Oberliga 2: Osdorf schafft gegen Vicky die Wende

Der Osdorfer Kay-Fabian Adam (links), hier gegen Victorias Magnus Hartwig, leitete mit seinem Ausgleich die Wende ein.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

In einigen Situationen kochten die Emotionen über, was angesichts der Ausgangsposition vor dem Spiel aber auch zu erwarten gewesen war. Nach packenden 90 Minuten hatte der TuS Osdorf den SC Victoria Hamburg am Freitagabend mit 3:1 niedergerungen und damit die Wende zum Positiven geschafft. Nach zuvor fünf Liga-Niederlagen in Folge hatten die Osdorfer endlich wieder Grund zum Jubeln und wahrten ihre Chance auf die Qualifikation für die Aufstiegsrunde.

Auf dem Kunstrasen am Blomkamp entwickelte sich eine hektische Partie. Immer wieder gab es kleine Fouls und daraus resultierend zahlreiche Unterbrechungen. Die Seiten wurden beim Stand von 0:0 gewechselt. Kurz nach dem Wiederbeginn machte Nick Scharkowski dann genau dort weiter, wo er drei Tage zuvor bei Victorias 4:1-Testspielsieg gegen Rasensport Uetersen (Landesliga 1) aufgehört hatte. Als TuS-Torwart Tjark Grundmann einen Schuss von Andre Branco zur Seite abwehrte, staubte Scharkowski ab – 0:1 (49. Minute).

Doch die Osdorfer hörten in der Folge auf die Worte ihres Trainers Philipp Obloch, der mehr Mut eingefordert hatte. So gelang nach einer guten Stunde der Ausgleich: Eine halbhohe Rechtsflanke versenkte Kay-Fabian Adam zum 1:1 (61.). Die Hausherren wollten mehr und reklamierten vehement auf Elfmeter, als Adam im Gäste-Strafraum mit seinem rechten Fuß den Ball annahm und dann von SCV-Akteur Oguzhan Senol getroffen wurde (67.). „Das war ein klarer Elfmeter“, echauffierte sich Obloch sogar noch nach dem Abpfiff – die Proteste der TuS-Bank führten aber nur zu einer Gelben Karte und keinem nachträglichen Elfmeterpfiff durch Schiedsrichter Furkan Cevdet Vardar (Rot Weiss Wilhelmsburg).

Nachdem TuS-Kapitän Bennet Krause einen Freistoß noch so verlängert hatte, dass er knapp am langen Eck vorbeiflog (71.), gelang zwei Zeigerumdrehungen späte der Führungstreffer: Nach einem Eckstoß von der linken Seite gab es zunächst mehrere misslungene Versuche von Akteuren der Heim-Elf, den Ball über die Torlinie zu bugsieren, was dann schließlich Tim Jobmann gelang (2:1/73.). Weil Adam links zunächst freie Bahn gehabt, dann aber zu lange gezögert hatte, woraufhin ihn SCV-Verteidiger Nikolas Mallwitz noch erfolgreich störte (78.), blieb es eng.

In der 81. Minute machten die Osdorfer dann aber den berühmten Deckel drauf: Einen hoch vor das Gäste-Gehäuse kommenden Freistoß von Felix Spranger verlängerte Victorias Yannick Siemsen zunächst an seinem verdutzten Torwart Hendrik Rabe vorbei an die Latte, ehe der Ball von Pechvogel Felix Schuhmann zum 3:1 in das eigene Netz gelenkt wurde. Die Gäste antworteten mit verzweifelten Angriffen. Tatsächlich wären sie in der Nachspielzeit beinahe noch einmal herangekommen, doch erst klärte Spranger eine Linksflanke artistisch in höchster Not knapp neben das eigene Gehäuse (91.), ehe der eingewechselte Osdorfer Abdul Saibou die nächste Hereingabe von der linken Seite vor dem lauernden Siemsen aus der Gefahrenzone schlug (92.).

Während die Osdorfer ihren Sieg nach dem Abpfiff ausgelassen feierten, erinnerte SCV-Coach Marius Ebbers seine Schützlinge im obligatorischen Mannschaftskreis daran, dass „wegen der Corona-Fälle keine geregelte Vorbereitung möglich gewesen“ sei. Die Niederlage „hätte trotzdem verhindert werden können“ und sei deshalb „ärgerlich“. Allerdings sollten sich seine Spieler „nur über das Wochenende über das Ergebnis ärgern und sich danach auf die nächsten Aufgaben fokussieren“.

(Johannes Speckner)

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