Landesliga Hammonia: Sieg-Hattrick für Rantzau


Hut ab vor dem SSV Rantzau! Der Neuling schreibt in der Landesliga Hammonia weiter Positivschlagzeilen und schaffte am Sonntag das Kunststück, mit einem 3:1 beim FC Union Tornesch erstmals in dieser Saison zum dritten Mal hintereinander zu gewinnen. Dagegen herrschte bei Union-Trainer Thorben Reibe nach der bereits vierten Heimniederlage dieser Saison Frust: „Das war kein guter Auftritt von uns“, haderte der 36-Jährige, dem vor allem die Darbietung seiner Elf in der ersten Halbzeit missfiel: „Da haben wir wirklich ganz schwach gespielt.“

Speziell in den ersten 20 Minuten hatten die Gäste klare Vorteile und trugen immer wieder zügige Angriffe vor. So auch in der zwölften Minute, als Jannik Ruhser einen schnellen Spielzug über die linke Seite mit dem 0:1 krönte. In der Folge zogen sich die Rantzauer dann tief in die eigene Spielfeldhälfte zurück und setzten auf Konter und lange Bälle, mit denen sie die Union-Abwehr das eine oder andere Mal in Verlegenheit brachten. Dem besagten schwachen Auftritt zum Trotz hätten die Hausherren „ausgleichen müssen“, so Reibe. Fabian Knottnerus, der auf der rechten Seite mit seinen Flanken zumindest ein Aktivposten war, fand mit einer Hereingabe Christian Kulicke, der aber aus Nahdistanz über die Latte köpfte (35.).

In der Folge konnten die Tornescher auch nicht davon profitieren, dass SSV-Torwart Malte Ladehof einige Bälle überraschend fallen ließ. Einem Seitfallzieher von Jannik Swennosen fehlte die nötige Wucht (41.) und als es Swennosen kurz darauf aus 25 Metern mit einem Aufsetzer versuchte, hielt Ladehof den Ball im Nachfassen. Auf der Gegenseite parierte auch FCU-Keeper Norman Baese einen weiteren Ruhser-Schuss erst im zweiten Anlauf (45.). Reibe bemängelte die Aufteilung seines Teams: „Gefühlt haben wir fünf Stürmer und drei Verteidiger gehabt, aber die Räume nicht geschlossen“, so der Trainer, der seine Schützlinge in der Pause aufforderte, im zweiten Durchgang „druckvoller zu agieren“.

Zwingende Chancen ergaben sich aber für die Hausherren zunächst weiterhin nicht ‒ und auf der Gegenseite vergab Nico Breuel freistehend das 0:2 (50.). 13 Zeigerumdrehungen später trugen die Barmstedter einen Überzahlkonter vor und Breuel traf den Innenpfosten. Dann bekam Swennosen, der wegen eines Fouls bereits „Gelb“ gesehen hatte, die Gelb-Rote Karte (76.). „Er hatte sich bei einem Rantzauer Freistoß erst vor den Ball gestellt, war dann aber weggegangen und hat den Ball an seinen Rücken bekommen“, so Reibe, der zu dem Schluss kam: „Viele Schiedsrichter hätten in dieser Situation weiterspielen lassen.“ Referee Tim Kossek (vom SC Wentorf) habe sich „der Tornescher Leistung angepasst“, so Reibe weiter.

In der 81. Minute schloss der eingewechselte Rantzauer Jonas Matern einen Konter und eine flache Flanke mit dem 0:2 ab (81.). In der Schlussphase überschlugen sich dann die Ereignisse. Zunächst verkürzte die Heim-Elf postwendend, als Knottnerus im Zentrum Philipp Werning fand, dessen Ball über die Gäste-Abwehr hinweg der aufgerückte Tim Moritz per Kopf querlegte, woraufhin der eingewechselte Fabian Tiedemann zum 1:2 in das lange Eck einschoss (82.). Obwohl dann auch Werning bei einer Rudelbildung in der eigenen Spielfeldhälfte noch die Gelb-Rote Karte sah (85.), stemmten sich die Tornescher gegen die drohende Niederlage und spielten sich noch vier Eckstöße heraus. „Dabei haben wir unsere Abwehr komplett entblößt“, gestand Reibe.

In der sechsten und letzten Nachspielzeit-Minute nutzte Breuel einen weiteren Rantzauer Gegenstoß zum 1:3-Endstand. „Fußballerisch und von den Emotionen her war das zu wenig von uns“, so Reibe, der urteilte: „Die Rantzauer haben gleich ihre erste Chance genutzt und dann gut verteidigt, was ihnen genügt hat, um uns zu schlagen.“ Mit diesem Ergebnis revanchierte sich das SSV-Team für das 0:1 aus dem Hinspiel, das bis dato seine einzige Heimniederlage in dieser Saison ist, und konnte gegen die Tornescher nach drei Niederlagen in Folge erstmals seit dem 2. April 2015 (damals 4:0 daheim) wieder gewinnen. Dies wurde von den rund hundert mitgereisten Rantzauer Anhängern, die für eine überragende Atmosphäre sorgten, ausgelassen gefeiert.

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