Aktuell: HFV begnadigt Eigentor-Trainer


Im Februar 2010 war Eike Springer vom FC St. Pauli als Trainer der Zweiten D-Jugend entlassen und vom Hamburger Fußball-Verband für jegliche Tätigkeit im HFV bis zum 17. November 2010 gesperrt worden. Der Grund dafür: Er soll seinem U12-Team bei der Hamburger Hallenmeisterschaft verordnet haben, dass es ein Eigentor schießt, um in der nächsten Runde nicht gegen den Hamburger SV spielen zu müssen (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link).

„Ich habe bereits relativ zeitig nach dem Urteil, im April 2010, ein Gnadengesuch gestellt, weil die Sperre von neun Monaten vollkommen überzogen war“, so Springer, der auf Nachfrage von SportNord berichtete: „Die genauen Modalitäten einer solchen Gnadenfrist kannte ich nicht, habe aber dann erfahren, dass so ein Gesuch frühestens nach Ablauf der Hälfte der Sperre gestellt werden kann!“ Im Juli erneuerte Springer sein Gnadengesuch daraufhin noch einmal, und nun stimmte das HFV-Präsidium diesem Gesuch zu und wandelte die Sperre dahin gehend um, dass sie ab dem 1. September 2010 bis zum 31. Januar 2011 zur Bewährung ausgesetzt wurde. „Darüber bin ich sehr erleichtert“, so Springer.

Der Coach ist allerdings noch vereinslos, was er wie folgt erklärte: „Ich wollte erst einmal abwarten, bis meine Sperre abgelaufen ist beziehungsweise vom Verband verkürzt wurde!“ Mit St. Pauli, dem Verein, für den sein Herz schlägt, konnte Springer inzwischen Frieden schließen: „Eine Versöhnung hat stattgefunden, nachdem ich mit Sportchef Helmut Schulte ein klärendes und für alle Seiten befriedigendes Gespräch führen durfte“, so Springer, der klarstellte: „Im Prinzip waren wir ja auch gar nicht in Zwietracht auseinander gegangen, denn ich hatte immer Verständnis für die Reaktion des Vereins ... Und jetzt ist es so, dass wir uns ins Gesicht gucken können – und vielleicht führt uns der Weg irgendwann auch wieder zusammen!“

Gefragt, wo er zukünftig als Übungsleiter tätig sein möchte, entgegnete Springer: „Wenn ich in Hamburg noch einmal arbeite, dann definitiv im Jugend-Leistungsbereich – und ich wäre auch bereit, im zweiten Glied zu arbeiten, beispielsweise als Co-Trainer!“ Springer betonte: „Ich werde im nächsten Jahr meine Trainer-A-Lizenz machen, sofern mir der Deutsche Fußball-Bund dabei keine Knüppel zwischen die Beine wirft, und würde anschließend gerne bei einem Klub wie dem Hamburger SV, SC Concordia oder Eintracht Norderstedt arbeiten. Aber ich schrecke auch nicht davor zurück, überregional zu schauen, und würde mir auch Angebote vom VfL Wolfsburg, SV Werder Bremen, VfB Lübeck oder Holstein Kiel anhören!“

(JSp)

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