Oberliga: HSV III gleicht spät aus – und verliert doch

HSV-Torschütze Theodoros Ganitis (Mitte) im Dreikampf mit den Torneschern Fabian Knottnerus (links) und Maik Stahnke.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Wer in der 86. Minute zum 1:1 ausgleicht, hat eigentlich beste Chancen, einen Punkt mitzunehmen. Der Hamburger SV III wollte, als ihm am Sonntag im Oberliga-Spiel beim FC Union Tornesch jenes 1:1 gelungen war, eigentlich sogar noch mehr, sprich den 2:1-Siegtreffer erzielen. Dies gelang dann allerdings den Torneschern, die damit nach dem am 9. Oktober errungenen, überraschenden 2:1 gegen den Niendorfer TSV ihren zweiten Heimsieg in Folge feierten.

Im „Torneum Fußballpark“ stand bei den Union-Kickern so, wie schon fünf Tage zuvor beim 1:1-Unentschieden beim HEBC, Co-Trainer Sören Badermann verantwortlich an der Linie – Chefcoach Thorben Reibe war privat verhindert. Der 36-Jährige Badermann, der seine aktive Karriere im Sommer 2021 beendet hatte, sah „ein Plus an Großchancen auf unserer Seite“. Insofern war es nicht unverdient, dass die Hausherren in der 35. Minute in Führung gingen. Entscheidend aus Sicht der HSV-Dritten war dabei, dass ihr Kapitän Artur Krüger auf der rechten Seite Morris von Winckelmann nicht stoppen konnte. Dessen Pass nach innen leitete Jari Maack weiter zu Patrice Meyer, der wiederum von der linken Abwehrseite der „Rothosen“ nicht am Flanken gehindert wurde – und die Hereingabe hechtete Jari Maack per Flugkopfball über die Linie.

Die Gäste verpassten den postwendenden Ausgleich nur knapp, als Theodoros Ganitis einen 18-Meter-Freistoß nur hauchdünn links am Ziel vorbeisetzte (38.). Auf der Gegenseite zielte Chris Heuermann einen Tick zu hoch (40.), ehe HSV-Keeper Tobias Müller einen Schuss von Maik Stahnke noch über die Latte lenkte (42.). Nach dem daraus resultierenden Eckstoß, den Maik Stahnke von rechts auf den kurzen Pfosten zirkelte, wurde ein Versuch von Fabian Tiedemann abgeblockt und der nachsetzende Maik Stahnke zielte zu hoch (43.). So wurden die Seiten beim Stand von 1:0 gewechselt. „Leider haben wir es auch in der zweiten Halbzeit verpasst, unseren Vorsprung auszubauen“, fand Badermann einen Kritikpunkt.

Spätestens, als es Schiedsrichter Max Beyer (vom TuS Hamburg) gut mit den Torneschern meinte und nach einem Pressschlag zwischen Björn Dohrn, der sich den Ball etwas zu weit vorgelegt hatte, und Müller auf Elfmeter entschied, hätte das 2:0 fallen müssen. Aber Dohrn traf den Ball nicht richtig, weshalb Müller den Strafstoß parierte (79.). Als kurz darauf auch von Winckelmann freistehend bei einem Konter am Keeper hängen blieb, rächte sich der Tornescher Chancenwucher, denn Ganitis gelang im direkten Gegenzug der Ausgleich. „Da wir so gute Gelegenheiten vergeben haben, hätten wir uns am Ende nicht beschweren dürfen, wenn wir am Ende wieder mit nur einem Zähler oder gar punktlos dagestanden hätten“, gab Badermann ehrlich zu.

Aber es wurden dann doch drei Punkte für die Tornescher: Der von Badermann für Dohrn, der sich beim Zusammenprall mit Müller verletzt hatte, eingewechselte Adrian Ghadimi Nouran eroberte im Mittelfeld einen Ball, den er dann perfekt zu von Winckelmann spielte. Dieses Mal behielt der Union-Flügelspieler die Nerven, als er frei vor Müller auftauchte, und vollendete flach zum 2:1-Sieg (90.).

(Johannes Speckner)

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