Aktuell: Großer Ärger um Unterhachinger Reserve


Wie SportNord bereits berichtete, rückt die SpVgg Unterhaching II, die in der Bayernliga nach zwölf Siegen, neun Unentschieden und 13 Niederlagen gerade einmal Neunter geworden war, in die neue, dreigleisige Regionalliga nach – weil die Sportfreunde Siegen, die in der alten Regionalliga Süd Elfter geworden waren, wegen den finanziellen Problemen ihren Antrag auf eine Lizenz zurückzogen.

Wieso aber rückte ausgerechnet die Unterhachinger Reserve nach? Fakt ist: Der DFB hatte beschlossen, dass, falls ein Team aus den beiden bisherigen Regionalliga-Staffeln keine Zulassung für die neue Regionalliga bekommt, aus der Oberliga, deren Landesverbände die meisten Mannschaften zum Spielbetrieb angemeldet haben, der erste Nachrück-Kandidat kommt. So weit, so gut – doch eigentlich hätte dann aus der Oberliga Nord der erste Nachrücker kommen müssen, denn aus dem Bereich des Norddeutschen Fußball-Verbandes nahmen in der Saison 2007/2008 genau 32.307 Mannschaften am Spielbetrieb teil. Mit der Begründung, der Nord-FV hätte ja bereits sechs Regionalliga-Plätze bekommen, sorgte der DFB jedoch dafür, dass der erste Nachrücker aus der Bayernliga kommt – obwohl der Bayerische Fußball-Verband mit 31.409 genau 102 Mannschaften weniger als der Nord-FV zum Spielbetrieb meldete. Ließ sich Hans-Rainer Hansen, Spielausschussvorsitzender des Nord-FV, in dieser Angelegenheit über den Tisch ziehen?

Nachdenklich stimmt den neutralen Beobachter ein Blick auf die Liste, die der DFB am 18. März veröffentlichte – denn bei den dort genannten 119 Bewerbern um eine Regionalliga-Lizenz ist die Zweite Mannschaft der SpVgg Unterhaching, im Gegensatz zu vielen anderen Reserve-Teams, nicht dabei (ein Klick auf den unten stehenden Link führt Sie zu besagtem Artikel). Aus der Bayernliga wurden folgende Bewerber genannt: 1. FC Eintracht Bamberg, SpVgg Bayreuth, SpVgg Greuther Fürth II, 1. FC Nürnberg II, SpVgg Weiden und TSV Großbardorf. Während Fürth II, Nürnberg II, Großbardorf und als Nachrücker für Bayreuth auch Bamberg in die Regionalliga aufstiegen, erhielt neben Meister Bayreuth auch Weiden, das seine Unterlagen noch einmal nachbessern durfte, keine Lizenz. Danach gab es in der Bayernliga eigentlich keinen Kandidaten mehr, der das Nachrück-Recht, das dem Bayerischen Fußball-Verband zugesprochen worden war, hätte wahrnehmen können – bis Unterhaching II als letzter Kandidat aus dem Hut gezaubert wurde ...

Kurios: Unterhachings Manager Norbert Hartmann erfuhr aus dem Videotext davon, dass seine Reserve-Mannschaft als Nachrücker zum Sprung in die Regionalliga gekommen war. Pure Freude brach daraufhin bei Hartmann nicht aus – denn dem Manager war sofort klar, dass in der neuen Regionalliga auf die Zweite Mannschaft deutlich höhere Kosten zukommen würden als in der Bayernliga, wo beispielsweise die Reisewege kürzer und billiger wären. Hartmann setzte sich mit Verantwortlichen des DFB in Verbindung – und heraus kam folgende Vereinbarung: Die SpVgg-Reserve bekommt als einzige der 22 Zweiten Mannschaften, die am Regionalliga-Spielbetrieb teilnehmen, die Einnahmen aus dem Fernseh-Geld! Der Grund: Die Regel, dass Reserve-Teams kein TV-Geld erhalten, wurde von den DFB-Verantwortlichen so gedeutet, dass sie nur für Zweite Mannschaften von Erst- und Zweitligisten Gültigkeit besitzen würde. Die „Erste“ der Hachinger aber spielt in der neuen Dritten Liga (die aber vom DFB offiziell auch als Profi-Liga bezeichnet wird) ...

Insgesamt 5.372.000 Euro fließen aus dem Topf der Fernseh-Gelder an die zukünftigen Regionalligisten. Geht man davon aus, dass alle 22 Zweiten Mannschaften davon keinen Cent abbekommen hätten, hätten sich die übrigen 32 Regionalligisten über eine Summe von 167.875 Euro freuen können. Dadurch, dass Unterhachings Reserve nun aber doch vom Fernseh-Geld partizipiert, muss das TV-Geld auf 33 Teams aufgeteilt werden – und jeder Regionalligist erhält nur noch 162.787 Euro. Die vom DFB mit Unterhaching II vereinbarte Regelung kostet also alle Ersten Mannschaften, die zukünftig in der Regionalliga mitmischen (also auch Altona 93 und den VfB Lübeck), über 5.000 Euro – und da die SpVgg-Reserve zuletzt in der Bayernliga einen Zuschauerschnitt von 200 hatte, dürften auf ihre zukünftigen Gegner noch weitere Minder-Einnahmen zukommen: Bei de

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