissen.
Stellungnahme von Peter Ehlers:
„Am Mittwoch, 9. März erhielt ich per Post (Einschreiben/Einwurf) meine fristlose Kündigung ohne Angabe von Gründen. Diese habe ich dann erst einen Tag später aus den Medien erfahren.
Bei der Jahreshauptversammlung wurde der Spartenvorstand von Uwe Brill (Betreuer der C-Jugend-Oberliga) angesprochen, was man gegen meine Person unternehmen werde, da ich durch mein ,verwerfliches und vereinsschädigendes Verhalten' an mehreren Elternabenden von TSV-Jugendmannschaften teilgenommen und Werbung für meinen neuen Verein Rasensport Uetersen gemacht habe. Obwohl ich fast neben ihm saß, wurde ich nicht persönlich angesprochen, sondern Herr Brill forderte ausschließlich eine Aussage des Spartenvorstandes. Dieser sagte, dass man mir nicht vorschreiben kann, was ich in meiner Freizeit mache und darüber hinaus nicht über die Teilnahme informiert war. Uwe Brill selbst hatte nicht den Mumm, mich zu seinen Vorwürfen zu fragen, jedoch ein anderes Vereinsmitglied hat mich direkt angesprochen und um eine Stellungnahme gebeten.
Die Behauptung, dass ich an mehreren Elternabende teilgenommen habe, ist falsch. Ich habe auf Einladung meiner Mitspieler (Senioren) und Trainer/Betreuer der 1. D-Jugend des TSV Uetersen, Andreas Huckfeldt und Andreas Bannick, an deren Elternabend teilgenommen. Grund der Einladung war, dass ich meine Beweggründe zum Vereinswechsel erklären möge und was ich als Trainer und Mitverantwortlicher für das sportliche Gesamtkonzept von Rasensport Uetersen in der nächsten Saison vorhabe. Genau dies habe ich auf dem Elternabend getan. Danach habe ich die Veranstaltung verlassen.
Dass ich auf dieser Veranstaltung Eintritts- und Austrittserklärungen verteilt haben soll, ist ebenfalls falsch. Hierzu gibt es eine schriftliche Stellungnahme des Trainerteams der 1. D-Jugend, die das bestätigt.
Weder der Vorstand noch andere Personen haben bei den betroffenen Jugendtrainer nachgefragt (Die Stellungnahme des Trainerteams ist am Ende angehängt).
Nach elf Jahren als Trainer beim TSV Uetersen habe ich mich für eine neue Aufgabe bei Rasensport Uetersen entschieden. Gleichzeitig wollte ich mit meinem Team den Klassenerhalt für den TSV schaffen. Bis Ende Februar hatte ich nie das Gefühl oder auch nur einen Gedanken daran verschwendet, dass wir die Saison nicht zu Ende spielen würden. Die jetzige Situation hat mich tief getroffen und ich bin sehr traurig über den Ausgang. Wer mich kennt, der weiß, dass ich meine gestellten Aufgaben sehr gewissenhaft und professionell bis zum Ende abarbeite. Das sollte auch hier, beim TSV Uetersen, so sein. Das war und ist mein Wunsch.
Der BGB Vorstand des TSV Uetersen war spätestens seit Oktober 2015 über die gesamte Situation aufgeklärt. Es gab Zeit, um eine vernünftige und durchdachte Lösung für den TSV Uetersen zu finden. Dies wurde versäumt und nun mit einigen unverständlichen Handlungen zum Scheitern gebracht.
Entschuldigen möchte ich mich bei den Vereinen unserer Hammonia-Staffel, dass nach der turbulenten Anfangszeit nun ein weiterer negativer Höhepunkt dazukommt. Für den nun entstandenen Gedanken einer Wettbewerbsverzerrung habe ich vollstes Verständnis, bitte jedoch zu bedenken, dass die Entscheidung einzig und allein von Menschen getroffen wurde, die nicht fußballbegeistert sind und eine unprofessionelle Haltung gegenüber Mannschaftssport vertreten.
In Schutz nehmen möchte ich meine Spieler, die natürlich gewillt waren, weiterzuspielen. Allerdings wurde am Donnerstag, 10. März vom neuen Vorstand weder ein Trainer noch sonstige annehmbare Bedingungen für ein Landesliga Team präsentiert. Es blieben fast alle Fragen unbeantwortet. Ich weiß, dass den Jungs diese Entscheidung sehr schwer gefallen ist, und wünsche allen auf ihrem sportlichen Weg viel Erfolg und vor allem Gesundheit. Auch der Zweiten und Dritten Mannschaft möchte ich meinen Respekt, zu dieser schweren Entscheidung, aussprechen.
Abschließend möchte ich noch sagen, dass ich während meiner Zeit beim TSV Uetersen immer die Rose im Herzen getragen und sehr viele Freunde in Uetersen gefunden habe. Dafür bin ich der Fußballabteilung, unseren Sponsoren und unseren Fans sehr dankbar. Ich freue mich riesig, die nächsten Jahre in einem REINEN Fußballverein mit Euch zu verbringen und werde mein Können und Know-how ganz in den Dienst des Vereins stellen. Ebenso freue ich mich auf die neue Herausforderung in Uetersen einen Fussballclub entstehen zu lassen, auf den die Stadt, deren Bürger und wir Mitglieder (Jung und Alt) einmal stolz sein können.
Mit sportlichen Gruß
Peter Ehlers“
Mit Genehmigung des Trainerteams Andreas Huckfeldt und Andreas Bannick: Stellungnahme von der 1. D – Jugend des TSV Uetersen
„Wir, das Trainerteam von der 1. D-Jugend des TSV Uetersen, haben zu unseren Elternabend am 16. Februar den bis dahin aktiven Liga-Trainer Peter Ehlers eingeladen
Hauptgrund dieser Einladung war es, welche Beweggründe Peter Ehlers dazu veranlasst haben, zum neuen Fußballverein Rasensport Uetersen zu wechseln und was er dort Vorhabe.
Seitens Peter Ehlers wurde keine Abwerbung zum neuen Verein betrieben noch wurde von Peter Ehlers Austrittserklärungen verteilt. Es wurde von Peter Ehlers auch keine Eintrittserklärungen verteilt. Dieser Elternabend der 1. D-Jugend mit Peter Ehlers diente allein des Informationsflusses.
Nachdem Peter Ehlers den Elternabend verlassen hatte, haben wir, das Trainerteam Andreas Bannick, Andreas Huckfeldt und Harald Koelbel, beschlossen, das wir zum Rasensport Uetersen wechseln werden. Da wir nicht über die Kinder entscheiden können und dürfen, haben wir es den Eltern freigestellt, ob sie unseren Weg zum Rasensport Uetersen folgen oder im TSV Uetersen verbleiben.
Die Entscheidung der Eltern ist auf Rasensport Uetersen gefallen und erst dann, nachdem diese Entscheidung getroffen wurde, wurden Vordrucke für den Austritt aus dem TSV Uetersen auf den Tisch gelegt, und wer wollte konnte sich ein Exemplar wegnehmen. Der Beweggrund dieser Austrittserklärung diente nur dazu, um die Kündigungsfrist aus dem Verein einzuhalten und um bei einem Wechsel zu dem neuen Verein eine doppelte Beitragszahlung aus dem Wege zu gehen.
Inwieweit nun die Austrittsformulare ausgefüllt und abgegeben wurden können wir zu diesem Zeitpunkt nicht sagen, weil wir es nicht wissen.
Mit freundlichen Grüßen
Trainerteam TSV Uetersen 1. D- Jugend“