Landesliga Hammonia: Die Folgen des Uetersener Rückzugs


Als im vergangenen Sommer der Hamburger Fußball-Verband nach dem Theater um die Landesliga-Staffeleinteilung entschieden hatte, dass nicht der TSV Sasel oder der FK Nikola Tesla, sondern beide Teams in der Saison 2015/2016 in der Landesliga Hammonia um Punkte kämpfen, war die Hammonia-Staffel kurzfristig auf 17 Mannschaften vergrößert und die Landesliga Hansa auf 15 Teams verringert worden (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link). Dass der HFV in diesem Zusammenhang die Anzahl der Regelabsteiger in der Hammonia-Staffel auf vier Teams erhöhte und es in der Landesliga Hansa nur halb so viele Absteiger (zwei an der Zahl) geben sollte, sorgte bei vielen Hammonia-Staffel-Vertretern für Ärger.

Auch bei den Verantwortlichen des TSV Uetersen, deren Protest gegen die neue Abstiegsregelung aber erwartungsgemäß nichts einbrachte. Trotzdem sorgten die Uetersener nun dafür, dass es am Saisonende doch nur drei sportliche Absteiger aus der Hammonia-Staffel gibt ‒ und zwar, indem sie nach ihrer Zweiten und Dritten Mannschaft, die bereits am vergangenen Freitag abgemeldet worden waren, am Donnerstag beim Hamburger Fußball-Verband auch ihre Ersten Herren vom Spielbetrieb zurückzogen. Daraufhin wurden die Rosenstädter, die zuletzt mit 24 Punkten und 29:36-Toren als Rang-Elfter einen Zwei-Zähler-Vorsprung auf die Abstiegszone hatten, nun mit null Punkten an das Tabellenende gesetzt. Dort gilt der TSV als erster von vier Absteigern, müsste aber ‒ so er für die kommende Saison 2016/2017 überhaupt eine Herren-Mannschaft zusammenbekommt ‒ mit dieser in der neuen B-Kreisklasse starten. Denn nachdem der FC Elmshorn sich im Dezember 2014 aus der Oberliga Hamburg abgemeldet hatte, hatte der HFV die Regelung, dass Teams, die sich während einer laufenden Saison vom Spielbetrieb zurückziehen wie ein „normaler“ sportlicher Absteiger in der darauffolgenden Saison eine Liga tiefer antreten dürfen, dahin gehend geändert, dass sie in der untersten Spielklasse einen Neuanfang wagen müssen. Diese Regelung hat in der aktuellen Serie 2015/2016 erstmals Gültigkeit.

Zudem nahm der HFV bereits alle 21 Saisonspiele mit Beteiligung der Uetersener, die bisher gewertet wurden, aus der Gesamtwertung heraus. Dies brachte für zahlreiche Teams Punktverluste mit sich. Von den sieben Teams, die in dieser Saison bereits Hin- und Rückspiel gegen Uetersen absolvierten, kam keines ohne Punktverluste davon ‒ weil es dem TSV-Team in dieser Spielzeit gegen keinen Kontrahenten gelungen war, zweimal zu gewinnen. Jeweils vier Punkte und ihre in den Partien gegen Uetersen erreichten Tore verloren TuRa Harksheide (7:5-Treffer) und der FC Teutonia 05 (3:2). Jeweils drei Zähler wurden dem Wedeler TSV (4:1-Tore) und FK Nikola Tesla (3:4) abgezogen. Jeweils einen Punkt büßten der SC Alstertal-Langenhorn (4:5-Treffer), Blau-Weiß 96 Schenefeld (2:3) und die SV Halstenbek-Rellingen II (0:2) ein. Sieben Mannschaften, die nur ihr Hinspiel gegen die Rosenstädter bestritten, wurden um die Chance gebracht, im Rückspiel zu punkten; zudem verloren der TSV Sasel (3:1-Tore), TuS Osdorf (2:0), HEBC (3:2), FC Elmshorn (2:1) und SV Eidelstedt (1:0) jeweils drei Punkte. Einen Zähler und 2:2-Treffer musste der Hamburger SV III abgeben. Freuen konnte sich über das Uetersener Ausscheiden lediglich der TuS Germania Schnelsen, aus dessen Bilanz nur eine 0:1-Niederlage gestrichen wurde.

Nicht betroffen sind der VfL Pinneberg II und TBS Pinneberg, die in dieser Saison noch nicht gegen die Uetersener spielten ‒ nun aber im Frühjahr auch gleich zwei Möglichkeiten weniger haben, Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln.. Zukünftig hat das Team, das eigentlich gegen die Uetersener antreten sollte, jeweils spielfrei. Als erstes davon betroffen ist der SV Eidelstedt, der den TSV eigentlich am Sonntag, 20. März empfangen sollte. Bleibt im Sinne der sportlichen Fairness zu hoffen, dass die daraus resultierenden Veränderungen im Klassement am Saisonende auf den Kampf um die Meisterschaft, den (Direkt-)Aufstieg in die Oberliga Hamburg und um den Klassenerhalt keine Auswirkungen haben.

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