
Die Verantwortlichen der Kickers Halstenbek und des Hetlinger MTV machten das beste daraus, als Schiedsrichter Marek Krüger (von der SV Halstenbek-Rellingen) den eigentlich kurzen Anfahrtsweg zur Birkenallee nicht absolvierte und am Sonntag zum Spitzenspiel der Kreisklasse 1 nicht erschien: In der vorgeschriebenen Wartezeit plauderten sie ungezwungen miteinander. Die Kickers-Verantwortlichen beschwerten sich unter anderem darüber, dass sich bei ihrem vorherigen 2:0-Sieg beim FC Union Tornesch III zahlreiche Spieler verletzt hätten – die Tornescher seien doch „sehr hart“ zu Werke gegangen. HMTV-Trainer Jonas Hübner klagte derweil über die Beschaffenheit des Platzes: „Er ist staubtrocken und besteht zu 70 Prozent aus Unkraut“, sagte Hübner – die Halstenbeker stimmten ihm zu.
Mit einer Viertelstunde Verspätung pfiff AUshilfs-Referee Nils Samoray (Hetlingen) das Topspiel „Erster gegen Zweiter“ dann an. Aufgrund der besagten Beschaffenheit des Platzes gab es im Duell zweier eigentlich technisch starker Teams kaum fußballerische Leckerbissen zu sehen. In der fünften Minute verhinderte HMTV-Verteidiger Jesse Plüschau in letzter Sekunde per Grätsche die mögliche Kickers-Führung. Danach tauchten die Hausherren mehrmals nach Freistößen gefährlich im Gäste-Strafraum auf, der Hetlinger Aushilfstorwart Daniel Kleinwort war aber jederzeit Herr der Lage. Die Gäste gingen in Führung, als Adnan Kubat eine Freistoßflanke von Finn Lüneburg zum 0:1 einköpfte (18.). „Unser Offensivspiel war bis zur Pause nicht berauschend“, stellte Hübner fest, nachdem Daniel Schröder bei der einzigen Chance zum 0:2 freistehend den Kickers-Keeper anschoss, anstatt den freistehenden Marco Hein zu bedienen. Im zweiten Durchgang scheiterten die Hetlinger in ihren Bemühungen, zeitig das zweite Tor nachzulegen, „immer wieder beim letzten Pass“, wie Hübner es ausdrückte. Dies schien sich zu rächen, als die Heim-Elf nach einem Freistoß zum 1:1-Ausgleich kam (71.). „Danach haben wir aber wieder gedrückt“, lobte Hübner die Reaktion seines Teams, das tatsächlich noch zum Siegtreffer kam: Nach einem langen Kleinwort-Abstoß setzte sich Lüneburg gut gegen drei Kickers-Akteure durch und schoss zum 1:2-Endstand ein (82.). „Das war ein ganz wichtiger Sieg“, freute sich Hübner, dessen Elf nun als Tabellen-Zweiter nur noch zwei Zähler hinter den Kickers liegt. Die Halstenbeker verloren nach zuvor siegen Siegen erstmals nach ihrem diesjährigen Abstieg aus der Kreisliga wieder ein Punktspiel.