Landesliga Hammonia: Kurzberg als Kunstschütze


Besser hätte das Topspiel der Landesliga Hammonia beim Spitzenreiter TSV Uetersen für den VfL 93 Hamburg nicht beginnen können: Als gerade einmal vier Minuten gespielt waren, verwandelte Florian Kurzberg einen Eckstoß direkt zum 0:1. Für Alexej Schmidt, der das TSV-Tor hütete, weil die etatmäßige Nummer eins Christoph Richter kürzlich Vater wurde und fehlte, war es dagegen ein bitterer Beginn – Vorwürfe musste sich der 18-Jährige aber nicht anhören: „Natürlich sieht man als Keeper nicht gut aus, wenn ein Eckstoß direkt verwandelt wird – aber der Ball ist von Kurzberg perfekt in die lange Ecke geschlagen worden, das war einfach sehr gut gemacht“, so TSV-Torwart-Trainer Frank Dröge, der „definitiv nicht von einem Torwart-Fehler sprechen“ wollte.

Die Uetersener steckten den frühen Rückstand gut weg und nahmen fortan das Heft des Handelns in die Hand. Klare Chancen zum Ausgleich waren zunächst allerdings Fehlanzeige, ehe Eddy-Morton Enderle sich den Ball von halblinks aus selbst vorlegte und in den Gäste-Strafraum eindrang. Dort wurde er von zwei VfL-Spielern in die Zange genommen und Schiedsrichter Alexander Teuscher entschied auf Foulelfmeter. Till Mosler trat an und verwandelte den Strafstoß sicher zum 1:1, indem er Gäste-Keeper Christian Hillmer verlud (27.). Eine TSV-Führung zur Pause wäre möglich gewesen, doch Eddy-Morton Enderle schoss den Ball aus bester Position in die dritte Etage und als Yannik Kouassi über halblinks freie Bahn hatte, legte er sich den Ball zu weit vor und kam deshalb nicht mehr richtig zum Abschluss.

Auch in die zweite Halbzeit legten die Gäste vom Borgweg einen Traumstart hin: Einen Freistoß köpfte Sven Reymann, der kurz zuvor eingewechselt worden war, freistehend zum 1:2 ein (54.). „Da stimmte bei uns die Zuordnung nicht“, ärgerte sich TSV-Team-Manager Oliver Engl, der es als langjähriger Abwehrspieler wissen muss. In der 66. Minute prallten TSV-Verteidiger Dennis Weber und VfL-Stürmer Marius Ebbers bei einem Luftkampf mit ihren Köpfen zusammen. Während Weber, der für die Aktion die Gelbe Karte bekam, auf die Zähne biss mit einem „Turban-Verband“ weiterspielte, musste Ebbers, der bis zum Mai 2013 noch für den FC St. Pauli in der Zweiten Bundesliga auf Torejagd ging, verletzt ausgewechselt und von VfL-Liga-Obmann Holger Podein nach Pinneberg ins Krankenhaus gefahren werden – die besten Genesungswünsche von dieser Stelle an den Ex-Profi!

Die Rosenstädter bestimmten das Geschehen, konnten sich aber lange keine klare Chance herausspielen. Erst in der Schlussphase lag der Ausgleich mehrmals in der Luft: Florian Blaedtke versuchte ebenfalls, einen Eckstoß direkt zu verwandeln, doch Hillmer lenkte den Ball über die Latte (86.). Dann jagte Jannick Prien den Ball in die Wolken (91.), ehe Prien und Mats Lennart Enderle nach einer guten Aktion von Philipp Ehlers über die rechte Seite nicht mehr zum Abschluss kamen (95). Mit ihrer zweiten Niederlage in Folge rutschten die Uetersener vom ersten auf den dritten Platz ab. „Wir haben in der ersten Halbzeit unsere Chancen nicht genutzt und auf der Gegenseite zweimal bei Standardsituationen nicht aufgepasst“, lautete die Kurz-Analyse von TSV-Trainer Peter Ehlers, der die Platzverhältnisse im Rosenstadion als „unmöglich“ kritisierte.

(JSp)

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