Bezirksliga West: Bressem beklagt Benachteiligung


Bei den ersten fünf Niederlagen, die der TSV Holm in dieser Saison in der Bezirksliga West kassierte, war TSV-Trainer Bernd Bressem mehr oder weniger wütend auf seine Mannschaft. Als die Holmer am Sonntag mit einem 2:4 gegen den SC Egenbüttel am neunten Spieltag bereits ihre sechste Niederlage kassierten, richtete sich Bressems Wut aber ausschließlich gegen Schiedsrichter Mario Schirmer (von der SV Billstedt-Horn): „Wir sind zu hundert Prozent betrogen worden“, sagte Bressem und meinte damit vor allem drei Szenen, in denen es eine Rote Karte gab beziehungsweise hätte geben müssen. Die erste davon ereignete sich in der 38. Minute, als SCE-Akteur Lukas Kettemer nach einem Zweikampf im Mittelfeld in den Nacken des Holmers Max Mügge schlug.

„Das war eine ganz klare Tätlichkeit“, so Bressem, der auf Nachfrage beim Schiedsrichter auch erfuhr, dass dieser das Nachschlagen des Egenbüttelers gesehen hatte. „Dass der Referee trotzdem nur die Gelbe Karte gezeigt hat, war ein Witz“, so Bressem. SCE-Coach Sven Hammann reagierte und wechselte Kettemer sofort aus. Fünf Minuten später wurde bei einem Holger Angriff Matthias Langmaack von Hannes Großmann über rechts steil geschickt und im SCE-Strafraum per „Notbremse“ gestoppt. „In der Bundesliga gibt es für solche Szenen immer wieder die Rote Karte – in der Bezirksliga gab es nicht einmal ‚Gelb‘“, echauffierte sich Bressem. Den Elfmeter, den Schirmer den Hausherren zugesprochen hatte, verwandelte Daniel Struve zur 1:0-Pausenführung (43.). „Bis dahin ist für uns alles wunschgemäß gelaufen und ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen, denn sie hat in der ersten Halbzeit richtig gut gespielt“, lobte Bressem. In der 60. Minute zückte Schirmer dann plötzlich „Rot“ – und zwar gegen den Holmer Hannes Großmann. „Er könnte keiner Fliege etwas zuleide tun“, sagte Bressem über seinen Offensivspieler, der nach Angaben von Bressem „versuchte, mit einer Attacke von der Seite den Ball zu erobern“, was Schirmer wohl als grobes Foulspiel auslegte.

In Unterzahl schwammen den Holmern dann die Felle davon. Beim ihrem 1:1-Ausgleich profitierten die Egenbütteler davon, dass TSV-Verteidiger Moritz Wildfang es versäumte, einen aufspringenden Ball zu klären: Den Pass des eingewechselten Andreas Pfaff veredelte Michael Steinke. „Diese Situation wäre zu verteidigen gewesen“, urteilte Bressem. Nun hatten die Egenbütteler Oberwasser: Der ebenfalls eingewechselte Alexandros Tsapournis nach erneuter Pfaff-Vorarbeit (70.), SCE-Kapitän Hossein Zolfaghari nach Vorlage von Felix Krenzien (74.) und abermals Tsapournis, dieses Mal nach einer Steinke-Vorlage, sorgten für einen deutlichen Zwischenstand von 1:4. Struve konnte für Holm mit seinem zweiten Tor des Tages in der Schlussminute nur noch zum 2:4-Endstand verkürzen. Während Egenbüttel mit nun elf Zählern seinen zwölften Platz zementierte, bleiben die Holmer mit nur sieben Punkten Vorletzter. Bressem blickt trotzdem positiv in die Zukunft: „Nach unserer internen Aussprache vom vergangenen Dienstagabend hat meine Mannschaft eine hervorragende erste Halbzeit gespielt – das war wieder der Holmer Fußball, den ich kenne und mag!“

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