Freunde des gehobenen Amateur-Fußballs kommen am Freitag, 3. Oktober voll und ganz auf ihre Kosten, denn in der Oberliga Hamburg gibt es am Tag der Deutschen Einheit sowohl ein Nachmittags- als auch ein Abend-Programm. Um 15 Uhr treffen auf dem Kunstrasenplatz am Kiesbarg der FC Süderelbe und Altona 93 aufeinander. Um 19.30 Uhr empfängt der TuS Germania Schnelsen am Riekbornweg ebenfalls auf Kunstrasen den Meiendorfer SV.
Wenn der zehnte Spieltag in Hamburgs höchster Spielklasse eröffnet wird, ist die Tabellenkonstellation tatsächlich so, dass der diesjährige Neuling Süderelbe vor dem Anpfiff als Tabellen-Sechster und mit 15 Zählern jeweils zwei Plätze und Punkte vor Altona 93 liegt – das hätte vor der Saison wohl kaum jemand für möglich gehalten. Das Team von 93-Trainer Oliver Dittberner kassierte aber zuletzt am Sonntag eine 1:2-Heimpleite gegen den SV Curslack-Neuengamme; der zwischenzeitliche Ausgleich von Sven Körner war dabei zu wenig für die Altonaer. Dagegen erreichte die Elf von FCS-Coach Jean-Pierre Richter im Liga-Alltag ebenfalls am Sonntag ein 1:1-Unentschieden beim SC Condor. Samuel Louca hatte den diesjährigen Aufsteiger dabei sogar in Führung gebracht (61.). Und während sich die Altonaer bereits in der Ersten Runde aus dem Oddset-Pokal verabschiedeten (beim ambitionierten Hansa-Landesligisten FC Türkiye verloren sie mit 1:3 nach Verlängerung), schaffte Süderelbe am Dienstagabend mit einem 1:0-Sieg bei Germania Schnelsen den Einzug ins Achtelfinale. In Schnelsen sah dabei schon alles nach einer Verlängerung aus, ehe Mümin Mus (stürmte im Herbst 2010 noch für Altona 93) in der ersten Minute der Nachspielzeit doch noch für den FCS traf.
Die Germanen sind nun ebenfalls nur drei Tage später im Kampf um Punkte gefordert, wenn sie am Freitagabend Meiendorf empfangen. Der MSV hatte in dieser Woche (noch) kein Pflichtspiel zu bestreiten, da er sich bereits in der Zweiten Runde aus dem Pokal-Wettbewerb verabschiedete (2:3-Niederlage nach Verlängerung beim Hansa-Landesligisten SC Schwarzenbek). In der Oberliga lief es für die Gelb-Schwarzen zuletzt ebenfalls nicht mehr wunschgemäß: Hatten sie ihre ersten sechs Punktspiele noch allesamt gewonnen, setzte es anschließend drei Niederlagen in Folge. Zuletzt kassierte das Team von MSV-Trainer Matthias Stuhlmacher am vergangenen Sonnabend eine 1:5-Heimpleite gegen den TSV Buchholz 08. Der Ehrentreffer von Michael Sara zum zwischenzeitlichen 1:3 (57.) konnte das Absinken auf den vierten Platz nicht verhindern. Die Schnelsener, die sich vor einem guten Monat nicht nur von ihrem Trainer Florian Gossow trennten, sondern auch noch einmal zahlreiche Veränderungen in ihrem Spieler-Kader hatten, holten in ihrer neuen Formation bisher einen Punkt aus vier Partien. Die jüngste 0:4-Niederlage bei der SV Halstenbek-Rellingen am Sonntag hatte das Absinken auf den drittletzten Rang, einen Regelabstiegsplatz, zur Folge – allerdings nur aufgrund eines weniger erzielten Treffers gegenüber dem punktgleichen USC Paloma.
Während es zwischen Süderelbe und Altona im letzten Jahrzehnt keine Liga-Spiele gab, kreuzten Meiendorf und Germania in den letzten acht Jahren gleich in elf Pflichtspielen die Kringen. Zuletzt hatten dabei die Schnelsener das bessere Ende für sich: Am 29. März 2014 gewannen sie in Meiendorf mit 1:0, das Hinspiel der Vorsaison endete am 27. September 2013 mit einem 2:2-Unentschieden. Zuvor hatten die Germanen am 17. Februar 2013 einen 2:1-Liga-Heimsieg gegen den MSV gefeiert, nachdem nur neun Tage zuvor Meiendorf im Oddset-Pokal mit 1:0 in Schnelsen gewonnen hatte. Der letzten MSV-Liga-Sieg in Schnelsen liegt schon deutlich länger zurück, fiel dafür am 10. September 2006 mit 4:0 aber sehr deutlich aus.