
Eigentlich hätten die Kickers Halstenbek am Dienstag, 15. März den SV Hörnerkirchen empfangen sollen ‒ doch diese Partie wurde abgesagt (SportNord berichtete). Dies lag allerdings nicht daran, dass der Platz unbespielbar war, sondern am Rückzug der Halstenbeker vom Spielbetrieb: Die Kickers-Verantwortlichen meldeten ihre Erste Herren-Mannschaft beim Hamburger Fußball-Verband vom Spielbetrieb ab. Diesen Schritt hatten sie bereits am Sonntag nach ihrer 0:16-Niederlage beim TSV Heist angekündigt und am Montagabend noch einmal auf ihrer facebook-Seite bestätigt.
Am Dienstagnachmittag nahm der HFV alle 16 bereits absolvierten Partien mit Kickers-Beteiligung aus der Gesamtwertung der Kreisklasse 1 heraus. Die Halstenbeker, die zuletzt mit vier Zählern Vorletzter waren, stehen nun punktlos am Tabellenende. Besonders hart trifft dies die beiden Teams, die bereits Hin- und Rückspiel gegen die Kickers absolvierten und beide Partien hoch gewannen ‒ denn sie verloren nun jeweils sechs Punkte und ihre gegen die Halstenbeker erzielten Tore. Dabei handelt es sich um Holsatia/Elmshorner MTV II (24:0-Treffer) und eben den TSV Heist (21:0). Die zehn Mannschaften, die bisher erst ihr Hinspiel gegen die Kickers bestritten und dieses gewannen, mussten jeweils drei Zähler abgeben: Der SV Hörnerkirchen (18:0), TBS Pinneberg II (13:0), TV Haseldorf (9:2), FC Union Tornesch III (7:2), Tangstedter SV (6:0), TSV Sparrieshoop II (5:0), TSV Seestermüher Marsch II (5:1), 1. FC Quickborn III (4:3), TuS Appen (3:2) und FC Eintracht Rellingen (2:1). Bitter: Die FCQ-Dritte verlor damit ihre einzigen bisher in dieser Saison erspielten Punkte und kann sich somit kaum darüber freuen, dass sie vom 16. auf den 15. Platz kletterte. Dem Heidgrabener SV II, der sich von den Kickers mit einem 1:1-Remis getrennt hatte, verlor nur einen Punkt. Freuen kann sich über das Ausscheiden der Halstenbeker lediglich der TuS Borstel, aus dessen Bilanz nur eine 1:4-Niederlage gestrichen wurde. Nicht betroffen ist der TuS Hemdingen-Bilsen II, für den noch das Hin- und das Rückspiel gegen die Kickers offen waren. Ab sofort kämpfen in der Kreisklasse 1 nur noch 15 Mannschaften um Punkte und Tore. Das Team, das eigentlich gegen die Halstenbeker spielen sollte, hat jeweils spielfrei; als erstes trifft dies am Sonntag, 20. März die Haseldorfer, die eigentlich an der Birkenallee antreten sollten. „Schade, ich hatte mir ein paar Tore vorgenommen“, bedauerte TVH-Stürmer Malte Dombeck den Ausfall der Partie, äußerte zugleich aber auch Verständnis für den Schritt der Halstenbeker: „Wer hat schon Lust, an jedem Wochenende abgeschossen zu werden?“
Am Sonntag verlief das Gastspiel der Halstenbeker in Heist (siehe unten verlinkte SportNord-Fotogalerie) mehr als einseitig: „Die Kickers sind nur zweimal über die Mittellinie gekommen“, berichtete TSV-Trainer Ingo Jopp. Bereits in der siebten Minute eröffnete Rafael Vazquez mit einem direkt verwandelten Freistoß den Torreigen. Jeweils mit 20-Meter-Flachschüssen erhöhten Marc Richert nach einem Vazquez-Pass (12.) und Heiko Jedamski nach Vorarbeit von Hauke Suhl (23.) auf 3:0, ehe ein Halstenbeker wegen Schiedsrichter-Beleidigung die Rote Karte sah (25.). Ein Traumtor von Jan-Luca Bruckmann, der es nach einem Vazquez-Eckstoß mit einem Seitfallzieher versuchte, verhinderte Kickers-Keeper Karsten Weißenberg noch, doch den Abpraller schob Richert zum 4:0 ein (29.). Nachdem ein weiterer Gäste-Akteur wegen Meckerns mit „Gelb-Rot“ vom Platz geflogen war (35.), kam die Pause. „Dass wir in der ersten Halbzeit nur vier Tore geschossen haben, war sehr schmeichelhaft für den Gegner“, urteilte Jopp. Im zweiten Durchgang fielen die Treffer dann wie reife Früchte. Suhl per 15-Meter-Schuss nach einem Richert-Pass (52.) und Vazquez nach einer durch Marcel Mähl abgelegten Flanke von Nils Ludwig (54.) erhöhten auf 6:0. Dann traf Richert gleich viermal in Folge: Nach einem Pass von Timo Kaland (57.), einer Vazquez-Flanke (59.), einem Zuspiel von Ludwig (60.) und nach Vorarbeit von Jedamski (62.) besiegelte er ein zweistelliges Ergebnis. Schön anzuschauen war das 11:0, das Jedamski nach einem Alleingang erzielte (66.). Richert tat es ihm gleich (75.) und schob zwei Minuten später nach einem Bruckmann-Pass zum 13:0 ins kurze Eck ein. Suhl nach einem Jedamski-Pass (79.), Richert per Kopf nach einer Vazquez-Ecke mit seinem achten (!) Tor des Tages (86.) sowie Suhl per Kopf nach einer Vazquez-Flanke (90.) erhöhten zum 16:0-Endstand.