Oberliga: Disput zwischen Referee und Trainer


Wer am Sonntagabend den „Sportclub“ im NDR-Fernsehen verfolgte, sah kurze Sequenzen des Oberliga-Spiels zwischen dem Hamburger SV III und dem Wedeler TSV vom Freitagabend. Der Bericht handelte von Schiedsrichter Falah Abed Saad, der aus dem Irak, wo er Profi-Spiele pfiff, nach Deutschland flüchtete und nun in der Oberliga Hamburg zum Einsatz kommt. Nicht im TV-Bericht gezeigt wurde eine unschöne Szene aus der 58. Minute, in der der erfahrene Referee mit TSV-Trainer Jörn Großkopf aneinander geriet.

Was war zuvor geschehen? Im Mittelfeld hatte es direkt vor den Trainerbänken ein Foulspiel des Wedelers Tim Jeske an HSV-Akteur Daniel Michalowski gegeben. Der Unparteiische zückte dafür vollkommen zu Recht die Gelbe Karte, zeigte sie allerdings dem falschen TSV-Spieler, worauf Großkopf ihn hinwies. Dies verstand Abed Saad offensichtlich nicht, sondern dachte, der Coach wolle die Verwarnung per se kritisieren ‒ jedenfalls lief er mit bösem Blick und erhobenem Zeigefinger auf den Trainer zu. Die Beiden standen sich an der Seitenlinie Kopf an Kopf gegenüber, ehe Schiedsrichter-Assistent Martin Pfefferkorn dazwischen ging und Abed Saad in Richtung Spielfeld zurückschob. „Bitte sprechen sie den Schiedsrichter nicht an ‒ wenn Sie etwas wollen, reden Sie einfach mit mir“, sagte Pfefferkorn, der auf der vor der HSV-Bank liegenden Spielfeldhälfte lief, anschließend in Richtung der Wedeler Trainerbank. Es bleibt zu hoffen, dass Schiedsrichter-Beobachter Mike Gielow, der auf der Paul-Hauenschild-Sportanlage vor Ort war und sich im „Sportclub“ loben über Abed Saad äußerte, diese Szene nicht entging und er dahingehend auf den Unparteiischen einwirken konnte, damit sich so eine Situation, in der Abed Saad definitiv kein Vorbild für die Spieler war, nicht wiederholen wird.

Zum Sportlichen: Die HSV-Dritte feierte einen im Kampf um den Klassenerhalt ganz wichtigen 2:0-Sieg. Nach einer knappen halben Stunde gelang Jerry Sampaney das 1:0-Führungstor, das die zahlreichen Anhänger der „Rothosen“ lautstark bejubelten (28. Minute). Nach dem Seitenwechsel intensivierten die Wedeler ihre Bemühungen, doch Jan Eggers bekam aus guter Schussposition nur eine bessere Rückgabe zustande, die HSV-Keeper Yannick Heuer mühelos aufnahm (47.). Direkt im Gegenzug tauchte Emre Yasar von halblinks aus frei vor TSV-Torwart Stefan Steen auf, wurde aber zurückgepfiffen, weil ihn Schiedsrichter-Assistent Pascal Ehrler im Abseits gesehen hatte (49.). In der 55. Minute gab es die erste gute Chance der HSV-Dritten im zweiten Durchgang, als der agile Kristian Augustinovic von halbrechts aus nur knapp am linken, oberen Winkel vorbei schoss. Kurz darauf sorgte Emre Yasar dann aber für die Entscheidung und stellte den 2:0-Endstand her (59.).

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