
Am gestrigen Sonnabend ging es in der Partie des zehnten Spieltages der A-Junioren-Verbandsliga zwischen Eintracht Norderstedt und dem SC Condor turbulent zu. An der Ochsenzoller Straße flogen dabei einige Gäste-Akteure vom Platz, und am Ende gewannen die fünftplazierten Norderstedter gegen das Schlusslicht aus Farmsen mit 7:0.
Condor-Betreuer Bernd Leithner sprach gegenüber SportNord anschließend jedoch von "einem Spielabbruch nach 80 Minuten" und klagte vor allem den Unparteiischen der Partie, Benjamin Stello, an:
"Durch Unvermögen des Schiedsrichter-Gespanns mussten wir sechs Gelbe Karten, davon drei Gelb-Rote, sowie für beide Torhüter die Rote Karte, jeweils wegen angeblichen Foulspiels, hinnehmen. Beide Keeper wurden von gegnerischen Stürmern im Fünfmeter-Raum angegriffen - eigentlich hätte es einen Freistoß für uns geben müssen, doch der Schiedsrichter zeigte jeweils auf den Elfmeter-Punkt und zudem zunächst unserem Stamm-Torwart, zehn Minuten später auch unserem Ersatzkeeper die Rote Karte.
Ich bin seit 40 Jahren als Betreuer im Fußball tätig - aber so etwas habe ich noch nie erlebt ... Wo hat dieses Schiedsrichter-Gespann seinen Ausweis erworben? Auf dem Jahrmarkt vielleicht? Meiner Meinung nach wäre dieses Gespann noch nicht einmal dazu in der Lage, eine F-Junioren-Partie zu leiten. Abschließend möchte ich noch ein großes Lob an unsere Spieler aussprechen, denn sie blieben bis zum Schluss sportlich fair, auch nach dem Abpfiff in der Kabine gab es keinen Ärger!"
Eintracht-Trainer Torsten Fröhling, der einst für den Hamburger SV ein Bundesliga-Spiel sowie für den FC St. Pauli 88 Zweit- und drei Erstliga-Partien bestritt und im Dezember 2005 seine Fußball-Lehrer-Lizenz erwarb, erklärte dagegen:
"Es gab zwar einige Rote Karten und Fünf-Minuten-Strafen, aber die Partie wurde ordentlich zu Ende gebracht - von einem Spielabbruch kann wirklich überhaupt keine Rede sein! Außerdem waren alle Platzverweise regelkonform, um nicht zu sagen notwendig: Wenn der Condor-Keeper als letzter Mann einen unserer Stürmer foult, muss es neben einem Foulelfmeter auch die Rote Karte als persönliche Strafe geben!
Der Schiedsrichter hat sich also nur an die Regeln gehalten, und davon zu sprechen, dass er das Spiel nicht im Griff gehabt hätte, entspricht nicht den Tatsachen! Wir hatten in den letzten Wochen häufiger Probleme mit den Leistungen der Unparteiischen, aber dieser Referee hat absolut regelkonform gepfiffen! Außerdem hätte Condor so oder so verloren - ob nun mit neun, zehn oder elf Spielern ... Schade nur, dass der Betreuer unseres Gegners permanent reklamiert und alles durcheinander gebracht hat!"