Landesliga Hammonia: Staegemann setzt den Schlusspunkt


Mit offenem Visier begegneten sich am Sonntag zum Auftakt der Landesliga Hammonia der Neuling FC Union Tornesch und der VfL Pinneberg II. Auf dem Rasenplatz im „Torneum“ pfiff Schiedsrichter Andre Rosin (vom FC Elmshorn) die Partie überpünktlich an ‒ und dann hätten die Tornescher schon in der zweiten Minute in Führung gehen können, ja müssen, als Björn Dohrn nach guter Vorarbeit von Tobias Brandt von halblinks aus aber freistehend nur das Außennetz traf. Nachdem Jan Jania bei der ersten Gäste-Gelegenheit zu lange gezögert hatte, woraufhin die Union-Abwehr seinen Schuss noch abblocken konnte, vergab Dohrn nach einem schönen Tornescher Angriff über Maik Stahnke und Till Mosler von halblinks aus auch seine zweite gute Chance (14.). Jan Dostal hatte ebenfalls kein Zielwasser getrunken, als er von halbrechts aus zu hoch zielte (18.). Doch auch die Pinneberger traten noch einmal offensiv in Erscheinung, als Cevin Clausen den rechten Pfosten traf (26.).

„Das ist eine muntere Partie“, sagte der frühere VfL-Liga-Trainer Michael Fischer, der unter den Zuschauern weilte und hinter der Pinneberger Bank Stellung bezogen hatte. Sein Sohn Yannik, frisch aus dem Urlaub zurückgekehrt, wurde für die letzten 20 Minuten eingewechselt. Als FCU-Spielmacher Mosler nach einem Steilpass links an Felix Rakus vorbeizog und dann vom VfL-Keeper gelegt wurde, entschied Andre Rosin auf Elfmeter; Maik Stahnke, der sonst immer flach und mittig schießt, wollte nun oben links einlochen ‒ und jagte den Ball über die Latte (33.). „Eigentlich hätten wir schon zur Pause mit 3:1 führen müssen“, ärgerte sich FCU-Coach Stefan Dösselmann über den Halbzeitstand von 0:0. Und im zweiten Durchgang setzte sich der Chancenwucher der Tornescher fort: Dohrn scheiterte aus 13 Metern (60.) und auch Mosler hatte kein Zielwasser getrunken (65.). In der 75. Minute belohnten sich die Hausherren dann schließlich für ihr Anrennen: Bei einem Abpraller legte Dohrn uneigennützig ab zu Mosler, der aus zwölf Metern überlegt in die lange Ecke einschob ‒ 1:0, der Bann schien gebrochen zu sein.

„Leider haben wir es danach versäumt, das zweite und dritte Tor nachzulegen“, haderte Dösselmann. Die Chancen dazu waren vorhanden, doch Dohrn agierte zunächst zu eigennützig (79.) und zielte dann vorbei (80.). „Das 1:0 wäre kein befriedigendes Ergebnis gewesen ‒ trotzdem hätten wir es über die Zeit bringen müssen“, betonte Dösselmann. Doch in der Nachspielzeit versäumten es die Tornescher, einen Ball aus dem eigenen Strafraum zu schlagen. Der Versuch, die Situation spielerisch zu lösen, misslang, so dass Martin Staegemann zum 1:1-Endstand einschießen konnte (92.) und der VfL-Reserve damit im Kreis-Derby einen Punkt rettete. Dies war für die willensstarken Pinneberger auch ein Lohn dafür, trotz spielerischer Nachteile nie aufgegeben zu haben. Dösselmann sprach von einer „gefühlten Niederlage“ und kam zu dem Schluss, sein Team habe „zwei Punkte und den Sieg verschenkt“. Mit Blick auf die Zukunft stellte der Union-Trainer allerdings auch fest: „Wir sind so dominant aufgetreten, dass uns vor den kommenden Aufgaben nicht bange sein muss.“ Ein Sonderlob von Dösselmann erhielt Neuzugang Dostal (kam vom Kreisligisten TSV Holm), der mit seiner Laufstärke einmal mehr imponierte.

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