Turnier: Rugenbergen folgt auf Süderelbe

Lenny Glissmann (SV Rugenbergen, rechts) an seiner früheren Wirkungsstätte im Duell mit dem Kiebitzreiher Oskar Hildermann.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Zweites Blitzturnier, zweiter Sieg eines Hamburger Oberligisten: Bei der Veranstaltung von Rot-Weiß Kiebitzreihe bahnt sich eine Tradition an. Denn nachdem im vergangenen Sommer der FC Süderelbe das Dreier-Turnier gewann, triumphierte nun am Sonnabend der SV Rugenbergen. In Abwesenheit der Süderelber, die dieses Mal nicht den Weg in den Süden des Kreises Steinburg gefunden hatten, genügte den Bönningstedtern nach einem 4:1-Sieg gegen den Gastgeber (aus Schleswig-Holsteins Kreisliga Süd-West) ein 0:0-Unentschieden gegen den TSV Lägerdorf (Landesliga Schleswig-Holstein), um sich den ersten Platz zu sichern.

Eine Besonderheit war dabei, dass die Lägerdorfer, die nur mit elf Feldspielern und zwei Torhütern angetreten waren, darum baten, gegen Rugenbergen lediglich über einmal 45 Minuten antreten zu müssen. „Da wir froh waren, dass sie überhaupt gekommen sind, haben wir diesem Wunsch zugestimmt – und dafür gegen die Kiebitzreiher über zweimal 35 Minuten gespielt“, erklärte SVR-Trainer Michael Fischer. Gar nicht in Erscheinung trat zunächst ein Schiedsrichter: Kim Neidenberger, Sportlicher Leiter der „Kiebitze“, habe das Turnier „sehr zeitig beim Kreisfußballverband Westküste gemeldet und sogar eine Bestätigung bekommen, dass Schiedsrichter geschickt werden“, versicherte RWK-Coach Patrick Bethke.

Der Unparteiische, den die Kiebitzreiher Offiziellen erreichten und der sich dazu bereiterklärte, einzuspringen, konnte erst um 16 Uhr an der Schulstraße sein. Daraufhin sprang zunächst SVR-Manager David Fock als Referee ein. „So konnte wenigstens halbwegs pünktlich der Ball rollen“, atmete Bethke durch. Während der Partie gab es zwischen dem Übungs- und dem Interimsspielleiter einmal eine kurze Diskussion über einen Abseitspfiff, die aber später schnell vergessen war. Kilian Utcke brachte den Favoriten früh in Front (18. Minute), doch nach einem Missverständnis zwischen dem Torschützen und Marco Rohde glich Keven Bostelmann für die Hausherren aus – die Grätsche von Görkem Güvenir kam einen Tick zu spät (32.).

Als der Außenseiter schon darauf schielte, den respektablen Zwischenstand mit in die Pause zu nehmen, zog Utcke rechts am RWK-Keeper vorbei und dann so sanft ab, dass ein Kiebitzreiher klären konnte. Der Abpraller sprang aber erneut vor die Füße von Utcke, der nun querlegte zu Leon Kripke, der zum 2:1 vollendete (35.+1). Im zweiten Durchgang schnupperte Utcke dafür am Doppelpack, doch ein Kiebitzreiher grätschte den Ball vor ihm in das eigene Netz (46.). Stattdessen hatte Neuzugang Kripke noch ein zweites, persönliches Erfolgserlebnis (64.).

Weil die Lägerdorfer anschließend „nur“ mit 2:1 gegen den Turnier-Ausrichter gewannen, genügte dem SV Rugenbergen wie eingangs erwähnt die „Nullnummer“ zur Sicherung des ersten Platzes. „Eigentlich ist es unser Anspruch, so eine Partie zu gewinnen – aber viele unserer Spieler waren einfach platt“, befand Fischer, der sich nach dem Turnier noch ein Bauernfrühstück mit Bethke in der „Kiebitz-Klause“ schmecken ließ.

(Johannes Speckner)

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