Aktuell: Futsal-Spieler für 91 Jahre gesperrt


Der Französische Fußball-Verband (FFF) hat den Hallenfußball-Spieler Ali Bedredine (31) zu einer Rekordsperre von 91 (!) Jahren verurteilt. Bedredine hatte zuvor nicht etwa eine Tätlichkeit gegen einen Gegenspieler oder Schiedsrichter begangen, sondern zeitgleich zwei Spiel-Lizenzen besessen: Eine beim Verein Champs Futsal, der dem FFF angehört, und eine bei einem Klub, der in der Futsal-Organisation UNCF spielt.

Im August 2009, als der FFF von Bedredines Doppel-Aktivität Wind bekommen hatte, hatte der Verband an Champs Futsal einen Brief geschickt und den Spieler aufgefordert, sich für einen der beiden Verbände zu entscheiden. Bedredine erklärte, er habe innerhalb der gesetzten Frist nicht reagieren können, da die Geschäftsstelle des Vereins in der Sommerpause nicht besetzt gewesen und ihm der Brief deshalb nicht weitergeleitet worden sei. Bedredine kämpft nun gegen die lebenslange Sperre an und ließ dem FFF mittlerweile eine Ehrlichkeitserklärung zukommen, in der er versprach, nie wieder für zwei Vereine gleichzeitig zu spielen; der UNCF bereitet derweil nach eigener Aussage eine Klage gegen den FFF vor.

Nach der Weltmeisterschaft in Südafrika, bei der die Franzosen im Juni 2010 bereits in der Vorrunde gescheitert waren, hatte der FFF bereits mit vielerorts als willkürlich empfundenen Sperren für die Nationalspieler Patrice Evra (fünf Länderspiele), Franck Ribéry (drei Spiele) und Jérémy Toulalan (ein Spiel), die einen Trainingsstreik angezettelt haben sollen, für Wirbel gesorgt. Nicolas Anelka, der bei der WM den damaligen Nationaltrainer Raymond Domenech wüst beleidigt hatte und daraufhin vorzeitig nachhause geschickt worden war, war verbandsintern für 18 Länderspiele gesperrt worden.

(JSp)

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