Turnier: Steinburger Nachbarn dominieren LVM-Cup

Den Ball im Blick und seinen Glückstädter Gegenspieler im Rücken hat hier Denis Muja (links), der mit dem VfR Horst den LVM-Cup gewann.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Bo Hansen freute sich darüber, dass der FC Elmshorn knapp den Klassenerhalt in der Bezirksliga schaffte: „Weil ohne die Derbys etwas fehlen würde“, so der Vorsitzende der Fußball-Abteilung und Coach der SV Lieth. Am Freitagabend kam es erstmals in der Saison 2022/2023 zum Aufeinandertreffen der beiden Lokal-Rivalen. Beim „LVM-Cup“, dem Vorbereitungsturnier der SV Lieth, kreuzten die beiden Teams allerdings nicht im Finale, sondern „nur“ im Spiel um den dritten Platz die Klingen.

Dies lag daran, dass am Donnerstagabend beide Mannschaften aus dem Kreis Pinneberg ihr Halbfinal-Spiel verloren hatten. Für die Elmshorner gab es ein glattes 0:4 gegen den ETSV Fortuna Glückstadt (aus Schleswig-Holsteins Kreisliga Süd-West). Den nächsten Rückschlag nach der vorherigen 0:1-Pleite im Test beim A-Kreisklassen-Neuling Sportfreunde Uetersen kommentierte Uwe Wölm, Vizepräsident und Team-Manager des FCE, wie folgt: „Wir haben vieles vermissen lassen, vor allem die Lauf- und Einsatzbereitschaft.“

Die Liether unterlagen dem VfR Horst (aus Schleswig-Holsteins Verbandsliga Süd-West) mit 2:4. „Ärgerlich“ fand dies Hansens neuer Trainerpartner Michael Blume – und das nicht, weil der VfR sein Ex-Klub ist („Wir sind im Guten auseinandergegangen.“), sondern weil seine Elf „zu einfache Gegentore kassiert“ habe. Zwei der VfR-Treffer fielen nach einem Eckstoß, einem weiteren ging ein Abspielfehler der Hausherren voraus. Auf der Gegenseite traf Michel Cords für die Klein Nordender, die zudem von einem Eigentor der Rasensportler profitierten.

Im Spiel um den dritten Platz war Cords erneut erfolgreich für die „Roten Teufel“. Fisnik Kelmendi egalisierte nach einem Zuspiel von Mert Acar für die Elmshorner aber zum 1:1. „Eigentlich hätten wir die Partie in der regulären Spielzeit für uns entscheiden müssen“, erklärte Wölm mit Verweis darauf, dass Dennis Altergott und Petrit Kelmendi jeweils zwei Großchancen vergeben hätten. So musste das Elfmeterschießen entscheiden, in dem Adrian Vukmirovic, Baris Öztürk sowie beide Kelmendi-Brüder für den FCE trafen. Für die Liether verwandelten Yannick Stubenrauch, Arne Lohmann und Philipp Matthiessen; der vierte Schütze Bjarne Bandholz traf nur den rechten Pfosten.

Anschließend musste, nach einem 0:0 zum Ablauf der regulären Spielzeit, auch das Finale zwischen dem VfR Horst und Fortuna Glückstadt im Elfmeterschießen entschieden werden. VfR-Coach Florian Rammer nannte es „eine typische Geschichte des Fußballs“, dass mit Berat Güler ausgerechnet ein Spieler, der bis zum Mai noch für die Rasensportler aktiv gewesen war, als erster Fortuna-Schütze am Horster Keeper Yannis Horvath scheiterte. Dagegen trafen Horvats Mitspieler Patrick Meyer, Michel Gorny und Stephan Weckwert.

„Wir freuen uns über den Turniersieg“, erklärte Rammer, für den die Veranstaltung „zwei gute Einheiten in der Vorbereitungsphase“ bedeuteten. Ähnlich äußerte sich Blume, der das sportliche Abschneiden beim Heim-Turnier zwar „bedauerlich“ nannte, aber „während einer kräftezehrenden Saison-Vorbereitung nicht überbewerten“ wollte. Weil Matthias Deutschendorf, Stephan Franken und Witali Martin vom Turnier-Sponsoren LVM, die am Freitag unter den Zuschauern weilten, Gefallen an der Veranstaltung fanden, hoffen alle Beteiligten auf eine Neuauflage im nächsten Sommer – vielleicht auch wieder mit einem Derby zwischen der SV Lieth und dem FCE.

(Johannes Speckner)

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