
Im vorgezogenen Punktspiel des achten Spieltags gab sich Tabellenführer FC Teutonia 05 zum achten Mal in Folge keine Blöße und schraubte sein Punktekonto nach dem 4:1 Erfolg beim Niendorfer TSV II auf makellose 24 Punkte.
Ganz so leicht wie es das Ergebnis vermuten lässt war es für den designierten Aufsteiger von der Kreuzkirche aber doch nicht, auch wenn es die ersten 20 Minuten nach Einbahnstraßen-Fußball Richtung Niendorfer Tor aussah. Ein Angriff nach dem anderen rollte auf die Youngster-Truppe des Aufsteigers zu, die aber schon zu diesem Zeitpunkt zeigte, mit welchem Herzblut sie die Sache gegen den klaren Favoriten anging. Die Gäste kamen, immer wieder angetrieben durch den spielfreudigen Michael Meyer, zu Chancen durch Aytac Erman (9.), der knapp am langen Pfosten vorbeizielte und durch einen 20-Meter-Heber von Stefan Winkel (18.), der aber Beute des immer präsenten Torwarts Aboubacar Fofana wurde, der seinerseits bereits nach 15 Minuten einen von Winkel getretenen Strafstoß (Handspiel von Tyron Gyamenah) hatte entschärfen können. Nur eine Minute später war er aber machtlos, als Aytac Erman nach Zuspiel von André Martens aus kurzer Distanz das überfällige 1:0 für Teutonia 05 erzielen konnte.
Mit einem Angriff über die rechte Seite, wo Niendorfs Liga-Leihgabe Kevin Trenel seinem Gegenspieler pfeilschnell enteilte und dann auf Lukas Raphael flankte, der dann aber nur den rechten Pfosten traf (22.) erlahmten die Angriffsbemühungen der Gäste deutlich. Kaum den Pfostenschuss verdaut, klingelte es dann aber doch im Teutonen-Tor. Tim Schumacher wurde Nutznießer schlechter Abstimmung zwischen Volkan Aktan, Jeton Arifi und Torwart Semir Svraka und spitzelte die Kugel so am letztgenannten vorbei zum doch überraschenden 1:1 Ausgleich (26.).
Bis zum Halbzeitpfiff tat sich nicht mehr viel auf dem Kunstrasen, sieht man einmal von einem heftigen Zusammenprall von Niendorfs Torwart und Gäste-Akteur Simon Yücel ab (38.). Fofana konnte weiterspielen, aber Yücel hatte sich allem Anschein nach das linke Schultergelenk ausgekugelt und musste während der Pause ins Krankenhaus verbracht werden. SportNord wünscht dem Unglücksraben an dieser Stelle baldige Genesung.
Mit einem Abseitstreffer der Niendorfer begann dann die zweite Halbzeit (47.), in der die Hausherren endgültig jegliche Scheu vor dem prominenten Gegner ablegten und gute 20 Minuten das Heft des Handelns in die Hand nahmen, hierbei allerdings den für den angeschlagenen Torwart Svraka in die Partie gebrachten Maximilian Rohrbach (56.) nicht ernsthaft in Verlegenheit bringen konnten. Tim Schumacher kam der Sache mit einem Kopfball, der knapp übers Tor ging, noch am nächsten (52.).
Die Gäste kamen gegen die enorm zweikampfstarken Niendorfer kaum zur Entfaltung. Als ihnen dann aber doch einmal ein Fehler im Spielaufbau unterlief wurde dieser gleich eiskalt bestraft. Michael Meyer spielte sofort den links im Strafraum postierten Aytac Erman den Ball zu, der nicht lange fackelte und durch die Beine von Keeper Forfana die erneute Führung der Gäste herstellte (68.). Ein Geniestreich von Stefan Winkel, der ansatzlos vom rechten Strafraumeck zum 3:1 ins obere lange Toreck traf, entschied die Partie endgültig. Schöner geht’s nicht!. Nun waren die Hausherren bedient und mussten in der Schlussminute noch den vierten Gegentreffer, erneut durch Stefan Winkel, hinnehmen.
Letztendlich hatte der Favorit seine Pflichtaufgabe erfüllt, traf aber auf einen Aufsteiger, der trotz der numerisch klaren Niederlage hocherhobenen Hauptes vom Platz gehen konnte.
hvp