
Der Hamburger SV startet mit einem neuen Co-Trainer in die kommende Saison. Ab sofort ist Frank Heinemann der Assistent von Michael Oenning. Rodolfo Esteban Cardoso, der im Zuge des Ausscheidens von Armin Veh und Oennings Beförderung zum Chefcoach Mitte März zum Co-Trainer des Bundesliga-Teams aufgestiegen war (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), kehrt zur kommenden Saison zur Zweiten Mannschaft der „Rothosen“ zurück.
Die HSV-Reserve, die zuletzt am Sonnabend einen 5:0-Kantersieg beim bereits feststehenden Absteiger TSV Eintracht Braunschweig II feierte (Tore: Daniel Nagy/23., Rafael Kazior/60., Reagy Ofosu/63., Nagy/84. und Bertul Kocabas/86.), wird bis zum Ende dieser Saison noch von Soner Uysal und Richard Golz betreut. Heinemann unterschrieb derweil einen Vertrag bis zum 30. Juni 2013 an der Elbe. Oenning war zuvor ebenfalls mit einem neuen Zwei-Jahres-Kontrakt ausgestattet worden. In einer Pressemitteilung des HSV wurde Heinemann wie folgt zitiert: „Ich freue mich riesig auf die Herausforderung bei einem so großen und traditionsreichen Klub und natürlich auf die Zusammenarbeit mit Michael Oenning!“ Oenning selbst ist ebenfalls begeistert: „Frank Heinemann war mein absoluter Wunschkandidat. Er ist ein absoluter Fachmann, der hat im Fußball als Spieler und Trainer alles erlebt und sich zuletzt als Kenner im Nachwuchsbereich einen exzellenten Namen gemacht!“ Oenning lernte Heinemann kennen, als er in der Saison 2007/2008 die A-Jugend des VfL Bochum betreute. Heinemann ist ein echtes Bochumer „Urgestein“: Der 46-Jährige schaffte 1983 aus der A-Jugend den Sprung in die Zweite Herren-Mannschaft und drei Jahre später ins Bundesliga-Team der Bochumer. Dort absolvierte er in zehn Jahren 195 Bundesliga-Spiele (14 Tore).
Am 28. Mai 1988 stand Heinemann mit dem VfL im DFB-Pokal-Finale, das gegen Eintracht Frankfurt aber mit 0:1 verloren wurde (Tor: Lajos Detari/81.). Unverzichtbare Stammkraft im Bochumer Mittelfeld war Heinemann von 1990 bis 1993, als er in drei Jahren nur fünf Erstliga-Einsätze verpasste. In den Spielzeiten 1993/1994 (sofortiger Wiederaufstieg) und 1995/1996 war Heinemann für den VfL in der Zweiten Bundesliga aktiv (21 Spiele, ein Tor). Nach dem Ende seiner aktiven Karriere wurde Heinemann 1996 Co-Trainer in Bochum. In dieser Zeit assistierte er den Cheftrainern Klaus Toppmöller (war später von Oktober 2003 bis Oktober 2004 auch beim HSV tätig) sowie Ernst Middendorp, Bernard Dietz, Ralf Zumdick, Rolf Schafstall, Peter Neururer und zuletzt Marcel Koller. Als der Schweizer Koller am 20. September 2009 gehen musste, fungierte Heinemann einen guten Monat lang als Interimscoach, ehe Heiko Herrlich das Traineramt übernahm. Heinemann war anschließend vom 1. März 2010 bis zum 14. März 2011 noch als Nachwuchskoordinator beim VfL tätig. Seine größten Erfolge als Bochumer Co-Trainer waren die zweimalige Qualifikation für den UEFA-Pokal, die 1997 und 2004 jeweils überraschend gelang.
(JSp)