Bezirksliga West: Lurup hat einen Jeton

So feierte Jeton Arifi seinen späten 1:0-Siegtreffer in Barmstedt.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

„St. Pauli hat einen Jeton“, titelte eine Zeitung, als der FC St. Pauli am 23. März 2005 sein Regionalliga-Spiel gegen den SC Paderborn 07 dank eines Tores von Jeton Arifi mit 1:0 gewann. Knappe 17-einhalb Jahre später kann diese aus dem Umstand, dass beim Pokerspiel eine Spielmarke als „Jeton“ bezeichnet wird, resultierende Überschrift für den SV Lurup verwendet werden: Dank des goldenen Treffers des inzwischen 37-Jährigen Arifi in der Nachspielzeit feierte das Team vom Vorhornweg am Sonnabend mit einem 1:0 beim SSV Rantzau II seinen ersten Saisonsieg in der Bezirksliga West.

Florian Gossow, der in der Barmstedter Düsterlohe erstmals bei den Lurupern an der Seitenlinie stand, nannte den Erfolg „verdient“ und stellte klar: „Eigentlich hätten wir schon früher treffen können, ja müssen.“ Schafi Karimi, Diego Wilhelm Ballester Martinez, der eingewechselte Okan Afsin und auch Arifi hatten aber zunächst kein Zielwasser getrunken. Dies rächte sich nicht, weil die Hausherren ebenfalls gute Gelegenheiten vergaben: „Hätten wir unsere Möglichkeiten genutzt, hätten wir mindestens einen Punkt geholt“, urteilte SSV-Coach Jan-Hendrik Bruns.

Beim am Sonnabend nach dem Spiel anstehenden Fest „Barmstedt dreht auf“ dürfte vor allem Charles Assogba noch unter den Nachwehen der Partie gelitten haben. In der ersten Halbzeit vergab er die einzige nennenswerte Chance der Rantzauer, die zum zweiten Mal in Folge sehr defensiv agierten, als er aus spitzem Winkel an SVL-Keeper Masahiro Niimi scheiterte, anstatt den in der Mitte mitgelaufenen Paul Wiemeler zu bedienen. Und in der Schlussphase blieb erneut Assogba von halbrechts aus an Niimi hängen und ein Fallrückzieher des eingewechselten Justin Bovenzi ging knapp über die Latte.

Es hätte zum bisherigen, von Pech und Pleiten gezeichneten Saisonverlauf der Luruper gepasst, wenn sie durch ein spätes Gegentor ihre fünfte Niederlage in Folge kassiert hätten. Doch mit Gossow kehrte offenbar auch das Glück zurück an den Vorhornweg. Und wer mit Arifi, der in insgesamt 66 Drittliga-Spielen für die Kiez-Kicker sechsmal getroffen und damit im Jahr 2005 am Gewinn von acht Punkten maßgeblichen Anteil gehabt hatte, einen „Jeton“ hat, hat eben nicht nur beim Pokern, sondern auch beim Fußball gute Karten ...

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(Johannes Speckner)

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