Bezirksliga West: Egenbütteler trotzen Verletzungs-Fluch

Hier ist der Egenbütteler Fynn Rohde (rechts) vor dem, Heidgrabener Torschützen Jason Urban am Ball.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

„Das darf nicht wahr sein, das geht ja immer weiter.“ Fassungslos war Jörg Repenning, Trainer des SC Egenbüttel, als Alexander Wulf im Bezirksliga-West-Spiel beim Heidgrabener SV bereits in der fünften Minute verletzt vom Feld geführt werden musste. Anschließend wurde beim 26-Jährigen, der über große Schmerzen an seinem linken Fuß und Bein klagte, ein Außenbandanriss diagnostiziert.

Positiv: Die Rellinger, die im bisherigen Saisonverlauf schon zahlreiche schwere Verletzungen hinnehmen mussten und auch deshalb vom Aufstiegsanwärter zum Abstiegskandidaten wurden, trotzten dem ihrem Verletzungsfluch insofern, als dass sie beim Heidgrabener SV immerhin ein 4:4-Unentschieden erreichten. Allerdings zeigten sich mit diesem Remis weder Jörg Repenning noch HSV-Co-Trainer Lennard Witt wirklich zufrieden, was sicher auch daran lag, dass es in einem wilden Ritt neben vier ausgeglichenen Spielständen insgesamt drei Führungswechsel gab.  Aber der Reihe nach ...

Ärgerlich: Die Partie begann mit 18-minütiger Verspätung, was an gleich zwei Schiedsrichtern lag. Zunächst begann die für 12.30 Uhr geplante B-Kreisklassen-Partie der dritten Heidgrabener Herren gegen den Moorreger SV II (6:1) erst um 13 Uhr, weil der angesetzte Unparteiische André Klawa (SV Lieth) weder erschienen noch dazu in der Lage war, abzusagen. Dann einigten sich die Verantwortlichen der Liga-Mannschaft des „kleinen HSV“ und die der Egenbütteler mit Martin Höper (FTSV Lorbeer Rothenburgsort), dem Referee ihres Duells, auf einen zehn Minuten späteren Beginn. Röper sowie seine Assistenten Merlin Busch und Martin Bruns fanden dann aber erst um 15.16 Uhr, als beide Mannschaften längst spielbereit auf dem Feld waren, den Weg vom Kabinentrakt zum Kunstrasenplatz.

Fußball gespielt wurde auch noch. Nach einer Viertelstunde hatten die Gäste die erste Großchance, aber Michael Gehrmann konnte eine Linksflanke von Jonas Karkow nicht richtig gen Tor drücken. Zehn Minuten später machte Marc Böttcher es besser und schob frei vor HSV-Torwart Lasse Witt in die lange Ecke ein. Die Hausherren glichen aber im direkten Gegenzug aus: Tobias Brandt profitierte von einem Fehlpass der Gäste und schoss das 1:1 (26. Minute). Auch das 2:1 ging auf das Konto des Heidgrabener Stürmers, der am schnellsten reagierte, als SCE-Keeper Marcel Ahrendt einen Schuss von Philippe Schümann soeben noch an die Latte gelenkt hatte, und den Abpraller zum 2:1 versenkte (32.). Beim 2:2-Pausenstand profitierte Karkow von einem Abwehrfehler der Heim-Elf (41.).

Nach dem Seitenwechsel wogte die Partie des elften Spieltages weiter hin und her. Zunächst holte Gehrmann das im ersten Durchgang Versäumte nach, indem er nach einem von Lasse Witt reflexartig abgewehrten Ball abstaubte (2:3/48.). Doch die Heidgrabener drehten das Ergebnis per Doppelschlag wiederum zügig zu ihren Gunsten. Jason Urban traf wuchtig nach einem Freistoß, den Sebastian Stapel aus dem Halbfeld in den SCE-Strafraum geschlagen hatte (55.), ehe Jon Schwertfeger mit einem herrlichen Treffer auf 4:3 stellte (57.). Auf der Gegenseite gab es nach einem Schubser von HSV-Kapitän Fabian Doell gegen Gehrmann einen Elfmeter, den Simon Feldgen, der als Verteidiger immer mehr zum Toptorjäger der Rellinger wird, zum 4:4 verwandelte (71.).

„In der Schlussphase hätten beide Teams noch das fünfte Tor erzielen können“, urteilte Lennard Witt. So reklamierten die Heidgrabener nach einem vermeintlichen Foul an Schwertfeger vergeblich auf Elfmeter (84.) und Philippe Schümanns Drehschuss ging vorbei (94.), während Gehrmann am stark reagierenden Lasse Witt verzweifelte (92.). „Leider war es unter dem Strich wieder keine gute Leistung von uns“, urteilte Lennard Witt, der immerhin „leichte Verbesserung“ gegenüber dem vorherigen Auftritt, der am 9. Oktober beim VfL Pinneberg mit 3:5 verlorengegangen war, sah: „Aber schlechter, als wir uns in Pinneberg präsentiert haben, ging es auch gar nicht mehr.“

(Johannes Speckner)

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